Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
entwickelt als der Georgs.
    »Heh, heh!« sagte Gumbs plötzlich. »Hören Sie, McCarty. Meister hat sie an der Nase herumgeführt. Sie beschwindelt, verstehen Sie? Schlauer Fuchs, muß ich sagen. Ich meine, Sie und ich, wir werden nicht in derselben Hälfte sein. Wieso auch? Wir befinden uns an entgegengesetzten Enden, dieses verdammten Dings. Sie werden mit Bellis zusammenkommen und ich mit Meister.«
    Das Monster zeigte jetzt eine ausgeprägte Taille. Die Rükkenmarkstränge hatten eine neue Lage eingenommen, so daß zwischen ihnen und der Mitte sich ein freier Raum befand.
    »Habe verstanden«, sagte McCarty leise. »Danke, Major Gumbs.«
    »Georg«, kam Vivians Stimme wie aus weiter Ferne. »Was soll ich tun?«
    »Der Arm!« rief er.
    Er erhielt keine Antwort.
    ENTSETZT sah Georg, wie McCartys Arm, der immer noch den spitzen Stein in seiner Faust hielt, sich erhob und über die quallige Oberfläche des Monsters nach links beugte. Immer noch zu kurz, Gott sei Dank, dachte er. Trotzdem, es gab keine Möglichkeit, wie er Vivian helfen konnte, bevor McCarty ihren Arm um die wenigen fehlenden Zentimeter verlängert hatte. Die Teilung war zwar erst zur Hälfte abgeschlossen, aber er war in seinem Gefängnis in seiner Bewegungsfreiheit genauso gehemmt wie ein siamesischer Zwilling, der sich von seinem Bruder trennen will.
    Aus seinen Augenwinkeln heraus sah er eine Bewegung. Er blickte zur Seite und sah eine plumpe, groteskgeformte Pseudohand, die nach seinen Augenstielen langte.
    Instinktiv hob er seinen eigenen Arm, bekam das Handgelenk des anderen zu packen und umklammerte es voller Verzweiflung. Der Arm war größer als der seine und muskulöser, so daß er ihn trotz der für ihn günstigeren Position seines Armes weder aufhalten, geschweige denn zurückdrücken konnte. Es blieb ihm nur eines übrig, nämlich seine kaum nennenswerte Kraft der von Gumbs hinzuzufügen, so daß dieser über sein Ziel hinausschoß.
    Gumbs begann, Rhythmus und Stärke seiner Bewegungen zu variieren, Georgs Griff zu lockern. Ein dicker Finger streifte seine Augenstiele.
    »Tut mir leid, Meister«, sagte Gumbs. »Ich hab’ ja eigentlich nichts gegen Sie, Sie verstehen. Unter uns gesagt… uff… ich mag dieses McCarty-Frauenzimmer auch nicht besonders… uff… diesmal hätte ich sie bald gehabt… so wie ich es sehe, ist sich jeder selbst der nächste, oder? Ich meine… uff… wenn ich mich nicht um mich selbst kümmere, wer dann? Verstehen Sie, was ich meine?«
    Georg verzichtete auf eine Antwort. Erstaunlicherweise war seine Angst plötzlich verflogen – sowohl die um sich selbst, als auch die um Vivian. Er spürte nur noch einen überwältigenden, fast monomanischen Zorn. Aus irgendeiner unbekannten Quelle strömten neue Kräfte in seinen Arm. Größer, dachte er, länger, stärker, noch mehr Arm!
    Der Arm wuchs. Er setzte sichtlich Substanz an, wurde länger und dicker, muskulöser. Gumbs’ Arm allerdings tat das gleiche.
    Er begann die Arbeit an einem zweiten Arm. Gumbs ebenfalls.
    Rings um ihn war die Oberfläche in heftige Bewegung geraten. Im Innern des Monsters schien es zu kochen und zu wallen. Das Monster schrumpfte zusammen. Sein kurioses Atemsystem reichte nicht aus. Das Ding fraß sich selber auf, zerstörte seine eigenen Gewebe, um den Mangel auszugleichen.
    Wie weit konnte es auf diese Weise zusammenschrumpfen und immer noch Raum für zwei Bewohner bieten?
    Und welches Hirn würde es als erstes ausstoßen?
    Er hatte keine Zeit, diesen Gedanken weiterzuspinnen. Gumbs hatte vergeblich mit seinem zweiten Arm im Gras nach, etwas gesucht, was ihm als Waffe hätte dienen können. Jetzt – mit einem plötzlichen Ruck – wälzte er ihren gemeinsamen Körper auf die andere Seite.
    Der Teilungsvorgang war abgeschlossen.
    Bei diesem Gedanken fiel Georg Vivian und McCarty ein, und er riskierte einen schnellen Blick hinter sich, konnte aber nichts sehen als einen grauen ovalen Hügel. Er drehte seine Augenstiele gerade noch rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie Gumbs halbfertiger rechter Arm einen langen scharfzackigen Ast ergriff und damit nach seinen Augen stach.
    DAS Steilufer zum Flußbett begann nur einen Meter zu Georgs Linken. Er legte die Entfernung mit einem gewaltigen Satz zurück. Ihr gemeinsamer Körper rutschte, verhielt dann einen Augenblick, während Gumbs Hände wild um sich griffen, um einen Halt zu finden, und rollte dann kopfüber inmitten einer Wolke aus Staub und Geröll den Abhang hinunter, an dessen Fuß

Weitere Kostenlose Bücher