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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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Tasche.

    52 Rajasthan ist stark vertreten, wodurch die Wohnung ein bisschen wie ein indisches Restaurant wirkt.
    53 Das Ganze sieht aus, als hätte er ein komplettes Fulbright-Jahr im Iran verbracht, obgleich es sich lediglich um einen Vormittag auf einem tunesischen Teppichmarkt handelte.
    54 Bilder von Pugwash mit nett aussehenden Frauen und kleineren Prominenten dominieren neben Schnappschüssen, wie er zusammen mit fröhlichen Mitreisenden auf hohen Dingen steht. Mindestens einhundert verschiedene Personen sind an seinen Wänden abgebildet, und ich würde jede Wette eingehen, dass er während des vergangenen Jahres mit höchstens zehn von ihnen gesprochen hat.

17
    Decaparty
    Die Anweisungen auf dem U-Bahn-Plan waren sehr präzise. Schritt eins bestand darin, zur Lobby des Hotels Waldorf-Astoria zu gehen, ein paar Blocks nördlich der Grand Central Station. Der Regen hatte aufgehört, und wir fanden schnell ein Taxi. Doch dann bewegte sich der Verkehr in der Umgebung des Union Square nur noch kriechend voran. Wir hätten wirklich die U-Bahn nehmen sollen. Als wir im Waldorf waren, gingen wir von der Lobby in einen Korridor, wo wir eine unscheinbare Tür suchten. Dahinter begann eine lange Treppe, die in ein industrielles Labyrinth aus nackten Betonböden, trüben Glühbirnen und lärmenden Rohren führte. Wir bogen gemäß den Anweisungen ein Dutzend Mal nach links oder rechts ab, bevor wir zu einer niedrigen Stahltür gelangten, hinter der sich ein stockfinsteres Treppenhaus verbarg.
    »Ggggggggggh!« Miauhaus stürmte furchtlos die Stufen hinunter, dann drehte er sich erwartungsvoll zu uns um. Seine leuchtenden Augen verrieten uns, dass es nur etwa zwanzig Stufen nach unten ging. Pugwash bombardierte sie mit seiner »Lichtkanone«, einer Monster-Taschenlampe, die er in Paraguay erworben hatte, kurz bevor er zu einer Trekking-Tour aufgebrochen war, um irgendeinen primitiven Stamm zu besuchen, den er mit moderner Technologie zum Staunen bringen wollte. 55
    »Manche Leute müssen die verrücktesten Sachen machen, um eine Nummer schieben zu können«, sagte Manda und stieg die Treppe hinunter.
    »Meine Forschungsreise nach Pahra khwai hatte damit gar nichts zu tun«, gab Pugwash zurück. »Das war ein soziologisches Experiment.«
    »Womit erneut bewiesen wäre, dass Volltrottel mit Taschenlampen selbst Genies wie Götter erscheinen kön nen, wenn die Genies in der technologischen Vergan genheit leben«, sagte Manda und berührte die kitschige Halskette, die Özzÿs getarntes Stereoptikon war.
    Danach gerieten wir in ein Netzwerk aus Tunneln, wo wir erneut mehrere Male nach links oder rechts abbiegen sollten. Irgendwann kamen wir an einem großen schwarzen Kreis mit drei gefährlichen gelben Dreiecken vorbei. Auf einem abblätternden Schild stand A OMSCH TZB NK R . Kurz danach wurde uns ein großer Schrecken eingejagt, als ein mächtiges Dröhnen irgendwo tief in den Tunneln begann und mit furchterregendem Tempo näher kam. Es war natürlich eine U-Bahn. Als sie auf der anderen Seite einer uralten Wand vorbeidonnerte, bestand Pugwash darauf, dass es ein Zug der Linie 5 war, den er am typischen Rattern erkannte.
    Nachdem wir noch ein paarmal abgebogen waren, kamen wir zu einer letzten Metalltür, die von Rost überzogen war. Es kostete mich einige Kraft, sie aufzuziehen. Auf der anderen Seite ragte eine Oldtimer-Lokomotive auf. Sie stand neben einem stillgelegten Bahnsteig auf Gleisen, die hinter einer Kurve in der Dunkelheit verschwanden. Ein einzelner Waggon war angekoppelt – ein bejahrter Koloss, der aussah, als wäre er schwer gepanzert. Ich ging wie angewiesen zur letzten Tür des Passagierwaggons. Sie sträubte sich, war aber unverriegelt und öffnete sich schließlich zu einer Art rollendem Konferenzraum. In der Mitte stand ein langer robuster Tisch, der von einem Dutzend schwerer Chefsessel umgeben war. Alles schien Jahrzehnte alt zu sein, sowohl hinsichtlich des Stils als auch des Verfallszustands. Über allem prangte das Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. »Seltsamer Ort für eine Kabinettssitzung«, murmelte ich und ging zur diagonal gegenüberliegenden Ecke des Tisches, wo ich gemäß unseren Anweisungen einen Stuhl umdrehte. Auf der Unterseite fand ich eine kleine leuchtende Schaltfläche mit sieben bunten Knöpfen. Ich hielt mich an die Anleitung und drückte sie in einer bestimmten Reihenfolge.
    Im nächsten Moment wurde der Waggon in das goldene Licht eines

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