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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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er ging noch weiter – vermutlich gab es einen Trans-Oceanus in einer Entfernung von 56 AE mit einer Umlaufzeit von 420 Jahren und dann noch einen jenseits dieses Planeten in einem Abstand von 72 AE und einer Umlaufperiode von 610 Jahren.

    Bild 5 – Die Durchmesser der drei kleinsten Hauptplaneten 
    verglichen mit dem der Erde, dem unseres Mondes und der zwei Monde des Neptun. (Der Durchmesser von Pluto wurde 
    mit 45 Prozent des Erddurchmessers angenommen).
    Die sorgfältigsten Berechnungen wurden von Percival Lowell angestellt und von ihm im Jahre 1915 unter dem Titel Memoir on a Trans-Neptunian Planet veröffentlicht. Er gab dem hypothetischen Planeten die Bezeichnung »X« und nahm an, daß dieser die halbe Masse des Uranus – also sieben Erdmassen – besaß und eine Umlaufzeit von 28 Jahren hatte.
    Ein wichtiger Unterschied zwischen Lowell und den anderen Astronomen, die sich mit dem Problem des Trans-Neptuns beschäftigten, war der, daß Lowell ein eigenes Observatorium besaß. Nachdem er Entfernung und Umlaufzeit des ›Planeten X‹ theoretisch berechnet hatte, stand für ihn nichts im Wege, auch gleich mit der Suche zu beginnen. Er konnte natürlich nicht wissen, daß ihm dafür nicht viel Zeit mehr blieb – er starb ein Jahr später – 1916 –, aber die ganze Zeit über glaubte er fest an einen Erfolg.
    DIE Ankündigung der Entdeckung des ›Planeten X‹ ließ 13 Jahre auf sich warten, bis zum 13. März des Jahres 1930. Das Datum hatte eine doppelte Bedeutung – es war der gleiche Tag, an dem Herrschel den Uranus entdeckt hatte, und es war Lowells Geburtstag.
    Tatsächlich war Pluto etwas früher entdeckt worden – am 18. Februar des gleichen Jahres, als Clyde W. Tombaugh zwei fotografische Platten miteinander verglich, bei denen beide Male die Kamera auf den Stern Delta Geminorum eingestellt worden war und die am 23. bzw. 30. Januar aufgenommen worden waren. Tombaugh sagte später, er hätte sofort gewußt, daß er hier den gesuchten ›Planeten X‹ gefunden hatte – die beiden Abbilder waren so scharf wie die von Sternen, nicht verwaschen wie die von Kometen – und ihre Verschiebung war genau die richtige für einen Planeten außerhalb der Neptun-Bahn.
    Aus den vorgeschlagenen Namen für den ›Planeten X‹ wurde der Name Pluto ausgesucht, da er mit den Initialen des Mannes begann, der ihn vorausgesagt hatte – Pl für Percival Lowell.
    Aber bald zeigten sich auch hier verschiedene Unstimmigkeiten. Plutos tatsächliche Bahn um die Sonne ähnelte nur sehr wenig der eines der anderen Planeten. Sie war zur Ekliptik stark geneigt und so exzentrisch, daß sich der Pluto bei Perihel, also Sonnennähe, der Sonne näher befand als der Neptun – auch wenn seine durchschnittliche Entfernung von der Sonne größer war als die seines Nachbarplaneten. Der nächste Perihel für Pluto ist im Jahre 1989, und von 1969 bis 2009 wird er der Sonne näher stehen als der Neptun. Aphel, der sonnenfernste Punkt seiner Bahn, wird im Jahre 2113 erreicht. Eine Bahn wie diese paßte einfach nicht zu einem Planeten.
    Das nächste Fragezeichen stand hinter seiner Größe. Er war viel zu klein, um sich in den damals vorhandenen Fernrohren als Scheibe zu zeigen, was mit anderen Worten bedeutete, daß er viel kleiner sein mußte als Neptun, ja kleiner als die Erde, die sich, bei einer solchen Entfernung immer noch als Scheibe abbilden mußte.
    Aber wenn er kleiner als die Erde war – sagen wir größenordnungsmäßig zwischen Erde und Mars – dann durfte er eigentlich auf so große und so weit entfernte Planeten wie Neptun und Uranus keinen meßbaren störenden Einfluß haben. Um die Störungen zu verursachen, aus deren Vorhandensein die Bahn des Planeten berechnet worden war, mußte seine Dichte das Sechzigfache des Wassers betragen. Eine solche Dichte – die Erde hat die Dichte 5,52 – in einem Planeten schien einfach unmöglich.
    Dann gelang es Kuiper, einige direkte Messungen vorzunehmen. Die erste Angabe – mit der einschränkenden Bemerkung gegeben, daß die vermutliche Fehlergrenze sehr hoch sein dürfte – betraf den Durchmesser: 9000 km, also 3000 km weniger als der Erddurchmesser. Er verbesserte diese Zahl auf 6000 km – weniger als der Durchmesser des Mars, der 6000 km beträgt –, später wurde diese Zahl noch einmal revidiert, diesmal auf 5000 km, was ungefähr der Größe von Titan, dem größten Mond des Saturns, entspricht.
    UNGEFÄHR zehn Jahre nach seiner Entdeckung äußerte jemand den

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