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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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gleichzeitig zwei neue unheimliche Stimmen zu sprechen an. Als sie endlich verständlich geworden waren, bereitete, es Georg keine Mühe mehr, sie mit ihren Eigentümern zu identifizieren.
    Gumbs, der große rotgesichtige Berufssoldat, brüllte: »Warum, zum Teufel, passen Sie nicht auf, wo Sie hintreten, Meister! Wenn Sie nicht diesen Erdrutsch verursacht hätten, säßen wir jetzt nicht in der Patsche.«
    Miss McCarty, die ein finsterblickendes bleiches Gesicht ihr eigen nannte, dazu ein sehr prominentes Kinn und Augen von der Farbe von Schlamm, sagte kalt: »Meister, all das wird gemeldet werden. Alles, verstehen Sie!«
    ES zeigte sich, daß anscheinend nur Meister und Gumbs den Gebrauch ihrer Augen behalten hatten. Alle vier vermochten sie, eine gewisse Kontrolle auf ihren gemeinsamen Körper auszuüben, obgleich Gumbs der einzige gewesen war, der einen ernsthaften Versuch unternommen hatte, auf Georgs Fortbewegung Einfluß zu nehmen. Miss McCarty, was Georg nicht weiter erstaunte, hatte es fertiggebracht, ein Paar funktionsfähige Organe zu bewahren.
    Aber Bellis war durch den ganzen Nachmittag und die Nacht hindurch blind, taub und stumm gewesen. Die einzigen Sinnesorgane, die ihr geblieben waren, waren die des Tastsinns gewesen – sie hatte die Unebenheiten der Oberfläche, sie hatte Hitze und Kälte und Schmerz registriert, aber sie hatte weder etwas gehört noch etwas sehen können. Dafür hatte sie jedes Blatt gespürt und jeden Zweig, gegen den sie auf ihrem Weg gestreift waren, den kalten Aufschlag eines jeden Regentropfens und den schmerzhaften Biß des zähnefletschenden Ungeheuers. Sie halte in Angst und Schrecken gelebt. Es war ein Wunder, daß sie nicht hysterisch oder – noch schlimmer – wahnsinnig geworden war.
    Weiterhin schien es, daß kein einziger der vier atmete und auch keiner irgendwelche Anzeichen eines Herzschlags verspürte.
    Georg hätte nichts lieber gesehen, als mit dieser Diskussion fortfahren zu können, aber die anderen drei waren der Auffassung, daß das, was mit ihnen geschehen war, nachdem sie in das Monster hineingefallen waren, lange nicht so interessant und wichtig war wie die Frage, wie sie wieder herausgelangen könnten.
    »Wir können aber nicht heraus«, sagte Georg. »Wenigstens sehe ich im gegenwärtigen Stadium unseres Wissens dazu keine Möglichkeit.«
    »Aber wir müssen heraus!« rief Vivian.
    »Wir gehen zum Lager zurück«, sagte Miss McCarty mit kalter Stimme, die keinen Widerspruch zu dulden schien. »Und zwar sofort. Und Sie, Meister, werden dem Loyalitätskomitee erklären, warum sie nicht unverzüglich umgekehrt sind, nachdem Sie Ihr Bewußtsein wiedererlangten.«
    »Bin der gleichen Meinung«, mischte sich Gumbs etwas verlegen ein. »Wenn Sie keinen Rat wissen, Meister, vielleicht wissen dann die anderen Techniker einen.«
    Georg begann geduldig, ihnen seine Theorie über ihren vermutlichen Empfang im Lager auseinanderzusetzen. McCartys scharfer Verstand entdeckte in seinen Ausführungen eine schwache Stelle. »Nach Ihrer eigenen Aussage haben Sie sich Beine und Stiele für Ihre Augen wachsen lassen. Wenn das keine Lüge war, dann können Sie sich sicher auch einen Mund wachsen lassen. Wir werden unser Kommen schon aus der Ferne ankündigen, so daß wir uns ohne Gefahr dem Camp nähern können.«
    »Das wird nicht so leicht gehen«, sagte Georg. »Ein Mund allein genügt nicht. Wir brauchen Zähne, eine Zunge, harten und weichen Gaumen, Lungen oder ihr Äquivalent, Stimmbänder und eine Art Zwerchfell. Ich zweifle, ob das überhaupt möglich ist, denn als Miss Bellis sich endlich bemerkbar machen konnte, hat sie das auf eine Art getan, die wir momentan alle benutzen. Sie hat keinen…«
    »Sie reden zuviel«, unterbrach ihn Miss McCarty. »Miss Bellis! Major Gumbs! Sie beide und ich, wir wollen versuchen, eine Art Sprechapparat zu formen. Der erste, der einen Erfolg verzeichnen kann, bekommt eine Belobigung in seinen Personalakt. Fangen Sie an!«
    GEORG, den man stillschweigend aus dem Wettbewerb ausgeschlossen hatte, verwendete die Zeit für den Versuch, sein Gehör wiederherzustellen. Es hatte den Anschein, daß dieses Irgendetwas meisterii für eine Art Arbeitsteilung eingerichtet war, da Gumbs und er – die ersten, die hineingefallen waren – ihr Sehvermögen ohne besondere Mühe auf ihrer Seite bewahrt halten, während Dinge wie Gehör und Tastsinn den Späterkommenden überlassen worden waren. Im Prinzip war diese Regelung nicht so übel, doch der

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