Galaxis Science Fiction Bd. 12
nirgends Sicherheit und Frieden finden werden, außer der Sicherheit und dem Frieden in uns selbst.
ABER wie steht es mit dem Bild, das wir von dem häuslichen Luxus und Frieden für Herrn und Frau Mittelstand im Jahre 2000 zeichneten?
Sie überstanden es. Sie überlebten. Was wir Ihnen in Aussicht stellen, braucht Sie nicht bange machen, nicht, nachdem Sie und Ihre Vorfahren unzählige Kriege durchgemacht und Feuer- und Bombenregen überlebt haben. Sie und ich, wir sind noch da, weil wir das Erbgut unzähliger Vorfahren in uns tragen, die gegen den Tod in allen seinen Arten gekämpft und den Kampf gewonnen haben. Wir sind zäh. Wir werden auch das überleben. Die meisten jedenfalls.
Die ersten Geplänkel haben wir hinter uns. Die Hauptsache kommt noch.
Aber es ist nichts für Muttersöhnchen.
Der immer heftiger werdende Wind wird nicht alles zerstören, noch wird das Zeitalter der Wissenschaft das unterste zu oberst kehren. Lange, nachdem die ersten Sternenschiffe auf ihrer Fahrt ins Unbekannte die Erde verlassen haben, wird es immer noch Elendsviertel geben, Stierkämpfe in Spanien und zweifellos die traditionelle Teestunde der Engländer.
Lassen wir uns überraschen.
DIE RAUMSCHIFF FALLE
CLIFFORD D. SIMAK
(Illustriert von SIBLEY)
Etwas, das man diesem Planeten nicht vorwerfen konnte, war Mangel an Gastfreundschaft. Jedesmal, wenn er Besuch bekam wollte er ihn dabehalten – und zwar für immer!
I.
SIE glaubten, das Geheimnis enträtselt zu haben. Sie hatten ein paar scharfsinnige Überlegungen angestellt, die entsprechenden Schlüsse gezogen – aber sicher waren sie sich ihrer Sache nicht.
Es war dies zwar nicht die Art, in der üblicherweise eine Abteilung des Vermessungsdienstes ihre Arbeit tat. Für gewöhnlich griffen sie sich ein Problem, schüttelten es kräftig durch und ließen nicht locker, bis sie herausgeholt hatten, was herauszuholen war, und konnten abschließend immer mit einer eindrucksvollen Liste von Tatsachen aufwarten.
Hier jedoch gab es keine einzige greifbare Tatsache außer der einen, die selbst einem zwölfjährigen Kind als solche erschienen wäre.
Commander Ira Warren machte sich dementsprechende Sorgen, und er äußerte sich auch in diesem Sinne, als er sich mit Schlappohr Brady, dem Schiffskoch und etwas anrüchigen Kumpan seiner Jugendzeit, unterhielt. Die beiden fuhren jetzt schon seit mehr als dreißig Jahren zusammen und konnten, während sie an entgegengesetzten Enden der Rangliste standen, sich gegenseitig doch Dinge sagen, die sie keinem anderen an Bord sagen konnten oder einem anderen Mann hätten erlauben können zu sagen.
»Schlappohr«, sagte Warren, »ich mach' mir Sorgen.«
»Du machst dir immer Sorgen«, gab Schlappohr zurück. »Das gehört nun mal zu deinem Job.«
»Diese Sache mit dem Schrottplatz…«
»Du wolltest schließlich was werden«, sagte Schlappohr, »und ich hab' dir gesagt, was dann passieren würde. Ich hab' dich gewarnt. Autorität – das heißt Verantwortung, und das heißt Sorgen. Damit mußt du dich abfinden. Hm, also es geht am diese Schrottplatz-Geschichte? Ich hab' da noch irgendwo eine Flasche stehen. Wie wär's denn, mit einem kleinen Schluck?«
WARREN wies den Gedanken weit von sich. »Eines Tages werde ich es dir schon mal besorgen. Ich kann mir nicht denken, wo du das Zeug immer versteckt hältst, aber auf jeder Fahrt…«
»Aber, Ira! Nun reg dich bloß nicht unnütz auf.«
»Aber auf jeder Fahrt schleppst du genug totes Gewicht an Alkohol mit, um immer halb beduselt herumlaufen zu können.« »Es ist Gepäck«, meinte Schlappohr störrisch. »Schließlich darf man doch wohl sein Reisegepäck mitnehmen. Ich hab' sonst nicht viel anderes. Ich bringe eben meine Getränke mit.«
»Eines Tages«, sagte Warren wild, »wirst du erleben, daß man dich deshalb fünf Lichtjahre von Nirgendwo aus dem Schiff hinauswirft.«
Die Drohung war nicht neu und konnte deshalb Schlappohr auch nicht weiter aufregen.
»Diese Sorgen machen dich noch ganz krank«, sagte Schlappohr, »und sie bringen dich auch nicht weiter.«
»Aber unser wissenschaftliches Team hat versagt«, widersprach Warren. »Begreifst du denn nicht, was das heißt? Zum erstenmal in mehr als hundert Jahren Vermessungsarbeit haben wir Anzeichen gefunden, die darauf hindeuten, daß noch eine andere Rasse außer der menschlichen die Raumfahrt kennt. Und wir wissen nichts darüber. Aber wir sollten es. Bei der Menge des Plunders, der da draußen
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