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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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selber Opfer wäre. Jetzt benötigte er Bücher über die Jagd.
    Die Jagd auf Menschen war das Standardwerk dieser Art. Aber das kannte er nahezu auswendig. Die Entwicklung des Hinterhalts entsprach auch nicht so ganz seinen augenblicklichen Bedürfnissen.
    Er wählte Jagd in den Großstädten von Mitwell und Clark, Wie man Kundschafter erkennt von Algreen und Das Opfer vom gleichen Autor.
    So, er war soweit. Er ließ eine Mitteilung für den Milchmann zurück, schloß seine Wohnungstür ab und nahm eine Taxe zum Flughafen.
    IN New York nahm er sich ein Zimmer in einem Hotel in Nähe der Stadtmitte, nicht allzuweit entfernt von der Gegend, in der sein Opfer wohnte. Der Portier lächelte verständnisinnig, als Frelaine sich eintrug, was er mit einem leichten Unbehagen vermerkte. Es war nicht gut, wenn er so leicht als stadtfremder Jäger zu erkennen war.
    Das erste, was ihm in seinem Zimmer auffiel, war eine schmale Druckschrift auf dem Nachttisch. Ratschläge für eine genußreiche Katharsis lautete sein Titel, zur Verfügung gestellt mit den besten Empfehlungen von der Hotelleitung. Frelaine verzog amüsiert sein Gesicht und blätterte es flüchtig durch.
    Da es sein erster Aufenthalt in New York war, verbrachte Frelaine den Nachmittag ausschließlich damit, sich mit den Straßenzügen in der Gegend seines Opfers vertraut zu machen. Später dann wanderte er durch eines der großen Warenhäuser.
    Martinson und Black war wirklich ein faszinierender Ort. Interessiert schaute er sich in ihrer Abteilung für Jäger und Opfer um. Kugelsichere Westen wurden angeboten und RichardArlington-Hüte, die ebenfalls kugelfest waren.
    In einer Ecke des weiten Raumes befand sich ein gut aufgemachter Ausstellungsstand einer neuen 0,9-Pistole.
    Warum, versuchen Sie nicht die neue Malvern? fragte das Plakat dahinter. Vom BEK geprüft und genehmigt. Zwölfschüssig. Garantierte Abweichung nur 0,01 Zentimeter pro 100 Meter. Das heißt, schießen und treffen! Riskieren Sie Ihr Leben nur mit der besten Waffe in der Hand. Auf Malvern können Sie sich verlassen!
    Frelaine schmunzelte. Die Anzeige war gut, und die kleine schwarze Waffe sah sehr leistungsfähig aus. Aber seine jetzige genügte ihm vollauf.
    An einer anderen Stelle erblickte er ein Sonderangebot von Spazierstöcken, die ein verborgenes Vierschußmagazin besaßen. Als junger Mann hatte Frelaine eine Schwäche für derartige Neuheiten gehabt, aber jetzt wußte er, daß die alten erprobten Wege gewöhnlich auch die besten waren.
    Draußen vor dem Gebäude waren gerade vier Männer der Gesundheitsbehörde dabei, einen frisch getöteten Leichnam abzutransportieren. Frelaine bedauerte, das Schauspiel, verpaßt zu haben.
    Er aß zu Abend in einem guten Restaurant und ging früh zu Bett.
    Morgen gab es für ihn eine Menge zu tun.
    Am nächsten Tag, mit dem Gesicht seines Opfers vor Augen, durchwanderte Frelaine von neuem die Straßen der Nachbarschaft. Er hütete sich, einem der Passanten einen intensiveren Blick zu schenken. Er schlenderte auch nicht müßig dahin.
    Statt dessen schlug er ein einigermaßen schnelles Tempo ein, als besäße er in Wirklichkeit ein ganz bestimmtes Ziel. Das war die Art, wie ein erfahrener Jäger sein Jagdgebiet erkundete.
    Er kam an einem netten Straßencafe vorüber.
    Und dort saß sie!
    Das Gesicht war nicht zu verkennen. Es war wirklich Janet Patzig. Sie saß an einem der kleinen Tische und starrte versunken in ihr Glas. Sie schaute nicht auf, als er vorüberging.
    FRELAINE lief bis zur nächsten Straßenecke und bog in die Querstraße ein. Dann blieb er stehen. Seine Hände zitterten leicht.
    War das Mädchen wahnsinnig, sich auf diese Weise als Zielscheibe anzubieten? War sie in dem Glauben, gegen den Tod gefeit zu sein?
    Er winkte ein Taxi heran und ließ sich langsam um den Häuserblock fahren. Ja, dort drüben saß sie. Frelaine schaute genauer hin.
    Sie schien noch jünger zu sein als auf ihren Fotos, obwohl er aus dieser Entfernung nichts Sicheres sagen konnte. Er schätzte sie jedenfalls knapp an die zwanzig. Ihr dunkles Haar war in der Mitte gescheitelt und über die Ohren streng nach hinten gekämmt, was ihr etwas Nonnenhaftes gab. Ihr Gesicht – soweit Frelaine das erkennen konnte – trug einen Ausdruck trauriger Resignation.
    Verzichtete sie wirklich auf jeden Versuch, sich zu verteidigen? Es hatte den Anschein.
    Frelaine zahlte und eilte in einen Drugstore. Er fand eine freie Telefonzelle und rief das BEK an.
    »Sind Sie sicher, daß

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