Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galgenweg

Galgenweg

Titel: Galgenweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian McGilloway
Vom Netzwerk:
Sie sicher?«, fragte ich und schob das Bild näher an ihn heran.
    »Frage beantwortet, Inspector«, sagte sein Anwalt.
    »Sie haben diese Frau nicht am 31.   Mai in Letterkenny aufgegabelt?«, fuhr ich fort.
    »Ich denke, wir haben alle gehört, dass mein Mandant diese Frau nicht kennt, Inspector.«
    »Diese Frau, Karen Doherty, wurde am Dienstag, dem 1.   Juni, auf einer Baustelle in Raphoe gefunden«, sagte ich. »Ich denke, Sie haben in den Nachrichten davon gehört, Mr   Brown. Und ich denke, dass Sie, Mr   McLaughlin, sie kannten.«
    »Denken Sie, was Sie wollen«, grunzte er. »Hab sie noch nie gesehen.« Er zog die Nase hoch. »Nicht mein Typ.«
    »Jemand hat ihr Getränk im Club Manhattan in Letterkenny mit Abbeizmittel versetzt. Mit Abbeizmittel wie dem Zeug, das wir in Ihrer Garage gefunden haben.« Mit einer Handbewegung tat ich seinen Widerspruch ab, ehe er ihn aussprechen konnte. »Wir wissen, dass Sie in dem Club waren. Ein Türsteher hat Sie als Stammgast identifiziert. Und ich denke, wir haben uns vor ein, zwei Wochen auch beinahe dort kennengelernt. Die Prellungen sind immer noch zu sehen.«
    »Klar, ich gehe da hin. Heißt doch nicht, dass ich diese Dingsda kenne.«
    »Wir haben ein Videoband von der Szene, in der sie in Ihr Auto steigt. Wir haben eine gute Aufnahme vom Arm des Fahrers, auf dem eine Tätowierung genau wie Ihre hier zu sehen ist.«
    »Die Welt ist klein, was?«, sagte er. Sein Anwalt legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. Er schüttelte sie ab.
    »Wenn das alles ist, was Sie haben, Inspector, sehe ich keinen Grund, meinen Mandanten noch länger festzuhalten«, sagte Brown. »Der Mann ist krank, von den Gardai angeschossen, und das lediglich auf der Basis eines Fotos von einer Tätowierung. Das können Sie nicht ernst meinen.«
    »Wir haben auch Ihre Fingerabdrücke am Tatort gefunden, Mr   McLaughlin. Sie haben ein Kondom ausgepackt, um es zu benutzen, als sie das Mädchen vergewaltigen wollten; Sie haben es neben der Leiche vergessen. Mit Ihren Fingerabdrücken darauf. Und natürlich haben Sie Ihre Handschrift überall auf Karen Doherty hinterlassen, nicht wahr?«, sagte ich und legte mehrere Tatortfotos vor ihn aufs Bett.
    McLaughlin betrachtete ein Foto nach dem anderen, doch falls sich irgendwelche Gefühle in ihm regten, so ließ er sich nichts anmerken. Schließlich sah er Brown an, sagte aber keinen Ton.
    »Der Arzt, der ihren Tod festgestellt hat, hat gesagt, sie sei mit einer Wucht geschlagen worden, die der gleicht, wenn jemand von einem Auto überfahren wird. Solche Gewalt könne nur von jemandem ausgeübt werden, der über ungeheure Körperkräfte verfügt, Mr   McLaughlin. Und über eine ungeheure Wut.«
    »Die junge Doherty wurde also nicht vergewaltigt«, sagte Brown. »Verstehe ich das richtig?«
    Keiner von uns antwortete, was an sich schon eine Antwort darstellte.
    »Warum sollte mein Mandant ein Kondom auspacken, wenn er es nicht benutzen wollte? Vielleicht ist es bei einer anderen Gelegenheit dort vergessen worden. Sie können gar nicht sicher sein, dass Ihr Beweisstück zum Zeitpunkt des Mordes an der Frau dort liegen gelassen wurde, oder?«
    »Außerdem haben Sie natürlich noch etwas am zweiten Tatort zurückgelassen: eine Zeugin. Wir haben mit dem zweiten Opfer gesprochen, das Sie zu vergewaltigen versucht haben, Mr   McLaughlin. Ein fünfzehnjähriges Mädchen, das Sie genauso mit Ihren Fäusten zugerichtet haben. Fünfzehn Jahre alt. Sie meint, Sie seien körperlich nicht in der Lage gewesen, die geplante Vergewaltigung auszuführen. Stimmt das, Mr   McLaughlin?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, leugnete McLaughlin rundweg.
    »Warum nehmen Sie Viagra, Mr   McLaughlin?«, fragte Gorman.
    »Was?«, fauchte er so giftig, dass sogar Brown zusammenfuhr.
    »Viagra. Wir haben Spuren davon in Ihrem Blut gefunden. Zusammen mit Steroiden. Ach, und Brustkrebsmedikamenten«, fuhr sie fort. »Können Sie sich das erklären?«
    »Ist kein Verbrechen, Viagra zu nehmen«, sagte Brown. »Geht es jetzt weiter?«
    »Das Verbrechen war der Diebstahl von Tamoxifen«, sagte Gorman. »Wir haben eine Übereinstimmung zwischen den Turnschuhen, die Sie getragen haben, Mr   McLaughlin, und einem Schuhabdruck auf der Tür einer Apotheke in Lifford, nachdem dort eingebrochen und ein Schwung Brustkrebsmedikamente gestohlen worden war. Medikamente, die wir in Ihrem Zimmer gefunden haben, und in Ihrem Blut. Medikamente, von denen ein anderer Teilnehmer

Weitere Kostenlose Bücher