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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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nicht alles . Aber es erklärt eine Menge. Carly und Frampton scheinen mit einer Langstreckenfalz gekommen zu sein, weil sie meinten, dass sie hier festsitzen würden, wenn sie länger als nur einige Minuten bleiben – fast einen Tag lang oder so, richtig?«
    Ich nickte.
    »Und wie es scheint, war Özzÿ vielleicht zwei Stunden lang in deinem Apartment. Also dürfte er mit einer Falz reingekommen sein, um mit der nächsten wieder zu verschwinden. Und da die Falze nur wenige Stunden auseinanderlagen, muss er von irgendwo ›in der Nähe‹ gekommen sein. Was auch immer das konkret heißt.« Sie wandte sich dem funkelnden Concierge zu. »Was bedeutet ›in der Nähe‹ in Bezug auf Falze?«
    »Entfernungen von weniger als viertausend Ihrer Standardmeilen.«
    Manda und ich tauschten einen besorgten Blick aus. Also sah es danach aus, dass sich Özzÿ und der Papagei irgendwo auf der Erde aufhielten.
    »Verstanden«, sagte Manda und schaute sich nach etwas um, womit sie sich Notizen machen konnte. »Und wie funktionieren Falze?«
    »Ihrer Sprache mangelt es am Vokabular, das für eine technische Erklärung nötig wäre. Aber ich könnte es mit einer allgemeineren Beschreibung versuchen. Doch zuvor möchte ich vorschlagen, dass wir zu einem Interface umschalten, das Ihrer Zivilisation entspricht.«
    »Zu einem was?«, fragte ich.
    »Zu einem Ihnen geläufigen User-Interface. Das ist vorteilhafter, weil ein großer Teil der Kommunikation nonverbal abläuft. Gegenwärtig benutze ich einen visuellen und kulturellen Hintergrund, der Kontext, Emotionen und Betonungen auf eine Weise übermittelt, die Ihnen unverständlich ist, während das alles für gewisse Aliens völlig offensichtlich ist, einschließlich des Individuums, das zuvor dieses Stereoptikon benutzt hat. Zum Beispiel …« Der Concierge machte eine kurze Pause. »Wie geht es Ihnen?« Während er diese Frage stellte, breitete sich ein betörendes Muster aus sich verschiebenden Facetten und blinkenden Farben über die Oberfläche der Projektion aus.
    »Eigentlich ganz gut.«
    »Sehen Sie? Sie haben nichts davon mitbekommen«, sagte die Projektion mit ihrer tonlosen Stimme.
    »Wie bitte?«
    »Als ich Sie fragte, wie es Ihnen geht, habe ich auf visuellem Wege Sarkasmus, Herablassung, das Fehlen von aufrichtigem Interesse an Ihrem Wohlergehen, den Wunsch nach einem erotischen Kontakt zu Ihrer weiblichen Begleiterin und die völlige Abwesenheit von körperlicher Stärke und Durchhaltevermögen auf meiner Seite zum Ausdruck gebracht. Sie hätten mich auf der Stelle verprügeln sollen.«
    »Aber du bist doch nur eine Projektion!«
    »Richtig. Und ich bin auch nur ein Computer-Algorithmus.« Das Bild entfesselte ein neues, unglaublich schönes kaleidoskopartiges Muster, als es das sagte, gefolgt von der Bemerkung: »Ich kann nicht glauben, dass Sie mir das einfach so durchgehen lassen.«
    »Was?«
    »Das.« Das grandiose Lichterspiel wiederholte sich. »Entsetzliche Kriege zwischen ganzen Galaxien könnten sich durch viel harmlosere Beleidigungen rechtfertigen lassen.«
    »Ich schätze, das muss ich dir einfach mal glauben.«
    »Danke«, sagte der Concierge und ließ ein weiteres atemberaubendes Muster aufblitzen, das zweifellos eine ganz schlimme Obszönität darstellte. »Ich habe jetzt Ihr Internet durchsucht und mehrere Ersatz-Concierges identifiziert, die von Ihrer Zivilisation erschaffen wurden und gegenwärtig aktiv benutzt werden. Ich empfehle dringend, dass Sie mir erlauben, einen zu importieren und zu implementieren.«
    Ich fing Mandas Blick auf. Sie zuckte mit den Schultern. »Klar«, sagte ich.
    »Der populärste Ersatz-Concierge auf der Erde hat mehrere Hundert Millionen Nutzer – auch wenn seine Verwendung in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen ist. Wollen wir es mit diesem probieren?«
    Ich hätte wirklich, wirklich fragen sollen, warum das Ding immer unbeliebter wurde. Aber ich antwortete nur mit einem Schulterzucken: »Warum nicht?«
    Die betörende multidimensionale Projektion verwandelte sich im nächsten Moment in die flache Darstellung einer Büroklammer mit Kulleraugen.
    » Das ist ein Ersatz-Concierge?«, flüstert Manda nach einer Schrecksekunde. »Gütiger Himmel …«
    Während sie das sagte, huschten die Augen der Büroklammer gewitzt von links nach rechts. Dann erschien über ihr eine Cartoonblase, in der stand: »Wie es scheint, möchtest du einen Brief schreiben. Brauchst du Hilfe?«
    Es war Clippy, der verschmähte Conferencier des

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