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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Hotelzimmer zurück.
    Es war ein schmutziger, unfreundlicher Raum. In Anbetracht der nicht vorhandenen Bequemlichkeit war sein Preis horrend. Er legte sich aufs Bett, konnte aber nicht schlafen. Das Zimmer war offensichtlich nach den akustischen Prinzipien einer Echokammer oder einer Trommel konstruiert worden.
    Das Zimmer auf der einen Seite beherbergte einen Mann und eine Frau. Die Frau war jedoch keine Frau. Ihr Lachen besaß einen Unterton, der nur von einem Roboter stammen konnte. Die Hotelleitung bot anscheinend ihren Gästen noch andere Attraktionen als Schlaf.
    Das andere Nebenzimmer war ruhiger. Jemand hustete zweimal, jemand schluchzte. Ebenfalls zwei, dachte Jadiver, Mann und Frau, beide Menschen. Sie sprachen nicht laut und auch nicht viel. Er konnte nicht verstehen, was sie sprachen, aber es klang nicht sehr froh.
    Draußen im Flur kamen andere Stimmen. Er erkannte sie an dem Ton ihrer Stimme, an ihrem schweren Gang: Polizisten. Seine Probezeit schien vorzeitig zu Ende zu sein.
    »Hat doch keinen Zweck mehr«, grollte der eine. Durch die dünne Tür konnte Jadiver die Worte deutlich hören. »Wir haben ihn fast schon gehabt, und jetzt ist er uns wieder entschlüpft. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätten wir ihn uns schon früher geangelt.«
    JADIVERS Urteilskraft ließ zu wünschen übrig, wenn die Polizei schon so nahe war. Er stand auf und ging auf Zehenspitzen zur Tür.
    Der Begleiter des ersten Polizisten war optimistischer. »Wir haben ihn nicht verloren. Wir haben ihn nur verlegt. Wir kennen die Richtung, in der er sich aufhält. Wir folgen der Linie, und an ihrem Ende muß er sein.«
    »Klingt ganz gut, aber haben wir ihn denn?«
    »Wir werden.«
    Das war also sein Trugschluß. Er hatte zwar das Signal gestört, aber es nicht ganz aufheben können. Er registrierte auf dem Suchschirm der Polizei immer noch als Richtung.
    Jadiver umklammerte die Knäuel-Pistole.
    »Fragen wir lieber mal, wo wir jetzt sind«, sagte der erste Polizist.
    »Gerade dabei«, erwiderte der zweite. Jadiver konnte es zwar nicht sehen, aber sich das Taschengerät doch vorstellen. »Leutnant Parker. Wie nahe sind wir?«
    Eine Stimme antwortete, fast unhörbar. Was er jedoch hören konnte, war beunruhigend. Die Stimme klang wie jemand, den er kannte. Es war jedoch nicht Doumya Filone. »Sie sind hundert Meter zu weit links«, sagte die Stimme. »Außerdem ist er einen Kilometer weiter draußen. Einen oder zweihundert.«
    »Scheint ein rühriger Bursche zu sein«, sagte der Leutnant. »Zweihundert Kilometer, das ist mitten im Dschungel.«
    »Ich weiß«, sagte diese unbekannte und doch vertraute Stimme. »Ich kann leider nicht zwischen innerhalb und außerhalb wählen. Wenn er sich noch innerhalb der Stadt befindet, muß er sich bewegen.« Die Stimme machte eine Pause. »Wir schikken ein paar Leute los, die den Dschungel durchkämmen werden. Sie beide überprüfen die andere Stelle einen Kilometer weiter draußen. Wir müssen ihn noch heute nacht in die Hände bekommen. Wenn nicht, werden wir vermutlich bis morgen nacht warten müssen.«
    »Wir werden ihn schon finden«, sagte der Leutnant.
    Jadiver konnte Fußtritte hören, die den Flur hinuntergingen.
    Er atmete erleichtert auf. Seine provisorische Abschirmung hatte doch nicht ganz versagt. Sie kannten die Richtung, aber nicht die Entfernung, in der er sich von dem Gerät befand. Jedenfalls war es ihm gelungen, die Stärke des Signals abzuschwächen.
    Der unerwartete Besuch hatte ihm noch etwas gesagt: sie besaßen nur ein Suchgerät. Mit zweien konnten sie ihn anpeilen, gleichgültig, wie stark das Signal war.
    Er konnte auch eine Vermutung wagen, warum sie an ihn nur in der Nacht herankommen konnten. Tagsüber störte die einfallende Strahlung der Sonne den Empfang. Das hieß, daß er am Tag am sichersten war.
    ER ging wieder zurück zum Bett, legte sich hin, um über die peinigend vertraute Stimme nachzudenken, der er trotzdem nicht das entsprechende Gesicht zuordnen konnte, und wenn möglich zu schlafen. Der Schlaf ließ auf sich warten.
    Das rätselhafte an der Sache war, warum die Polizei ihn so dringend haben wollte. Er war mitschuldig an mehreren Vergehen, das stimmte. Aber selbst wenn sie ihn als Verbrecher ansahen, dann konnte er doch kein wichtiger sein.
    Und trotzdem machten sie auf ihn Jagd. Er wollte lieber nicht wissen, wieviel Polizisten momentan nach ihm Ausschau hielten. Es mußte dafür doch einen Grund geben.
    Er hatte noch ein paar Tage

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