Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi
reden und ihn besser kennenzulernen. Also wandte sie sich ihrem mechanischen Gefährten zu.
„Deevee, warum gehst du nicht zurück zur Shroud und stellst ein paar Nachforschungen über Nespis VIII an? Das könnte uns helfen, diese Jedi-Bibliothek zu finden."
Deevee neigte den Silberkopf. „Ich kann dir versichern, Tash, daß alle Informationen, die ich benötige, in meinem Gedächtnisspeicher abgelegt sind. Mein Computergehirn ist recht -"
„Weiß ich", fiel sie ihm ins Wort, „ich finde nur, es könnte ganz nützlich sein, ein bißchen tiefer zu graben."
Deevee zögerte und ließ die elektronische Version eines irritierten Blinzelns sehen. Doch sein Beschützerprogramm vermochte keine Gefahr zu erkennen. Schließlich war Machtfluß genau die Person, derentwegen sie hierher gekommen waren. „Also schön!" erwiderte daher der Droide und schlurfte davon.
Tash drehte sich wieder zu Machtfluß um. Endlich bot sich ihr die Möglichkeit, mit ihrem Helden zu reden. Sie versuchte, sich ein Herz zu fassen und ihre Gedanken zu offenbaren. „Ich wollte nur sagen, daß es mir ein Vergnügen ist, Sie... ich meine... es ist mir eine Ehre, Ihnen endlich zu begegnen."
Machtfluß senkte bescheiden den Kopf. „Ich würde es nicht unbedingt eine Ehre nennen, Tash. Wir kämpfen alle Seite an Seite."
„Aber Sie", sie suchte nach den passenden Worten, „Sie tun so viel! Der Imperator hätte die Jedi-Ritter um ein Haar aus der Galaxis gefegt. Es muß Tausende geben, die genau wie ich niemals von den Jedi gehört hätten, wenn Sie nicht gewesen wären."
Die Augen des Mannes funkelten. „Du hättest es herausgefunden, Tash. Irgendwie hättest du es erfahren. Das kann ich sehen."
Tash fühlte, daß sie errötete. „Wie ist es Ihnen gelungen, sich dem Imperium so lange zu widersetzen, ohne erwischt zu werden?"
„Ich hatte wahrscheinlich nur Glück."
„Aber um dem gesamten Imperium immer einen Schritt voraus zu sein, muß man schon ein wahres Genie sein. Es sei denn..." Sie zögerte. „Es sei denn, Sie gehören zu den Rebellen."
Nun war es an Machtfluß, zögerlich zu sein. Er wand sich unbehaglich, dann warf er ihr einen verschlagenen Blick zu. „Vergiß nicht, daß du das gesagt hast, nicht ich."
Tash grinste.
„Aber ich bin nicht wichtig, Tash", erklärte Machtfluß aufrichtig. „Du schon. Soweit ich weiß, seid ihr, du und deine Freunde, in etwas sehr Gefährliches hineingestolpert. Das Projekt Sternenschrei unterliegt strengster Geheimhaltung, Selbst ich weiß kaum etwas darüber, und ich habe schon ein paar ziemlich hochrangige Informationen abgefangen. Wie seid ihr dahintergekommen?"
Tash begann zu erzählen. Während sie sprach, folgte Machtfluß ihren Worten mit einem so offenen, aufrichtigen Gesichtsausdruck, daß sie spürte, wie ihr Herz ihm zuflog. Sie berichtete ihm, wie das Imperium ihr Zuhause auf Alderaan vernichtet und wie ihr Onkel Hoole sie und Zak zu sich genommen hatte. Machtfluß schien sich besonders dafür zu interessieren, aus welchem Grund Hoole sie auf ihre erste Reise zu dem lebenden Planeten D'vouran mitgenommen hatte.
„Wie hatte er davon erfahren?" wollte er wissen.
„Ich weiß nicht", antwortete Tash. „Wir wußten damals noch gar nicht, daß etwas im Gange war. Aber..." Sie blickte sich um, als fürchtete sie, jemand könne sie belauschen. Was sie als nächstes sagen wollte, bereitete ihr furchtbare Gewissensqualen, aber sie mußte sich jemandem offenbaren, und Machtfluß war ihr einziger Vertrauter. „Um die Wahrheit zu sagen, ich glaube, Onkel Hoole hat ein Geheimnis. Ich meine, er hat uns ein paarmal gerettet, und ich weiß ganz sicher, daß er nicht für das Imperium arbeitet, aber je mehr ich über ihn erfahre, desto mißtrauischer werde ich ihm gegenüber."
Machtfluß wölbte eine Augenbraue. „Zum Beispiel?"
Tash senkte die Stimme. „Auf D'vouran trafen wir auf einen Verbrecherlord, der Onkel Hoole kannte. Und ein Kopfgeldjäger namens Boba Fett schien ihm auch schon begegnet zu sein. Selbst Jabba der Hutt kennt ihn!"
„Na ja, das beweist gar nichts", meinte Machtfluß sanft.
„Aber das ist noch nicht alles. Vor kurzem konnten mein Bruder und ich uns Zugang zu Hooles Computerdateien verschaffen. In seinen persönlichen Aufzeichnungen fehlen vier Jahre. Niemand weiß, wo er sich in dieser Zeit aufgehalten und was er getan hat."
„Das ist allerdings ungewöhnlich." Machtfluß schwieg einen Moment. „Es ist vielleicht doch eine gute Idee, ihn im Auge zu
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