Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi
nächsten Tag alle vor der Bibliothek.
Niemand schenkte Tashs Geschichte von einem finsteren Fluch Glauben, und dennoch wollte niemand den Saal betreten. Irgend etwas brachte Leute um, und keiner von ihnen wollte das nächste Opfer sein. Nur Deevee konnte, da er ein Droide war, hineingehen. Zak und Tash warteten in der Nähe des Eingangs, während Deevee den Raum betrat und die beiden Leichen untersuchte, die zusammengesunken an den Tischen in der Mitte der Bibliothek saßen, wobei er darauf achtete, sie nicht zu berühren.
„Es gibt keinerlei Spuren", verkündete der Droide, nachdem er von den toten Körpern zurückgetreten war.
„Es ist, als hätte ihnen jemand einfach das Leben geraubt", überlegte Machtfluß. „Vielleicht ist dies wirklich das Werk der Anzati."
„Es ist der Fluch", flüsterte Tash.
Hoole setzte eine sorgenvolle Miene auf. „Bisher lassen unsere einzigen Hinweise eine mythische Killerspezies oder uralte dunkle Magie vermuten. Es muß aber eine logischere Erklärung geben, und ich weiß auch, wo wir danach suchen müssen."
Wieder im Solarium, bildeten die Überlebenden einen engen Kreis, in dessen Mitte Dannik Jerriko stand. Der Mann mit dem hageren Gesicht musterte seine mißtrauischen Kameraden in aller Ruhe.
„Das ist doch lächerlich", sagte er dann. „Glaubt ihr allen Ernstes, ich hätte diese armen Irren umgebracht? Da könnt ihr auch gleich auf die Furcht dieses kleinen Mädchens vor einem Fluch der Dunklen Seite bauen."
„Wir wissen nicht, was wir glauben sollen", erwiderte Hoole. „Wir wissen bloß, das es drei Tote gibt und daß Sie jedesmal verschwunden waren, als einer von ihnen starb. Und auch als Mangols Leiche gestohlen wurde, waren Sie der einzige, der fehlte."
Dannik blinzelte in Zeitlupe. „Dies ist ein zivilisiertes Imperium. Es gibt Gesetze, und das hier ist kein Gericht. Sie können mich nicht anklagen."
Hooles Stimme war kalt wie Stahl. „Wir befinden uns hier am äußersten Rand der Zivilisation. Ich trage die Verantwortung für zwei Menschenkinder, und ich gedenke, sie auf jede erforderliche Weise zu beschützen."
Danniks Augen bohrten sich in die Hooles. „Drohen Sie mir nicht!"
Hooles Blick blieb fest. „Das ist keine Drohung." Plötzlich schien der gesamte Körper des Shi'ido zu erbeben. Die Haut schien irgendwie über das Knochengerüst zu wandern, und im nächsten Augenblick war Hoole verschwunden. An seiner Stelle ragte ein hochgewachsener zottiger Wookiee auf, der die Klauen einer gewaltigen Pranke schloß und öffnete.
Als der Wookiee sprach, war eine knurrende Stimme zu hören, die sich jedoch noch immer nach Hoole anhörte. „Das ist ein Versprechen", sagte er.
Die Tatsache, daß Hoole ein Gestaltwandler war, machte die meisten Leute nervös. Sobald er sich in irgendein kampflustiges Wesen verwandelte, traten sie rasch den Rückzug an. Dannik jedoch schien eher in Glut zu geraten. Seine Augen blitzten, und einen Moment lang glaubte Tash, er würde Hoole angreifen. Doch dann gähnte er bloß und sagte: „Na schön. Sie mögen mir drohen oder versprechen, was Sie wollen, aber das ändert nichts daran, daß ich diese Leute nicht umgebracht habe."
„Und wo waren Sie dann, als die Morde geschahen?" grollte Hoole, der immer noch wie ein Wookiee aussah.
Dannik lächelte eisig. „Folgen Sie mir."
Hoole nahm wieder seine eigene Gestalt an, und Dannik führte alle in eine kleine Kammer neben dem Solarium. Tash fiel an dem quadratischen Raum zuerst nichts Ungewöhnliches auf, abgesehen von dem Geruch verbrannten Laubs. Dann bemerkte sie, daß der Boden in einer Ecke der Kammer mit einer dünnen Schicht aus Asche bedeckt war.
Dannik zog ein langes, dünnes Rohr aus seiner Westentasche – eine Pfeife. „Ich muß gestehen, daß ich eine recht unerfreuliche Angewohnheit habe. Ich rauche T'bac. Und obwohl ich diese Neigung selbst verabscheuungswürdig finde, ist es mir nie gelungen, damit aufzuhören. Um diesen persönlichen Makel zu verbergen, ziehe ich es vor, alleine zu rauchen." Er wartete.
Zak kniff die Augen zusammen. „Soll das heißen, Sie haben geraucht, als die Morde passierten?"
Dannik hob die Pfeife zum Mund und zündete sie mit einem kleinen Laser an. „Genau das will ich damit sagen."
Deevees Photorezeptoren glühten, während er den mit Asche bedeckten Boden scannte. „Master Hoole, es gibt hier eine beachtliche Ascheschicht. Man muß schon ziemlich viel rauchen, um eine derartige Menge zu produzieren. Ich gehe davon aus,
Weitere Kostenlose Bücher