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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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fremde Wesen von einem anderen Planeten – in welchem Fall sie entweder Freunde, Feinde oder was weiß ich sein können. Ich denke, gesunder Menschenverstand und die Dienstvorschriften verlangen von uns, daß wie sie als Gegner betrachten, bis wir Beweise für das Gegenteil besitzen. Unterdessen werden wir mit größter Umsicht vorgehen müssen, damit wir ja keinen interplanetarischen Krieg mit möglicherweise freundlich gesinnten Marsmenschen oder was weiß ich vom Zaune brechen.
    Also gut. Es ist von allergrößter Wichtigkeit, daß wir unverzüglich das Armeehauptquartier von unserer Entdeckung in Kenntnis setzen. Da eine Erde-Mond-Funkverbindung leider vorläufig erst im Reißbrettstadium existiert, bleibt uns als einziger Ausweg, Monroe mit dem Schiff zurückzuschicken. Wenn wir das tun, riskieren wir, daß unsere gesamte Garnison, also Toni und ich, gefangengenommen wird, während er sich gerade auf dem Rückflug befindet. In diesem Fall kann die Gegenseite wichtige Informationen in bezug auf uns und unsere Ausrüstung für sich buchen, während unsere Seite weiter nichts weiß, als daß jemand oder etwas einen Stützpunkt auf dem Mond besitzt. Was wir also vor allem haben müssen, sind weitere Informationen.
    Deshalb schlage ich vor, daß ich mich in unsere Kuppel setze, an das eine Ende einer Telefonleitung, die mich mit Tom verbindet, der mit dem Finger auf dem Startknopf im Schiff sitzt und, sobald er von mir den Befehl bekommt, zur Erde abfliegen wird. Monroe wird mit dem Einsitzer zu den Riphanischen Bergen fliegen und dort so nahe an der anderen Kuppel, als er es für sicher hält, landen. Er wird dann den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen und die Fremden, so gut es eben in einem Raumanzug geht, auskundschaften.
    Abgesehen von ein paar Kode-Wörtern, über die wir uns noch einigen werden und die die Landung des Einsitzers, Erreichen der Kuppel und den Flugbefehl für Tom ausdrücken sollen, darf Monroe das Radio nicht benutzen. Wenn er gefangen genommen wird, darf er nicht vergessen, daß es die erste Pflicht eines Kundschafters ist, Informationen über den Feind zu sammeln und weiterzuleiten. Er wird dann sein Radio auf höchste Lautstärke einstellen und soviel Einzelheiten über den Gegner durchsagen, wie Zeit und die Reflexe des Gegners ihm erlauben. Was meint ihr dazu?«
    Beide nickten. Was sie betraf, so war die Entscheidung gefallen. Aber ich war schweißgebadet.
    »Eine Frage«, sagte Tom. »Warum soll Monroe auf Erkundung gehen?«
    »Diese Frage habe ich befürchtet«, entgegnete ich. »Wir sind drei außergewöhnlich unsportliche Akademiker, die zufällig seit ihrem Examen der Armee angehören. Große Auswahl haben wir also nicht. Aber mir fiel ein, daß Monroe Halbindianer ist – Arapahoe, wenn ich mich recht erinnere – und ich hoffe, daß das helfen wird.«
    »Das einzige Dumme ist nur«, sagte Monroe und stand auf, »daß ich nur zu einem Viertel Indianer bin, und außerdem… Habe ich Ihnen noch nie erzählt, daß mein Urgroßvater der einzige Arapahoe-Kundschafter war, der mit Custer am Little Big Horn war? Er war hundertprozentig überzeugt, daß Sitting Bull noch Meilen weg war. Trotzdem, ich werde mein Bestes tun. Und falls ich heldenhafterweise nicht zurückkommen sollte, würden Sie dann bitte den Sicherheitsoffizier des Projekts überreden, meinen Namen für die Geschichtsbücher freizugeben? Unter den augenblicklichen Umständen ist das wohl das wenigste, was er für mich tun kann.«
    Ich versprach natürlich, mein Bestes zu tun.
    NACHDEM er fort war, kauerte ich in unserer Kuppel über dem Telefon und machte mir Vorwürfe, daß ich ausgerechnet Monroe losgeschickt hatte. Aber dieselben Vorwürfe hätte ich mir auch gemacht, wenn ich Tom dafür bestimmt hätte. Und  
    wenn irgend etwas schiefging und ich Tom den Startbefehl geben mußte, dann würde ich vermutlich mutterselenallein hier in der Kuppel sitzen und warten und warten…
     

     
    › Broz neggle !‹
    kam es über das Radio in Monroes wohlklingender Stimme. Er war also gelandet.
    Ich wagte nicht, das Telefon zu benutzen, um mich mit Tom im Schiff zu unterhalten, aus Angst, ich könnte vielleicht ein wichtiges Wort oder eine Mitteilung versäumen. Ich saß da und lauschte intensiv auf das leiseste Geräusch aus dem Lautsprecher. Nach einer Weile hörte ich ›Mischgaschu!‹ ,was mir sagte, daß Monroe jetzt bis in die Nähe der fremden Kuppel vorgedrungen war und sich nun unter Ausnützung jeder Deckung auf sie

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