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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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er dann mit einem dumpfen Aufprall landete.
    Das Universum vollführte noch eine letzte umfassende Drehbewegung und kam dann zur Ruhe. Halb blind tastete Georg nach Gumbs’ Arm, der während des Falls seinem Griff entschlüpft war, fand das Handgelenk und packte es wieder.
    »O Gott!« murmelte Gumbs. »Ich bin verletzt, Meister. Los, Mann, geben Sie mir den Rest. Verschwenden Sie keine Zeit.«
    Georg starrte ihn voller Argwohn an. Er hütete sich, seinen Griff zu lockern. »Was ist los mit Ihnen?«
    »Gelähmt. Kann mich nicht bewegen.«
    Sie waren auf einen kleinen Felsen gefallen, einen der vielen, mit denen das Flußbett überstreut war. Dieser hier war ungefähr konisch, und sie lagen darauf, und die stumpfe Spitze drückte genau gegen Gumbs’ Rückenmark an einer Stelle, die sich nur wenige Zentimeter unterhalb seines Gehirns befand.
    »Gumbs, das ist vielleicht nicht so schlimm, wie Sie denken. Wenn ich Ihnen helfe, werden Sie sich dann ergeben und meine Anweisungen befolgen?«
    »Wie wollen Sie mir helfen? Mein Rücken ist zerquetscht.«
    »Lassen wir das vorläufig. Beantworten Sie mir erst meine Frage: Wollen Sie oder wollen Sie nicht?«
    »Wie? Ja, natürlich«, sagte Gumbs. »Sehr anständig von Ihnen, Meister, muß ich sagen. Sie haben mein Wort, wenn, Ihnen das genügt.«
    »Also einverstanden«, sagte Georg. Er zog und zerrte angestrengt, und es gelang ihm, ihren gemeinsamen Körper von dem Felsbrocken herunterzubekommen. Dann versuchte er den Abhang wieder hochzuklimmen, den sie gerade erst heruntergestürzt waren. Er war zu steil. Es blieb ihm nichts übrig, als nach einer leichter zugänglichen Stelle zu suchen. Er drehte sich um und lief nach Osten an dem Steilufer entlang.
    »Was haben Sie jetzt vor?« fragte Gumbs nach einiger Zeit.
    »Wir müssen einen Weg nach oben finden«, sagte Georg ungeduldig. »Vielleicht kann ich Vivian Bellis noch helfen.«
    »Ah, richtig. Fürchte, habe zu sehr an mich selbst gedacht. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Meister – welchen Schaden habe ich genommen?«
    SIE konnte unmöglich noch am Leben sein, dachte Georg niedergeschlagen, aber solange noch die geringste Chance bestand…
    »Sie werden sich schnell wieder erholen«, sagte er zu Gumbs. »In Ihrem alten Körper wäre das eine tödliche Verletzung gewesen, hätte zumindest Lähmung auf Lebenszeit bedeutet. Aber nicht in diesem Ding da. Sie können sich jederzeit selber reparieren – so leicht, wie Sie sich ein neues Glied wachsen lassen können.«
    »Dumm von mir, daß ich nicht von selber daraufgekommen bin«, sagte Gumbs. »Sie haben recht. Aber heißt das etwa, daß wir nur einfach unsere Zeit verschwenden, wenn wir uns gegenseitig umzubringen versuchen?«
    »Nein. Wäre es McCarty gelungen, mein Gehirn zu beschädigen, dann glaube ich, daß der Organismus es einfach verdaut hätte, und das hätte natürlich mein Ende bedeutet. Aber abgesehen von einem derartigen drastischen Schritt, glaube ich, sind wir unsterblich.«
    »Unsterblich? Was Sie nicht sagen. Dadurch erscheint die Sache in einem anderen Licht, wie?«
    Das Steilufer verflachte sich an einer Stelle, wo eine Steinlawine herabgegangen war. Hier war möglicherweise ein Aufstieg zu bewerkstelligen. Georg begann hochzuklettern.
    »Meister!« sagte Gumbs nach einer Pause.
    »Was ist?«
    »Sie haben recht gehabt, wissen Sie? Ich merke, wie allmählich mein Gefühl zurückkehrt. Hören Sie, gibt es überhaupt etwas, was dieses Ding nicht fertigbringen kann? Ich meine zum Beispiel, glauben Sie, daß wir uns vielleicht unsere alte Gestalt wieder geben könnten, so mit allen Gliedmaßen und so?«
    »Möglich«, sagte Georg einsichtig. Das war ein Gedanke, der ihm auch schon gekommen war; er verspürte jedoch wenig Lust, ihn gerade mit Gumbs zu diskutieren.
    Inzwischen waren sie schon auf halber Höhe angelangt.
    »Hm. In diesem Falle«, sagte Gumbs nachdenklich, »hat das Ding hier ganz bestimmte militärische Möglichkeiten. Einer, der mit so was im Kriegsministerium aufkreuzt, könnte dafür verlangen, was er will – mehr oder weniger.«
    »Nachdem wir uns geteilt haben«, sagte Georg, »können Sie tun, was Sie wollen.«
    »Aber verdammt!« sagte Gumbs irritiert, »das wird nicht gehen.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil man Sie finden könnte.« Seine Hände streckten sich plötzlich aus und lockerten einen kleineren Felsbrocken aus dem Boden, bevor Georg etwas dagegen unternehmen konnte.
    Ein größerer Felsen darüber erzitterte, neigte sich langsam

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