Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)
Sponsor, also bekommt er während der Aktion ein paar Minuten, um den Projektor vorzuführen. Das nenne ich Product Placement! Es wird das größte Ereignis der Menschheitsgeschichte sein. Und … äh …« Er rückte etwas näher an sie heran. »Ich kann dir einen guten Platz besorgen.«
Ich seufzte. Jetzt unternahm Pugwash zu allem Überfluss einen tollpatschigen Versuch, Manda an die Wäsche zu gehen. Er würde es nicht tun, wenn er wüsste, dass ich ein Auge auf sie geworfen hatte. Nach allem, was ich über ihn erzählt habe, ist es wahrscheinlich schwer zu glauben, aber er ist trotz allem irgendwie ein anständiger Kerl. Natürlich hätte ihm klar sein müssen, was ich für Manda empfand. Aber Pugwash neigt dazu, andere Leute als charismatische Androiden zu betrachten, die in erster Linie zu dem Zweck existieren, Gelegenheiten und Hindernisse in seinem Leben hin und her zu schieben. Also übersieht er leicht offensichtliche Signale und gerät immer wieder in die Gefahr, sich unabsichtlich zum Idioten zu machen.
Es dauerte ungefähr fünfzehn Minuten, um ihm die Wahrheit über die Aliens begreiflich zu machen. Eigentlich hätte es schneller gehen müssen, weil er eigentlich viel zu intelligent ist, um sich mit einer so unwahrscheinlichen Geschichte übertölpeln zu lassen, derzufolge ich mich angeblich als »Handelsregent« ausgegeben hatte. Aber wenn sinistre Papageien in der eigenen Wohnung materialisieren und mit atemberaubender Alien-Technologie herumfuchteln, ist es durchaus verständlich, dass man alles glaubt, was sie einem erzählen, nachdem sie anfänglich ihre Aufrichtigkeit demonstriert haben. Nachdem Pugwash bereit war, alles zu glauben, was Paulie ihm sagte, fiel es ihm umso leichter, auch die bitteren Pillen zu schlucken. Und als Manda und ich ihm schließlich die Wahrheit berichteten, fiel es ihm emotional sehr schwer, das Handelsmonopol mit dem Rest des Universums aufzugeben, das er für einen kurzen Moment in seinen Händen geglaubt hatte, und der Weg vom Unglauben bis zur Überzeugung war recht lang.
»Und was jetzt?«, fragte er dann geknickt. »Wird er uns alle mit einem Photonentorpedo in die Luft jagen?«
Ich schüttelte den Kopf. »Er kann uns keinen direkten Schaden zufügen. Er muss dafür sorgen, dass wir uns irgendwie selbst vernichten. Und wir können davon ausgehen, dass er dazu den Transfer benutzen wird, den er gebucht hat, unmittelbar nachdem er herausgefunden hat, dass ich kein Wächter bin.«
»Du meinst, unmittelbar nachdem ich es ihm erzählt habe«, sagte Pugwash, der möglicherweise etwas verspürte, das einem schlechten Gewissen nahe kam.
»Er hätte es morgen früh sowieso aus dieser Reality-Show erfahren«, erwiderte ich.
»Vielleicht«, sagte Manda schnippisch, die sich immer noch über den vorgetäuschten Selbstmord ärgerte. »Aber es wäre wesentlich besser für uns, wenn wir noch bis morgen früh Zeit hätten und nicht bis – was hast du gesagt, wann diese verfluchte Lieferung heute Abend eintreffen soll? Zehn Uhr fünfzehn? Bis dahin sind es keine anderthalb Stunden mehr!«
Pugwash nickte niedergeschlagen. »Du hast recht, wir müssen …«, sagte er näselnd und schnappte dann nach Luft. »Wir müssen …« Er hielt inne und breitete die Arme aus wie ein Kind, das auf einem Schwebebalken balancierte.
Gleich kommt’s, dachte ich.
Pugwash riss plötzlich den Kopf zurück, dann ließ er ihn wie eine Klapperschlange nach vorn schießen, während er ein explosives, feuchtes Bellen ausstieß. Manda sprang einen Meter zurück. Miauhaus, der sich normalerweise durch nichts aus der Fassung bringen ließ, machte einen beeindruckend hohen Satz auf ein Bücherregal. Und ich schaute mich nach einem Taschentuch um. Pugwashs Nieser waren schon in meiner Kindheit ein großes Wunder gewesen. Es hatte mir fast nichts mehr ausgemacht, erkältet zu sein, weil es bedeutete, dass auch meine Brüder und Cousins krank waren und wir über mehrere Tage hinweg mit nasalen Knallkörpern unseren Spaß hatten.
»Wir müssen mit ihm reden«, sagte Pugwash schließlich. »Um ihn zu überzeugen, dass du doch ein Wächter bist. Ich kann ihm erzählen, dass ich mir alles ausgedacht habe und dass die Fotos im Album von einem anderen Jungen sind.«
»Das klingt nicht besonders aussichtsreich«, sagte Manda. »Außerdem können wir nicht einfach so bei ihm vorbeischneien.«
»Doch, das können wir«, sagte ich und zog den U-Bahn-Plan mit der Wegbeschreibung zur Alien-Basis aus der
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