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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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(genauso wie auf Kohlenstoff basierende Lebewesen wie wir nicht zu hundert Prozent aus Kohlenstoff bestehen), weil wir ansonsten gar nicht in der Lage gewesen wären, ihn anzuheben.

5
    Stereoptische Täuschungen
    »Miauhaus, du bist ein Held!«, sagte Manda und rannte einfach durch die Pfote hindurch, als wäre sie nicht mehr als aufsteigender Dampf.
    Ich versuchte, den geisterhaften Krallen auszuweichen, und folgte ihr ins Wohnzimmer. Dort sah ich, dass Miauhaus wieder neugierig mit Özzÿs Stereoptikon herumspielte, das er anscheinend aus dem Schlafzimmer hierher befördert hatte. Die Pfote in der Küche war eine Live-Projektion seines Arms, in drei Dimensionen und extrem vergrößert. Als er uns sah, biss Miauhaus in das Stereoptikon, und die Projektion erlosch. Er bekam es irgendwie mit den Zähnen zu fassen und schleppte es stolz bis vor Mandas Füße. Ggggggggggh!, machte er und rieb sich dann an ihrem Bein.
    »Ich hatte gehofft, dass Özzÿ dieses Ding zurücklässt«, sagte Manda, hob die schimmernde Apparatur auf und legte sie behutsam auf meinen Couchtisch.
    »Ich hatte schon vergessen, dass er es hier auf dem Boden liegen gelassen hat.«
    »Ich auch – bis der mächtige Kong hinter der Küchentür mit seiner gewaltigen Pranke darauf einschlug. Ich habe einen gewaltigen Schrecken bekommen, bis ich das schwarze Katzenfell sah. Dann habe ich mir alle Mühe gegeben, Özzÿ dazu zu bringen, sich hochbeamen zu lassen, bevor er sich an sein Spielzeug erinnert.«
    Das war also der Grund, warum sie ihn auf die Schippe genommen hatte. »Genial«, sagte ich. »Du hast es tatsächlich geschafft, dass er nach Luft schnappt.«
    »Da war er aber nicht der Einzige. Nick, was zum Teufel ist hier los?«
    Als ich mit einer Zusammenfassung meiner zwei außerirdischen Begegnungen begann, setzten wir uns an den Couchtisch und öffneten den Pappy Van Winkle. Wir beide brauchten dringend einen Drink oder vier. Und das köstliche Zeug war wirklich sehr hilfreich, um uns etwas zu beruhigen.
    »Ich bin jedenfalls froh, dass wir das hier haben«, sagte Manda, als ich ans Ende meiner Geschichte gekommen war, und nahm wieder das Stereoptikon in die Hand. »Ich traue Özzÿ nicht über den Weg. Und dass er das hier verloren hat, durchkreuzt vielleicht seine Pläne, wie auch immer sie aussehen mögen.« Sie hielt das fremdartige Gerät vor ein Auge und drückte daran herum.
    »Boah, guck dir das an!«, keuchte ich. Eine riesige dreidimensionale Projektion von Mandas blinzelndem Auge hing plötzlich unter der Decke des Wohnzimmers.
    »Wow«, flüsterte sie, als sie es sah. Sie drückte leicht mit einem Finger, und das Bild verschwand. Sie drückte mit einem anderen Finger, und Miauhaus’ schlagende Pfote war wieder zu sehen. Anscheinend war das Stereoptikon nicht nur ein Projektor, sondern auch ein Rekorder. »Probier es auch mal«, sagte sie und reichte mir das Ding. »Plötzlich hat es diese … Knöpfe. Und es fühlt sich unglaublich an, wenn man es in der Hand hält.«
    Ich nahm es entgegen. Es war beinahe durchsichtig, wenn es ausgeschaltet war, wie Acrylglas. Außerdem hatte es genau das richtige Gewicht – genug, um es zu spüren, aber kein Gramm mehr. Es fühlte sich an, als könnte ich es stundenlang ohne Mühe mit mir herumtragen, vielleicht sogar tagelang. Ich drückte etwas fester zu. Es fügte sich in meine Hand, als hätte ein ergonomischer Zauberer es passgerecht geformt. Während ich es bewunderte, spürte ich eine winzige Wölbung unter meinem Zeigefinger, die sich glättete und völlig in der glasartigen Fläche verschwand. Offenbar passte es sich dynamisch meinem Griff an. Ich drückte noch fester. An manchen Stellen gab es leicht nach, wölbte sich an anderen vor und stellte nach wenigen Augenblicken ein tadelloses, angenehmes Gleichgewicht her. Ich probierte es mit noch mehr Druck. Die gläserne Oberfläche wurde fast gummiartig und ließ sich auf geradezu therapeutische Weise zerquetschen – wie bei diesen weichen Bällen, die von der Personalstelle zu Krisenzeiten verteilt werden, um die Leute daran zu hindern, mit einer M16 auf ein hohes Dach zu steigen. Ich drückte noch ein paarmal und bemerkte, wie sich die Spannung in meinen Schultern und meinem Rücken löste. Wahnsinn!
    Ich ließ locker und strich mit den Fingerspitzen über die Oberfläche. Sie glitten sofort in vier leichte Vertiefungen. Das mussten die Knöpfe sein, die Manda erwähnt hatte. Sie schienen sich gebildet zu haben, als das Gerät

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