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Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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zu untersuchen.
    Er hatte keine.
    DIE Hypno-Maschinen summten ruhelos hinter mir, während ich an der Sichtluke stand und den Eingeborenen zusah, die am Waldrand arbeiteten.
    Eine Stunde vorher hatte man ihnen ein fertiges Holzhaus gezeigt, das aus mit Hilfe von nukleonischen Zuschneidemaschinen behauenen und genuteten Stämmen konstruiert worden war, die man mit Anti-Schwerkraft-Kränen an Ort und Stelle gehoben hatte. Man hatte die Eingeborenen anschließend mit den primitiven Werkzeugen ausgerüstet, die sie noch für die nächsten zwei Generationen benutzen würden, und jetzt versuchten die vier Gruppen unter Anleitung und Aufsicht von unseren Hirten, die Hütte zu kopieren.
    Das Mädchen – wir nannten sie Lola – bewegte sich leicht, als der Psycho-Pulsator seine Tonhöhe änderte, während er auf einen anderen Begriff überwechselte. Ich ging hinüber und nahm einige Einstellungen vor. Selbst in diesem Zustand des erzwungenen Schlafes, der ihr Gesicht schlaff und bleich erscheinen ließ, lag auf ihren Zügen immer noch ihre Schönheit wie eine blutvolle Maske. Doch war es eine Art hilflose Anmut, die ich erblickte und die mir für das demütige Wesen, das ihr Volk auszeichnete, typisch zu sein schien – ein zarter zerbrechlicher Liebreiz, wie er mir bei noch keiner anderen Rasse begegnet war.
    Eine lange Zeit stand ich da und schaute hinunter auf ihr durch den Schlaf gelöstes Antlitz und dachte Gedanken, die das Handbuch eigentlich verbot – wie es wohl wäre, wenn ich die Fesseln meiner Pflichten abwerfen und den Rest meines Lebens an der Seite einer Nymphe verbringen würde.
    Walker kam herein. »Nun, wie stellt sie sich an?«
    »So weit hat sie alles wie ein Schwamm aufgesogen. Reaktion normal für Klasse C. Was für Resultate hat die Glühwürmchen-Biopsie gebracht?«
    Er zuckte mißmutig mit den Schultern. »Kann nichts finden, was die Sache erklärt. Kein Hautatmungssystem. Keine Sauerstoffversorgung für irgendeine Art biologischer Verbrennung. Keine Leuchtorgane. Nur ganz normales menschliches Gewebe.«
    »Lassen Sie sich’s nicht verdrießen«, munterte ich ihn auf, »Vielleicht ist es etwas, was wir uns nur eingebildet haben.«
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich nur noch mehr. »Wie der Junge, der letzte Nacht durch das Gebüsch gerannt ist? Ron, der Junge hat sich an den Dornen aufgerissen.«
    Ich lachte. »Ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen?«
    Er nickte ernst. »Als ich die Biopsie ausführte, entnahm ich der Schulter des Eingeborenen eine Hautprobe. Ich schnitt das Stück herunter und tat es in mein Reagenzglas. Nicht einmal drei Sekunden später war ich zurück, um die Wunde zu sterilisieren… sie war schon verheilt.«
    SHARP hörte mir ungeduldig zu, als ich ihm in seiner Kabine von dem Resultat der Biopsie und dem Jungen erzählte, und tat dann meinen Bericht mit einem Schulterzucken ab.
    »Regeneration – einfache Regeneration. Haben wir früher schon erlebt. Da war, zum Beispiel, dieser Zwischenfall auf Auxol…«
    »Das läßt sich nicht ganz damit vergleichen. Diese Regeneration dauerte nur Sekunden, nicht Tage.«
    Er schaute nachdenklich aus dem Fenster und drehte sich dann wieder nach mir um. »Hören Sie, Ron. Physiologische Abweichungen interessieren mich nicht, solange sie eine Rasse nicht als nichtmenschlich disqualifizieren. Und in dieser Geschichte mit den leuchtenden Körpern und der Regeneration hat Walker doch nichts gefunden, was darauf schließen läßt, daß die Lämmerschwänzchen das sind, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann werden wir in unseren Bericht das, was Sie und Walker dazu zu bemerken haben, mit aufnehmen, und das soll uns genügen. Inzwischen mache ich mir viel mehr Sorgen über das dort.«
    Er deutete durch die Sichtluke auf die arbeitenden Eingeborenen. Sie trugen alle einen verwirrten Gesichtsausdruck zur Schau, während sie die Grundbalken für ihre Hütten zu legen versuchten.
    »Für eine Rasse, die in ihrem Tanzritual geometrische Figuren benutzt, stellen sie sich beklagenswert ungeschickt an«, beschwerte er sich. »Sagt Ihnen das irgend etwas?« Aber er fuhr fort, ohne auf eine Antwort zu warten. »Es ist augenscheinlich, daß sie sich gegen uns verschworen haben. Sie sind bestimmt fähig, das auszuführen, was wir von ihnen verlangen, aber sie bocken einfach.«
    »Wie können sie sich verschwören, wenn sie nicht einmal eine Zeichensprache besitzen?« fragte ich.
    »Das werden wir herausbekommen, wenn das Mädchen bereit

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