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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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betrieben und ist von fremden Energiequellen völlig unabhängig. Natürlich muß durch Leitungen Wasser zugeführt werden, aber diese sind für die Weitergabe von Signalen ungeeignet. Um ihre Frage also zu beantworten: Eine Warnanlage ist nicht vorhanden, weder örtlich noch allgemein, noch ist eine Vorrichtung für die spätere Anbringung einer Warnanlage vorgesehen.«
    »Danke«, sagte Jadiver und unterbrach die Verbindung.
    Es gab jetzt fast keine Zweifel mehr. Nur eine einzige Sache blieb noch nachzuprüfen.
    ER knipste einen Schalter an und verließ sein Zimmer und ging in die Halle. Dort blieb er stehen und lauschte. Er konnte nicht das leiseste Geräusch hören. Er trat dicht vor seine Wohnungstür. Immer noch nichts. Er preßte sein Ohr gegen die Tür
    füllung, dann gegen den Spalt zwischen Tür und Angel. Völlige Stille.
    Er zuckte zusammen, als er die Tür aufmachte. Die Musik, die er angestellt hatte, war betäubend. Er beeilte sich, sie abzustellen. Er hatte zwar gewußt, daß seine Wohnung schalldicht war – wie gut allerdings, das hatte er erst jetzt gemerkt.
    Der sogenannte Unfall war im Autobad passiert. Das Gerät besaß keine Warnanlage. Keiner seiner Nachbarn, der zufällig draußen in der Halle vorüberging, konnte sein Schreien gehört haben.
    Alles deutete darauf hin, daß ein Autobad völlig unfallsicher war – und trotzdem war es zu einem Unfall gekommen.
    Logischerweise hätte dieser von vornherein unmögliche Unfall tödlich ausgehen müssen – und doch war er das nicht.
    Was wollten sie von ihm? Und war es wirklich die Polizei? Im Krankenhaus war er dessen sicher gewesen und hatte auch geglaubt, ihre Absichten zu durchschauen. Jetzt dagegen ließen sich die bekannten Tatsachen nicht mehr mit diesem Verdacht vereinbaren.
    Die Müdigkeit kam zurück, verstärkte noch seine Zweifel. Seine Haut juckte – vermutlich Nervosität. Schließlich, mit Hilfe eines Schlafmittels, sank er in einen unruhigen Schlummer.
    AM nächsten Morgen juckte seine Haut immer noch. Er untersuchte sie neugierig; sie sah ganz normal aus. Sie war nicht mehr durchsichtig wie damals, als die Ärztin im Krankenhaus seine Fingerspitzen entblößt hatte. Flüchtig fragte er sich, was mit ihm los war. Juckte sie wirklich so sehr, oder suchte sein Unterbewußtsein nur nach einem Entschuldigungsgrund, um sie wiedersehen zu können? Sie schien zwar ein schwer zugängliches und kaltes Frauenzimmer zu sein, aber zweifellos war sie ein Wiedersehen wert. Er kannte ihren Namen nicht, aber den herauszufinden konnte sicher nicht zu schwierig sein.
    Das Jucken wurde immer schlimmer. Er fuhr sich mit spitzen Nägeln über den Vorderarm, und die Nägel brachen ab. Mit ihren Voraussagen hatte sie zumindest teilweise recht gehabt; seine Haut war beträchtlich widerstandsfähiger und zäher als vorher, obgleich er äußerlich keinen Unterschied entdecken konnte.
    Er würde zwar nur ungern die Polizei anrufen, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er wählte die Nummer und holte ein paar Auskünfte ein.
    Ihr Name war Doktor Doumya Filone. Momentan hatte sie dienstfrei. Jedoch, wenn es dringend wäre…? Der Juckreiz war unerträglich, und er sagte, genau das wäre es, und nannte seinen Namen. Es gab eine Anzahl Leute, die mit seiner Handlungsweise bestimmt nicht einverstanden gewesen wären, aber sie steckten schließlich auch nicht in dieser Haut.
    Er wählte ihre Nummer. Er konnte sich an ihr Aussehen nicht mehr genau erinnern, bis sie auf dem Schirm erschien. Mit diesem Gesicht für einen Roboter würde er vermutlich ein Vermögen scheffeln. Das hieß, wenn er zusammen mit den Gesichtszügen auch den Ausdruck einfangen könnte.
    »Wie geht's dem Patienten?« fragte sie. Hinter der Munterkeit der Frage glaubte er einen Unterton von Besorgnis zu entdekken.
    »Sie können die Haut, die Sie mir gegeben haben, gerne zurückhaben«, sagte er. »Sie juckt.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich sagte Ihnen ja, diese Kunsthaut ist eine ziemlich neue Sache. Wir wissen leider noch nicht, wie ein Körper in allen Fällen darauf reagiert.« Sie machte eine kleine Pause. »Trotzdem, jucken dürfte sie eigentlich nicht. Inzwischen sollte sie sich längst mit Ihrem Körper verbunden haben, und neue Zellen sollten sich bilden.«
    »Danke«, sagte er trocken. »Diese Erklärung ist leider nur ein schwaches Trostpflaster auf meine brennenden Wunden.«
    Sie starrte einen Augenblick herunter auf einen Tisch, den er nur ahnen, aber nicht sehen konnte. Dann

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