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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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über so etwas getratscht.«
    »Handelt es sich um eine Mutter mit vier Kindern?«
    Er nickte. »Sie hat ein kleines Haus in der Ross Road gemietet, im hinteren Teil von Lamlash, und für das erste halbe Jahr im Voraus bezahlt. Das sprach sich gleich rum wie ein Lauffeuer. Die Familie hält sich von der Dorfgemeinschaft weitgehend fern, aber die Frau hat die Kinder in der Schule und zum Religionsunterricht in der protestantischen Kirche angemeldet. Sie – ich meine Mrs. Kennedy – behauptet, ihr Mann sei im Krieg gefallen. Doch der Dorfklatsch ist anderer Meinung.«
    »Vermutlich werden Sie bald erfahren, dass sie in Wirklichkeit Reid heißt. Und falls das stimmt, könnte sie etwas wissen, das einen Mann vor dem Galgen bewahren wird.«

20
    Wir schlenderten am Ufer entlang und bogen irgendwann in die Ross Road ab, die nach Sliddery führt, ein Dorf auf der Westseite der Insel. Die Besiedlung wurde immer spärlicher, sodass ich mich schon fragte, ob ... Doch dann blieb Connor O’Brien stehen und deutete auf ein von der schmalen Straße zurückgesetztes Häuschen, aus dessen Schornstein Rauch aufstieg. »Der Rest ist Ihre Angelegenheit, Brodie. Viel Glück!« Während ich zum Eingang hinüberging, machte er sich auf den Rückweg.
    Mir fiel auf, dass sich eine Gardine bewegte. Mehrmals klopfte ich an die Tür, bis ich endlich Schritte hörte. Eine stämmige Frau in Kittelschürze und mit Kopftuch, aus dem graue Haarsträhnen hervorlugten, riss die Tür auf und tat so, als hätte ich sie gerade bei der Hausarbeit gestört. Das abgenutzte Staubtuch drückte sie wie einen Brautstrauß gegen den schweren Busen. Mit ihren weit aufgerissenen Augen und den geblähten Nasenflügeln wirkte sie, als hätte sie gerade eine Schlange in ihrem Kohleneimer entdeckt.
    »Wat is?«, würgte sie schließlich heraus.
    Ich nahm meinen Hut ab. »Sind Sie Mrs. Kennedy?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Jawoll, binnich.«
    »Entschuldigung, Mrs. Kennedy, komme ich ungelegen?« Sie war so blass und aufgeregt, dass ich mich fragte, ob jemand hinter ihr eine Waffe auf sie gerichtet hielt.
    Sie wand das Staubtuch hin und her, als wollte sie einem Huhn den Hals umdrehen. »Neenee, alles in Ordnung. Wat wolln se? Un wer sinn se überhaupt?«
    »Stimmt es, dass Sie früher in Glasgow gelebt haben? In der Florence Street? In der Wohnung Nummer sieben? Dann war Hugh Donovan Ihr Nachbar.«
    Während ich sie mit den Tatsachen bombardierte, dachte ich, sie würde jeden Moment kollabieren, denn sie schnappte nach Luft, klappte den Mund wie ein Goldfisch auf und zu und schüttelte dabei heftig den Kopf. Als ihre Hand sich fast unmerklich zur Tür bewegte, als wollte sie mir diese vor der Nase zuknallen, stellte ich den Fuß auf die Schwelle. Schließlich zeichnete sich Resignation auf ihrem Gesicht ab: Sie hatte gemerkt, dass sie mich nicht loswerden würde, wenn sie meine Fragen nicht beantwortete.
    »Ja, stimmt«, gestand sie schließlich. »Wir ham früha in Glasgow gewohnt, abba den Nachbarn habbich kaum gekannt.«
    »Ich glaube, in Glasgow hießen Sie Reid, oder?«
    Sie lief knallrot an. »Kennedy is mein Mädchenname.«
    »Welcher Name ist Ihnen lieber? Wie soll ich Sie anreden?«
    »Bin ja imma noch ne verheiratete Frau, also Mrs. Reid. Alex, wat mein Mann is, der is vor vier Jahrn gestorbn. Unfall auffe Werft.«
    »Mein Beileid. Darf ich kurz hereinkommen, Mrs. Reid? Da redet’s sich vielleicht besser als hier draußen.« Ich blickte vielsagend zu den Netzgardinen ihrer Nachbarn hinüber, während sie meinen als Blockade aus Fleisch und Blut eingesetzten Fuß kritisch musterte.
    Schließlich ließ sie mich ins Haus. Einen Flur gab es nicht. Ich trat direkt in ein winziges Zimmer mit Kamin, in dem trotz des warmen Wetters ein kleines Feuer brannte. Vom Zimmer aus führte eine Tür in die Küche und eine Treppe nach oben, vermutlich zu den Schlafzimmern. Nichts in diesem schmucklosen Raum ließ erkennen, wer das Haus bewohnte. Es gab weder Fotos noch irgendwelche Dekorationen, nur eine zerschlissene Couch und einen durchgesackten Sessel. In der Luft hing Zigarettenrauch.
    »Ich heiße Douglas Brodie und bin ein alter Freund von Hugh. Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen stellen.«
    »Ich koch erstma Tee.« Sie schlurfte in die Küche, hantierte dort eine Weile herum und kehrte schließlich mit zwei Tassen samt Untertassen und einer Teekanne zurück. Während sie sich auf den Sessel plumpsen ließ, nahm ich auf der Couch Platz.
    »Schießen se

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