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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Vielleicht ist es auch nur deswegen, weil wir uns jetzt zu fürchten beginnen, daß wir es fühlen können.«
    »Ich hab's schon gespürt, bevor ich mich zu fürchten begann.«
    »Wir hätten uns eingehender umsehen sollen. Das war unser Fehler. Aber wir hatten soviel mit dem Schrottplatz zu tun, daß uns das einfach nicht eingefallen ist.«
    »Mac hat mal einen kleinen Spaziergang gemacht«, sagte Schlappohr. »Sagt, er hätte ein paar Türme gefunden.«
    »Das hat er mir auch erzählt.«
    »Mac war direkt ein bißchen weiß um die Nase, als er mir davon erzählte.«
    »Er erwähnte, daß ihm bei ihrem Anblick nicht ganz wohl zumute war.«
    »Wenn es irgendeine Stelle geben würde, wohin er sich verkriechen könnte, dann hatte er sich schon dorthin verkrochen.«
    »Morgen früh«, sagte Warren, »gehen wir los und .schauen uns diese Türme an.«
    IX.
    ES waren tatsächlich richtige Türme, acht Stück in einer Reihe nebeneinander, als wären sie Teil einer, langen Kette von Wachttürmen, die sich früher einmal über den ganzen Planeten gezogen hatte. Aber etwas war ihnen widerfahren und sie waren zusammengestürzt und vergangen, und nur diese acht waren übriggeblieben.
    Sie waren aus unbehauenen, roh übereinander geschichteten Felsplatten ohne jeden Mörtel gebaut. Kleinere Platten und Keile waren in die Zwischenräume gezwängt und verliehen der ganzen Konstruktion eine größere Standfestigkeit. Es waren Türme, wie eine primitive Rasse sie gebaut haben konnte, und sie sahen sehr alt aus. Am Fuß besaßen sie vielleicht einen Durchmesser von zwei Metern. Nach oben verjüngten sie sich leicht, und jeder von ihnen war gekrönt mit einem riesigen flachen Stein, auf dem, um ihn zu beschweren, noch ein Felsblock ruhte.
    Warren sagte zu Ellis: »Das ist Ihre Branche. Schauen Sie sich mal um.«
    Der kleine Archäologe gab keine Antwort. Er umschritt den am nächsten stehenden Turm, trat dann nahe heran und untersuchte ihn. Er stemmte seine Hände dagegen und tat so, als ob er die Absicht hätte, den Turm zu schütteln, aber der Turm rührte sich nicht.
    »Solide«, sagte er. »Solide gebaut und alt.«
    »Typ F-Kultur, würde ich sagen«, offerierte Spencer.
    »Vielleicht noch niedriger. Kein Versuch einer ästhetischen Wirkung, nackte Zweckmäßigkeit. Aber gute Arbeit.«
    Clyne sagte: »Wichtiger ist, was für einen Zweck er erfüllen sollte. Wozu hat man sie wohl gebaut?« »Silos«, sagte Spencer. »Eine Markierung«, widersprach Lang. »Eine Grenzmarkierung, oder für ein geheimes Versteck…« »Wir können es herausfinden«, sagte Warren. »Wir brauchen deswegen weder streiten noch herumraten, Wir brauchen nur den Felsblock da oben herunterwerfen, die Platte heben und hineinschauen.«
    Er trat auf den Turm zu und begann hochzuklettern.
    Es war nicht schwierig, denn es gab genügend Vertiefungen, um Händen und Füßen Halt zu geben.
    Dann war er oben.
    »Aufpassen da unten!« schrie er und stemmte sich gegen den Felsblock.
    Der Block wackelte ein wenig und fiel dann wieder zurück. Er nahm seine ganzen Kräfte zusammen und drückte noch einmal, und dieses Mal hatte er Erfolg. Der Stein stürzte hinunter, prallte auf den harten Boden auf und rollte immer schneller den Abhang hinab, wobei er gegen andere Gesteinsbrocken in seinem Wege prallte und tolle Luftsprünge vollführte.
    WARREN sagte: »Schmeißt mir ein Seil hoch. Ich schlinge es um die Platte, und dann können wir sie herunterziehen.«
    »Wir haben kein Seil«, sagte Clyne.
    »Dann soll einer zurück zum Schiff laufen und eins holen. Ich warte hier, bis er zurückkommt.«
    Briggs machte sich auf den Weg.
    Warren richtete sich auf. Von der Spitze des Turmes hatte er einen weiten Blick über das Land. Langsam drehte er sich im Kreise, während er die Gegend mit seinen Augen durchforschte.
     

     
    Irgendwo in der Nähe, dachte er, mußten die Männer – nein, nicht die Männer, sondern die Wesen, die diese Türme gebaut hatten – ihre Wohnstätten gehabt haben. Im Umkreis von ein oder zwei Kilometern mußte vor Zeiten einmal eine Siedlung bestanden haben. Denn der Bau der Türme hatte Zeit gekostet, und das bedeutete, daß ihre Erbauer sich zumindest vorübergehend hier niedergelassen haben mußten.
    Aber es war nichts zu sehen – nichts außer sich endlos dehnenden Geröllfeldern und hochaufragenden gezackten Felsformationen und dem primitiven Pflanzenwuchs, der alles überzog.
    Wovon hatten sie gelebt? Warum waren sie hier gewesen? Was hatten sie

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