Galaxy of Fear 3 - Tödliches Vermächtnis
sie kämpften, und nicht auf das, wogegen!
Tash verstand nun, daß sie bisher gegen das Virus gekämpft hatte, gegen den bösen Shi’ido, gegen das Imperium. Sie hatte voller Wut und Rachegelüste gesteckt. So benahm sich ein Jedi nicht.
Sofort stellte sie den Kampf ein. Sie bemühte sich, nicht mehr an das Virus zu denken. Vergaß den Haß auf das Imperium und das Verlangen nach Rache.
Statt dessen erinnerte sie sich an das, für was sie kämpfte. Ihre Heimat, der Planet Alderaan, ging ihr durch den Kopf. Und ihr Onkel Hoole, der sie als Waise bei sich aufgenommen hatte. Und Deevee.
Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag beruhigte. Ihr Atem ging gleichmäßiger. Sie versuchte, still zu werden. Die Wut floß aus ihr heraus.
Und das Virus lockerte seinen Griff.
Die schleimigen Tentakel ließen die Beine los. Sie trat einen Schritt vor und hinterließ eine dünne Spur zähflüssigen Schleims auf dem Stein.
Tash dachte an ihren Bruder Zak, der mit ihr durch einen Meteoritensturm gehen würde.
Weiterer Schleim tropfte auf den Boden. Sie richtete sich auf, ohne Eile. Sie blieb ganz ruhig, so wie sie es sich von einem Jedi vorstellte.
Ihre Eltern fielen ihr ein. Wie sehr hatten sie ihre Tochter geliebt. Das konnten ihr alle Kriegsschiffe des Imperiums nicht nehmen.
Sie spürte, wie ihre Muskeln freier wurden. Der eklige Schleim bedeckte noch immer Arm und Schultern, aber nun konnte sie sich bewegen.
Wieder trat sie einen Schritt in Richtung des Kontrollmoduls, und dann den nächsten. Schon hatte sie es erreicht. Sie drückte erschöpft auf den Schalter, und das Plexiform schob sich zur Seite.
Mit unglaublicher Geschwindigkeit sprang Hoole heraus und schloß die Tür sofort hinter sich.
„Tash!“ sagte er. Und zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, breitete sich auf dem Gesicht des Shi’ido ein Lächeln aus… nun ja, so etwas Ähnliches wie ein Lächeln.
Hoole entdeckte die Kontrollinstrumente und konnte so die Pumpe abschalten; dann verwandelte er sich in einen Wookiee. Ein Hieb mit seiner Pranke zerschmetterte das Modul, und damit war die ganze Einrichtung wertlos.
Über Mah Dala würde sich keine Virenwolke senken. Daraufhin kehrte er zu Tash zurück und nahm wieder seine eigene Gestalt an.
„Onkel Hoole“, beichtete sie, „ich habe geglaubt, du würdest für das Imperium arbeiten. Ich dachte, du wärest an diesem Viruskomplott beteiligt. Wie dumm habe ich mich benommen.“
Hoole schüttelte den Kopf. „Ich habe mich auch von dem Shi’ido reinlegen lassen. Er hat schon auf uns gewartet. Daher haben wir so einfach die Landeerlaubnis bekommen. Ich bin in diese Falle hineingetappt und habe dich und Zak größten Gefahren ausgesetzt.“
„Bin ich… geheilt?“ fragte sie. Noch immer klebte Schleim an ihren Schultern und Armen.
„Das kann ich dir nicht genau beantworten“, gestand ihr Onkel. „Aber wir werden es schon erfahren, sobald wir hier raus sind.“
„Dr. Kavafi“, fiel es Tash siedendheiß ein. „Der echte Dr. Kavafi. Wir müssen ihn befreien.“
„Ist er hier?“ wollte Hoole wissen. „Wo?“
Von Hoole gestützt, führte Tash ihren Onkel aus dem Pumpenraum und dann den Gang entlang. Der Tunnel war verlassen – der Shi’ido und wer immer für ihn gearbeitet hatte wollten nicht mehr auf Gobindi sein, wenn die Virusseuche in die Atmosphäre vordrang. Nach etlichen Biegungen und Kurven fanden Tash und Hoole die Kammer, wo Kavafi wartete. „Hoole!“ rief der Doktor seinem alten Freund entgegen.
Mit Hilfe des Elektroskops von Tash stellte Hoole fest, daß in dem Raum keine Viren mehr in der Luft schwirrten. Zwar saßen sie immer noch auf Wanden und Boden, doch mit Hoole als Führer schaffte es Kavafi bis zur Tür.
„Hoole! Ich kann es kaum glauben – “ begann der Arzt.
„Keine Zeit für lange Reden, Doktor“, unterbrach ihn der Shi’ido. „Wir müssen hier raus.“
Sie versuchten es mit dem Tunnel, der zu den Turbolifts führte, dieser Weg war aber blockiert. Dutzende von Knubbeln hatten sich im Gang breitgemacht – auf diese Weise wollte der teuflische Shi’ido sicherstellen, daß niemand von den Lifts zu seinen geheimen Kammern vordringen konnte.
Hoole, der das Elektroskop aufgesetzt hatte, führte die anderen einen verworrenen Weg entlang durch die Tunnel der Zikkurat. Sie kamen erneut an der Kammer vorbei und entdeckten schließlich einen Gang, der von dort abbog. So erreichten sie eine Tür, die Hoole rasch geöffnet hatte.
Und Tash hatte plötzlich die
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