Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
hier zu schaffen gehabt? Was hatte sie hierher gelockt? Was würde sie hier gehalten haben?
    Er blieb abrupt stehen. Kaum glaubte er seinen Augen trauen zu können. Sorgfältig fuhr er mit seinen Blicken den Umrissen, nach und vergewisserte sich, daß es nicht das von einem fernen Geröllfeld reflektierte Licht war, das ihn narrte.
    Es konnte nicht sein, sagte er zu sich selbst. Es kann einfach nicht dreimal passieren. Er mußte sich täuschen.
    Er zog den Atem scharf durch die Zähne, hielt ihn an und wartete darauf, daß die Illusion sich in Nichts auflösen würde.
    Sie tat es nicht. Das Ding war dort und blieb dort.
    »Spencer« rief er. »Spencer, bitte kommen Sie doch mal rauf!«
    Er fuhr fort, zu seiner Entdeckung hinüberzustarren. Er hörte, wie Spencer den Turm heraufgekraxelt kam. Er streckte Ihm eine Hand entgegen und half ihm hoch.
    »Schauen Sie dorthin«, sagte Warren und deutete mit einem Finger. »Was sehen Sie dort?«
    »Ein Schiff!« rief Spencer. »Dort drüben steht ein Raumschiff!«
    X.
    DAS Raumschiff war alt, unvorstellbar alt. Es war ganz rot vor Rost; man konnte mit der Hand über seine Metallhaut streifen, und der Rost rieselte in dichten Flocken hernieder, und die Hand war ganz rot.
    Die Luftschleuse war früher einmal geschlossen gewesen, aber jemand hatte ein Loch hindurchgebrochen, ohne sie vorher zu öffnen, denn der Rahmen befand sich immer noch anOrt und Stelle, und nur durch die gezackte Öffnung konnte man in das Innere des Schiffes gelangen. Viele Meter weit um die Schleuse war der Boden mit dem Rot des Rostes gefärbt.
    Sie kletterten hinein. Drinnen war keine Spur von Rost zu sehen. Alles war noch heil und unversehrt, nur eine dünne Staubschicht bedeckte jede Oberfläche. Durch den Staub auf dem Fußboden lief eine Spur, die viele Füße hinterlasten haben mußten, und einzelne Fußspuren, wo deren Urheber beiseite getreten waren. Es waren fremde Fußspuren mit einer breiten Ferse und drei großen Zehen, ähnlich denen, die ein großer Laufvogel oder einer jener schon lange ausgestorbenen Dinosaurier hinterlassen würde.
    Die Spur führte durch das Schiff hinunter in den Maschinenraum, und dort stand der leere Sockel. Die Motoren waren verschwunden.
    »Auf diese Weise sind sie also weggekommen«, sagte Warren. »Die, die ihre Motoren herausgerissen haben. Sie holten sich die Motoren dieses Schiffes, bauten sie in ihr Schiff ein und flogen ab.«
    »Aber woher konnten sie wissen «, wendete Clyne ein.
    »Offensichtlich wußten sie es«, unterbrach ihn Warren unhöflich.
    Spencer sagte: »Sie müssen es gewesen sein. Dieses Schiff steht hier schon eine sehr lange Zeit – das sieht man an dem Rost. Und es war hermetisch verschlossen, weil im Innern kein Rost zu sehen ist. Das Loch wurde erst kürzlich durch die Schleuse gebrochen, und dann wurden die Motoren herausgeholt.«
    »Das bedeutet also«, sagte Lang, »daß sie tatsächlich ihre eigenen Motoren auf den Abfallhaufen warfen. Sie rissen sie heraus und bauten an ihre Stelle das Triebwerk dieses Schiffes ein.«
    »Aber warum?« fragte Clyne. »Warum mußten sie das tun?«
    »Weil«, sagte Spencer, »sie vergessen hatten, auf welche Weise sie ihre eigenen Motoren in Gang bringen konnten.«
    »Aber wenn sie das vergessen hatten, woher wußten sie dann, wie sie diese hier anbekommen konnten?«
    »JETZT hat er Sie«, sagte Dyer. »Die Frage können Sie wohl nicht beantworten.«
    »Nein, das stimmt«, sagte Warren achselzuckend. »Ich wünschte allerdings, ich könnte es, dann hätten wir auch die Lösung unseres Problems.«
    »Vor wie langer Zeit«, fragte Spencer, »schätzen Sie, ist dieses Schiff wohl hier gelandet? Wie lange würde der Rumpf eines Raumschiffes wohl brauchen, um so zu verrosten?«
    »Das läßt sich schwer sagen«, beantwortete Clyne seine Frage. »Das hängt von der verwendeten Metallart ab. Aber darauf können Sie sich verlassen – der Rumpf eines jeden Raumschiffes, egal welche Rasse es gebaut hat, wird aus dem widerstandsfähigsten Metall bestehen, das diese Rasse überhaupt herzustellen in der Lage ist.«
    »Tausend Jahre?« meinte Warren. »Ich weiß es nicht«, sagte Clyne. »Vielleicht tausend Jahre, vielleicht auch mehr. Schauen Sie sich diesen Staub hier an. Das ist alles, was von der organischen Substanz übriggeblieben ist, die sich einmal hier im Schiff befunden hat. Wenn die Wesen, die mit diesem Schiff ankamen, hier drin geblieben sind, dann befinden sie sich immer noch hier in der Form von

Weitere Kostenlose Bücher