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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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eigentlichen Gründe für derartige Kälteeinbrüche kennen würden. Doch trotz mehr als einem Dutzend Hypothesen in mehr als zehn Dutzend gewichtigen Büchern wissen wir leider immer noch nicht ganz genau, was die Eiszeit verursacht hat.
    Daß ein einzelner Gletscher wie der Juneau-Gletscher wächst, während die anderen kleiner werden, ist interessant, aber nicht unerklärlich. Da mehr Eis wegtaut und deshalb mehr Wasser verdunstet, ist es vorstellbar, daß ein spezifischer Gletscher mehr »Nahrung« zugeführt bekommt, als er sonst erhalten würde.
    Viele Science-Fiction-Geschichten scheinen als selbstverständlich anzunehmen, daß eines Tages eine Möglichkeit gefunden wird, die Schwerkraft aufzuheben. Bestehen hierzu wirklich Aussichten? Und was ist überhaupt Schwerkraft?
    T. Mairock aus D.
    Die Antwort auf die erste Frage ist einfach – bei den Autoren dieser Geschichten war entweder der Wunsch der Vater des Gedankens oder sie suchten einfach nach einem Kunstgriff, mit dessen Hilfe die Handlung über Geschichten erst möglich wurde.
    Was die zweite Frage betrifft muß ich zu meinem Leidwesen eingestehen, daß es darauf noch keine erschöpfende Antwort gibt. Das einzige, was wir augenblicklich von der Schwerkraft wissen, daß absolut keine Möglichkeit besteht, sie irgendwie zu beeinflussen. Wir wissen, daß sie mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, aber das ist auch alles. Und das besagt außerdem nicht viel, denn diese Abnahme (die Intensität beträgt bei doppelter Entfernung ein Viertel, bei dreifacher ein Neuntel, bei vierfacher ein Sechzehntel usw.) ist einfach durch die geometrische Tatsache bedingt, daß die Oberfläche einer Kugel proportional ist zum Quadrat seines Radius. Dasselbe physikalische Gesetz trifft auch auf das Licht, Hitze und andere Phänomene zu.
    Zum Trost für diese etwas unbefriedigende Antwort möchte ich eine kleine Geschichte hinzufügen, die in mancher Hinsicht bezeichnend ist. Um das Jahr 1895 veröffentlichte eine französische Zeitung einen langen Artikel mit dem – ungefähren – Titel: Krupps Geheimnis gelüftet! Friedrich Krupp, damals schon als Kanonenkönig berühmt, hatte zu dieser Zeit wiederholt alle interessierten Kreise mit der Größe und dem Gewicht der Produkte in Erstaunen gesetzt, die seine Fabrik verließen. Der Artikel in jener französischen Zeitung enthüllte ,zum ersten Mal', wie Krupps Ingenieure Gußstücke von zwanzig Tonnen und mehr zu bewältigen vermochten.
    Das Geheimnis war ein wirkliches Geheimnis – irgendwo in Krupps Betrieb gab es eine ›schwerkraftfreie‹ Montagehalle.
    Der Verfasser des Artikels konnte zwar nicht sagen, auf welche Weise diese Halle schwerkraftfrei gemacht worden war, er hatte jedoch einen Augenzeugen gesprochen, der ihm beschrieben hatte, wie ein zwölf Tonnen schweres Kanonenrohr, das nur an einer Drahtschleife hing, auf seine Lafette gesetzt worden war, und wie ein einziger Arbeiter das Gußstück eines Schiffhecks mit den Gehäusen für zwei Schiffsschrauben und dem Ruderlager mit einem einfachen Seil an seinen Platz bugsierte. Der Artikel zog natürlich den Schluß, daß Frankreich unbedingt Krupps Geheimnis erfahren müßte, um weiterhin mit Deutschland konkurrieren zu können.
    Selbstverständlich wurde dieser Artikel von einer ganzen Anzahl anderer Zeitungen – deutscher sowohl wie französischer – nachgedruckt. Schon um die Behauptung erfolgreich dementieren zu können, mußte Krupp dem Ursprung dieser Geschichte nachgehen. Die Erklärung war, wie sich herausstellte, lächerlich einfach.
    Bei einer Gesellschaft, die Krupp einmal Monate vorher gegeben hatte, war auch eingehend über dessen Erfolge bei der Herstellung schwerer Gußstücke diskutiert worden. Besonders einer der Angestellten Krupps war von den anwesenden Gästen mit Fragen bestürmt worden, und zwar über Dinge, über die dieser selbst nicht viel wußte. Um die lästigen Frager ein für allemal loszuwerden, hatte er schließlich das Geheimnis der ›schwerkraftfreien Montagehalle‹ enthüllt.
    Das ganze war also purer Schwindel, doch er scheint zumindest etwas Gutes bewirkt zu haben. Vermutlich wurde H. G. Wells dadurch zu seinem Roman The First Men in the Moon angeregt (in deutscher Sprache meines Wissens noch nicht erschienen), in dem eine die Schwerkraft neutralisierende Substanz für die Raumfahrt benutzt wird. Wells war somit der erste in einer langen Reihe von Autoren, die zu diesem Kunstgriff ihre Zuflucht nahmen.
    Aber die Wahrheit folgt

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