Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
kannst, denk dir aber nichtsdestoweniger eine schöne Erklärung aus, und wenn dir jemand mit Zweifeln kommt, dann frag, was soll es denn sonst sein. Aber das ist kein Beweis, Ira.«
    »Da hast du recht, Schlappohr«, gab Warren zu. »Es ist tatsächlich kein Beweis, und gerade das macht mir eben Sorgen. Wir bezweifeln in keiner Weise, daß der Trödelkram da draußen ein Raumschiffmotor ist, aber wir haben keinen Beweis.«
    »Kein Mensch wird wohl sein Schiff landen«, sagte Schlappohr verdrießlich, »um den Schiffsmotor herauszureißen und wegzuschmeißen. Wenn sie das getan hätten, dann müßte auch das Schiff noch da sein.«
    »Aber wenn es das nicht ist«, sagte Warren gequält, »was soll es denn dann sein?«»Woher soll ich das wissen? Ich bin nicht mal neugierig, ich werd' mich hüten, mir unnötig Kopfschmerzen zu machen.«
    Er stand auf und machte einen Schritt auf die Tür zu.
    »Na, was war's mit der Flasche, Ira?«
    »Nein, danke«, sagte Warren.
    Er blieb sitzen und lauschte Schlappohrs Schritten, die die Treppe hinunterklapperten.
    II.
    KENNETH Spencer, der Fremdpsychologe, kam in die Kabine und ließ sich in den Stuhl sinken, in dem vorher Schlappohr gesessen hatte. »Wir sind endlich fertig«, sagte er.
    »Sie sind nicht fertig«, sagte Warren. »Sie haben noch nicht einmal angefangen.«
    »Wir haben getan, was wir konnten.«
    Warren knurrte nur.
    »Wir haben alle möglichen Versuche angestellt«, sagte Spencer. »Wir haben ein ganzes Buch voller Analysen. Wir haben jeden Teil in allen Einzelheiten fotografiert. Wir haben alles schwarz auf weiß – in Diagrammen, Notizen…«
    »Dann sagen Sie mir eines. Was ist das Zeug da draußen?«
    »Es ist ein Raumschiffmotor.«
    »Wenn es ein Motor ist«, sagte Warren, »warum bauen wir ihn dann nicht zusammen? Lassen Sie uns herausfinden, wie er arbeitet und was für eine Art von Intelligenz ihn mit größter Wahrscheinlichkeit konstruiert haben kann.«
    »Wir haben es ja schon versucht«, antwortete Spencer. »Wir alle haben es versucht. Einige von uns besaßen nicht das dazu nötige Spezialwissen, aber sie taten trotzdem ihr Bestes. Sie halfen denen, die es hatten.«
    »Ich weiß, wie hart Sie gearbeitet haben.«
    Und sie hatten wirklich hart gearbeitet, hatten sich nur ab und zu ein paar Stunden Schlaf abgestohlen, und gegessen hatte jeder nur so nebenbei, wenn er gerade Zeit fand.
    »Wir haben es eben mit fremden Intelligenzen und ihrer Auffassung von Mechanik zu tun«, sagte Spencer.
    »Wir befassen uns schließlich nicht zum erstenmal mit fremden Begriffsvorstellungen«, erinnerte ihn Warren. »Fremdökonomie und Fremdreligionen und Fremdpsychologie…«
    »Dieser Fall liegt eben anders.«
    »Nicht so sehr anders. Nehmen Sie Pollard, zum Beispiel. Er ist der Mann, auf den es in diesem Fall hauptsächlich ankommt. Würden Sie nicht auch sagen, daß Pollard die Lösung hätte finden müssen?«
    »Wenn es überhaupt eine Lösung gibt, dann ist Pollard Ihr Mann. Er hat alles – die theoretischen Kenntnisse, die Erfahrung und Phantasie.«
    »Sie glauben also, wir sollten es aufgeben?« fragte Warren. »Um mir das zu sagen, sind Sie doch gekommen, nicht wahr? Sie sind der Meinung, daß wir hier nur noch unsere Zeit verschwenden, wie?«
    »Ja, das ist allerdings meine Meinung«, kam die Bestätigung.
    »Also schön«, sagte Warren. »Wenn Sie es sagen, dann bleibt mir nichts übrig, als es zu akzeptieren. Wir starten nach, dem Abendessen. Ich werde Schlappohr sagen, daß er uns einen Festschmaus herrichtet. Damit wir unseren Erfolg feiern können.«
    »Das brauchen Sie uns nicht ausdrücklich unter die Nase zu reiben«, beschwerte sich Spencer. »Wir sind gewiß nicht stolz auf unseren Erfolg.«
    Warren drückte sich aus seinem Sessel hoch.
    »Ich gehe jetzt runter und sage Mac, daß er seine Motoren anheizen soll. Auf dem Wege werde ich gleich Schlappohr Bescheid sagen.«
    Spencer sagte: »Ich mach' mir Sorgen, Warren.«
    »Die mach' ich mir auch. Und worüber machen Sie sich welche?«
    »Wer sind diese Wesen, diese Leute mit diesem anderen Raumschiff? Das ist der erste Hinweis auf eine, andere raumfahrende Rasse, den wir hier bekommen haben. Und was ist ihnen hier passiert?«
    »Bange?«
    »Ja. Sie nicht?«
    »Noch nicht«, sagte Warren. »Ich werde es vermutlich sein, wenn ich erst einmal Zeit finde, alles richtig zu überdenken.«
    III.
    ER fand Mac in seiner Koje. Mac schmauchte seine schwarze Pfeife und blätterte in seiner mit Eselsohren verzierten

Weitere Kostenlose Bücher