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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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Sowjetunion ein Grundnahrungsmittel). Dieser Geschichte wurde im Jahr 1986 ein musikalisches Denkmal in »Experiment IV« gesetzt, einem tief bewegenden Hit von Kate Bush, die eine Ex-KGB-Agentin oder etwas in der Art gewesen sein muss.
    28 Es ist zwar idiotisch, dass dieses System ein Schlupfloch geschlossen hat, das die Menschheit vor der drohenden Vernichtung und so weiter hätte retten können, aber es hat auch ein paar interessante praktische Vorteile. Sollten Sie zum Beispiel mal kurz in der nahe gelegenen Andromeda-Galaxis vorbeischauen, könnten Sie dem Hotelpagen Trinkgeld geben und Souvenirs einkaufen und Ihre Hotelrechnung bezahlen, indem Sie Ihre Dollars auf der Basis des Kurswertes verschiedener Metalle in die einheimische Währung umtauschen. Außerdem könnten Sie jedem Andromedaner, dem sie begegnen, ungefähr sagen, was er Ihnen für die Raubkopie von »Da Ya Think I’m Sexy« schuldig ist, nach der er schon den halben Tag lang mit dem Fuß gewippt hat. Es könnten zum Beispiel drei Kilo Platin sein. Was für den durchschnittlichen Andromedaner keine gute Neuigkeit wäre, weil er vielleicht nur zehn Gramm Platin pro Monat verdient. Wahrscheinlich wird er Sie verfluchen, genauso wie es Carly gern tut, wenn unsere Schadensersatzansprüche thematisiert werden. Aber während der Unterhaltungswert einer hübschen jungen Nonne, die wie ein Seemann flucht, immens ist, gilt das nicht für eine acht Tonnen schwere Küchenschabe mit Tentakeln, die Genitalien ähneln. Und so knuddelige Lebewesen, auf die diese Beschreibung zutrifft, sind im biologischen Spektrum der Andromeda-Galaxis tatsächlich vertreten.
    29 Ironischerweise ergießt sich der bitterste Zorn der großen Musiklabelchefs über all jene, die sie vor dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit bewahren. Zum Beispiel könnte man den Energieverbrauch einer ganzen Stadt mit der Wut decken, die sämtliche CEO s der Musikbranche MTV entgegenbringen. Der Hass kochte in dem Moment hoch, als MTV in den Achtzigern die desolate Schallplattenindustrie wieder an die Spitze der Jugendkultur brachte und ein Zeitalter bislang ungeahnten Profits einleitete. »Mistkerle!«, knurren die Labelchefs noch heute, wenn man sie danach fragt. »Sie haben mit unserm Zeug Kohle gemacht!« Ein etwas aktuellerer Fall ist Apple. Damals in den späten Neunzigern haben die Labels viele der frühen Online-Musikpioniere verklagt, bis sie aufgeben mussten. In den Folgejahren ließen sie nicht zu, dass die Überlebenden ihre Musik verkauften. Das führte zu einem Embargo ihrer Musikproduktion durch die Legionen junger Leute, die sie in digitaler Form haben wollten. Das heißt, die Labels stellten ihre Möchtegern-Kunden vor die Alternative, ihre Musik entweder zu stehlen oder darauf zu verzichten. Damit brachten sie eine ganze Generation von Musikkonsumenten dazu, die Werkzeuge der digitalen Piraterie zu entdecken und beherrschen zu lernen, und kurz danach – Überraschung! – rutschten die Musikverkäufe in den Keller. Schließlich boten die großen Labels kleine Teile ihres Katalogs online zum Verkauf an. Aber sie taten es mit so vielen Einschränkungen, Ausnahmen, Fußnoten und gestreckten Mittelfingern, dass die Musikliebhaber, die sie zu Piraten erzogen hatten, es kaum bemerkten. Dann kam ein wundersamer Rettungsring in Sicht, als Apple seinen unglaublich simplen iPod auf den Markt brachte und ihn später mit einem Online-Shop verband. Plötzlich kauften die Leute haufenweise Musik, die sie auf ihre Abspielgeräte laden konnten. Danach war Apple ein Jahrzehnt lang der größte Lichtblick für die Musikindustrie und wurde immer größer, während fast alle anderen Kanäle schrumpften, bis das Unternehmen schließlich zum führenden Musikvertrieb der Welt geworden war. Und natürlich zog es damit wütende Hasstiraden der Labelchefs auf sich. »Verdammte Geek-Geizhälse!«, knurren sie, wenn man sie am richtigen Abend nach ein paar Drinks erwischt. »Sie haben viel zu viel Macht! Ihre Gewinnmarge ist viel zu hoch! UND sie machen mit unserm Zeug Kohle!«
    30 Die Schreibkunst ist eine weitere der vielen Noblen Künste, in der so ziemlich jedes nichtmenschliche Intelligenzwesen internationale Wettbewerbe auf der Erde gewinnen würde.
    31 Carly erklärte mir später, dass sie den Begriff »Yottadollar« aus der Sprache der Datenspeicherung entlehnt hatte, die recht ausdrucksvoll ist, wenn es um große Zahlen geht. Wenn Sie über fünfundzwanzig sind, erinnern Sie sich vielleicht daran,

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