Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
Vom Netzwerk:
Grundstück erfahren. Transaktionen, Teilhaber, Schriftverkehr. Alles, was sie dort verfügbar haben.«
    Rita klappte ihren Laptop auf und begann, das Gewünschte zu suchen.
    »Mpumalanga Holdings«, las sie nach einer Weile vor. Sie sah Riedwaan an. »Die sitzen draußen in Mpumalanga, wo Wirtschaft und Politik sich gegenseitig so tief in den Arsch gekrochen sind, dass man eines nicht mehr vom anderen unterscheiden kann. Die stellen das Geld für dieses Gallows-Hill-Projekt. Dort soll etwas namens ›der Onyx‹ entstehen. Schwarzes Glas. Fick-dich-Architektur.«
    »Woher haben Sie das so schnell?«
    »Google«, erklärte ihm Rita. »Kinderleicht. Sie tippen den Begriff ein, den Sie suchen  – selbst die Rechtschreibung wird korrigiert  – und drücken die Eingabetaste.«
    »Mkhize«, warnte Riedwaan sie. »Nachdem wir mittlerweile militärische Ränge haben, zählt das als Insubordination.«
    Sie grinste. »Sorry, Captain.«
    Riedwaan überflog die Dokumente.
    »Wertvolles Land. Der Kaufvertrag wurde einfach so geschlossen. Ohne Vorankündigung oder Bekanntgabe. Einfach per Übertragung. Praktisch ohne Spuren in den Unterlagen zu hinterlassen.«
    Er scrollte nach unten.
    »Wissen Sie, wer die Übertragung vorgenommen hat?«
    Sie drehte den Bildschirm zu sich her.
    »Es gibt kaum Unterlagen. Und so gut wie keinen Namen. Ein Anwalt in Jo’burg steckt dahinter. Namens Malan.«
    »Wissen Sie, wer alles im Vorstand der Holding sitzt?«, fragte er.
    »So etwas steht im Unternehmensregister.« Ihre Finger flogen über die Tastatur. »Hier.« Sie drehte ihm den Bildschirm wieder zu.
    Riedwaan studierte die Liste.
    »Kinder von Parlamentsabgeordneten, Ehefrauen, ein Schwager. Jede Vorstandssitzung ein Familientreffen«, bemerkte Rita. »Die können ihre Jahreshauptversammlung unter dem Weihnachtsbaum abhalten. Und sich so das Catering sparen.«
    »Aaron Mtimbe«, las Riedwaan ab. »Letztes Jahr gab es bei ihm eine Drogenrazzia. Eine große. Tik und abalones . Wenn ich mich recht erinnere, verschwand der ganze Fall gleich wieder in der Versenkung.«
    »Inwiefern war Mtimbe verwickelt?«
    »Über eine Telefonnummer«, sagte Riedwaan. »Auf der Verbindungsliste eines Handys stand auch ein Anschluss in Mpumalanga. Das überlagerte sich mit den Ermittlungen gegen eine Gang, die ich damals führte. Die Nummer war auf ihn angemeldet.«
    »Vergessen Sie eigentlich nie etwas?«, seufzte Rita.
    »Geburtstage«, gestand Riedwaan. »Hochzeitstage.«
    Rita tippte die Daten, die Riedwaan ihr gegeben hatte, in den Laptop.
    »Im System ist nichts zu finden«, sagte sie und drehte den Bildschirm abermals ihm zu. »Die ganze Sache hat sich in Luft aufgelöst. Keine Akten, kein Aktenzeichen, keine Zeugen, rein gar nichts.«
    »Wir sollten uns die Papiere genauer ansehen«, meinte Riedwaan. »Die vom Gallows Hill. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass es erst noch schlimmer kommt, bevor es wieder besser wird.«
    »Ein Gefühl.« Rita sammelte alles ein, was sie brauchte, und folgte ihm auf den Gang. »Ich wusste gar nicht, dass Sie Gefühle haben.«
    »Hunger, Durst, heiß, kalt«, antwortete Riedwaan. »Natürlich habe ich Gefühle.«

10
    Als Clare Pedro da Silva endlich abholte, war es schon vier Uhr nachmittags. Er legte seine Filmausrüstung in ihren Wagen, und sie fuhren gemeinsam ins Stadtzentrum. Clare parkte und holte den Drehplan heraus. »Wir haben fünfzehn Minuten.«
    Schon war sie ausgestiegen und prüfte die Aufnahmegeräte, die Fotokamera, ihre Notizen. In der drückenden Hitze fühlte sich die Tragetasche schwerer an, als sie eigentlich war.
    »Gib mir das«, befahl da Silva und nahm ihr die Tasche ab. Er hängte sie sich zusammen mit seiner Filmkamera und dem Stativ über die Schulter und legte die andere Hand auf Clares Rücken.
    Als wäre nie etwas gewesen. Als wäre er nicht sechs Jahre lang verschwunden gewesen, Jahre, in denen er die fünfzig überschritten hatte, die sein schwarzes Haar grau meliert und ihm nichts von seiner Attraktivität genommen hatten.
    »Fast wie in alten Zeiten«, sagte Pedro.
    »Nur, dass ich jetzt der Boss bin.« Clare ging neben ihm her. »Nicht mehr deine Assistentin.«
    Er lachte. »Du warst immer der Boss, Clare. Wieso hast du eigentlich ausgerechnet mich gefragt?«
    »Du bist gut. Und du hast Zeit.«
    Clare ließ ein paar Münzen in die Hände eines bettelnden Kindes fallen.
    »Wieso bist du zurückgekommen?« Sie konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    »Deinetwegen.«
    Sie sah ihn von

Weitere Kostenlose Bücher