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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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irgendwie spürte, dass ich danach suchte. Ich drückte den Knopf unter meinem Zeigefinger. Er gab mit einer fast sinnlichen Klickbewegung nach, und die Aufzeichnung von Miauhaus’ Pfote war wieder zu sehen. Ich drückte noch einmal, und die Projektion wechselte zu Mandas Auge. Ich drückte mit einem anderen Finger, und das Ding schaltete sich ganz aus.
    »Unglaublich! Willst du es noch mal probieren?« Ich gab es ihr zurück.
    Manda nahm es mir ab und spielte eine Weile damit herum. Kurz danach hatte sie Özzÿs riesige Sphäre aufgerufen, die sich vom Boden emporhob. »Los geht’s«, sagte sie – aber irgendwie wurde ihre normale Stimme völlig ausgeblendet und durch das tiefe, beeindruckende Dröhnen ersetzt, das die Sphäre schon einmal von sich gegeben hatte. Das löste bei uns beiden einen hysterischen Anfall aus, wobei Mandas Lachen als dämonisches Muahahaha! wiedergegeben wurde. Begeistert benutzt sie ihre coole neue Stimme dazu, um »Schweig, Erdling!« zu brüllen. Dann: »Bei Grabthars Hammer – du wirst deine Rache bekommen!«
    Auch ich hatte großen Spaß daran und trank mein Glas leer (auf die vage Logik vertrauend, dass guter Bourbon bestimmt gut gegen eine Erkältung war), als plötzlich der Papagei auf dem Wohnzimmertisch materialisierte. Ich hätte vor Überraschung geprustet, wenn der Whiskey nicht so wunderbar gewesen wäre.
    »Ah, wir haben gerade nett mit deinem Mitarbeiter geplaudert«, sagte ich mit krächzender, erkälteter Stimme, die jetzt fast genauso furchtbar wie die von Özzÿ klang.
    Der Papagei saß reglos da und starrte angestrengt auf einen Punkt in mittlerer Entfernung.
    »Das ist übrigens meine Nachbarin, Manda Shark. Habt ihr euch schon kennengelernt?«
    Er starrte weiter, ohne zu blinzeln oder sich sonstwie zu rühren.
    »Möchtest du … auch einen Drink?«
    Dann erhob sich Miauhaus, streckte sich träge und sprang auf den Couchtisch, wo er einfach so durch den Körper des Papageis hindurchlief, wie Manda es bei der Abbildung seiner Pfote getan hatte. Manda hielt immer noch Özzÿs Stereoptikon in der Hand, und ich konnte erkennen, dass es wieder sanft schimmerte. Während Miauhaus es sich zwischen uns beiden auf der Couch bequem machte, erkannten sie und ich ungefähr gleichzeitig, dass der Papagei nur eine Projektion war.
    Ich sah ihn mir genauer an. »Das ist definitiv der Kerl, den ich im Restaurant gesehen habe. Und das Bild ist völlig naturgetreu.« Selbst aus wenigen Zentimetern Entfernung wirkte der Papagei völlig real und lebensecht.
    »Ich spüre wieder Knöpfe unter den Fingern«, sagte Manda und hielt das Stereoptikon hoch. »Sie verschwinden, wenn man es nur locker in der Hand hält. Aber jetzt sind sie wieder da.« Sie bewegte ihre Finger in verschiedenen Mustern, um zu sehen, welche anderen Tricks das Ding noch auf Lager hatte.
    Nach einer Weile erwachte der Papagei zum Leben. »Hör zu, Roomba«, sagte er mit seinem Brooklyn-Akzent. »Ich habe gerade Nick Carter getroffen. Und er weiß so einiges. Dinge, die kein Mensch wissen sollte. Also vermute ich, dass er einer der neun Eindringlinge ist. Du weißt schon … von damals. Aber viel schlimmer ist, dass er anscheinend die Wahrheit über die Townshend-Linie weiß. Und das sollte außer einem Wächter niemand wissen. Also könnte er vielleicht sogar ein Wächter sein . Und wenn er das ist, können wir gar nichts machen. Er könnte hier unten Spionageausrüstung haben. Die volle Unterstützung des Hauptquartiers. Alles Mögliche. Und das könnte bedeuten, dass er uns bereits auf der Spur ist. Ich glaube sogar, dass er uns auf der Spur ist.
    Also werde ich einen Bericht an die Zentrale schicken. Unverzüglich. Das heißt, dass du in Aktion treten musst. Und zwar werden wir es folgendermaßen machen: Buche die erste Falz, mit der du in Carters Apartment kommst. Und buche gleich die Nächste, um wieder rauszukommen. So müsstest du ein oder zwei Stunden Zeit in seiner Wohnung haben. Dann durchsuche alles. Seine Papiere. Seine Musik. Seine gottverdammten Socken. Such nach Hinweisen, ob er ein Wächter ist. Wenn er das ist, können wir gar nichts tun. Aber wenn nicht … kann die Show beginnen! Nachdem die Townshend-Linie jetzt deaktiviert ist, kann uns nichts mehr aufhalten. Nur noch ein Wächter.« Danach erlosch die Projektion.
    »War das so etwas wie eine 3D-Voicemail?«, fragte Manda.
    »Ja, das muss Özzÿs Marschbefehl von seinem Chef gewesen sein.«
    »Und hast du auch nur ansatzweise irgendwas davon

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