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Galileis Freundin (German Edition)

Galileis Freundin (German Edition)

Titel: Galileis Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
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das kostet einen einheitlichen Preis.“
    In den Nachbarkammern schienen sich die Wände und Dielen zu bewegen. Das regte den alten Haudegen an. Er ließ es auf alles ankommen.
    Rose hatte längst die Füllung der Satteltaschen herausgefunden.
    Vier Flaschen, von denen er das meiste getrunken hatte, zwei Bier zuvor und ein paar abente u erliche Stunden im Bett mit einer gierigen Maid, hatten Frains in den Armen des nackten Mä d chens einschlafen lassen. Vielleicht eine oder zwei Stunden, vielleicht drei oder sogar vier. Er konnte es nicht mehr nachvollziehen . Frains wurde wach, als er bemerkte, dass sich die kleine Hure ankleidete. Er griff erschreckt nach seinen Satteltaschen, stellte mit Befriedigung fest , dass sein Geld wohl noch vorhanden war.
    Rose lächelte als sie seine Handbewegung sah.
    „Na ja“, sagte er entschuldigend, „man weiß ja nie.“
    „Ja, man weiß nie“, bestätigte sie und fragte gleich, „wie war ich für dich?“
    „Du bist süß mein Schatz, du bist wunderbar.“
    Sie stiegen die Treppe hinunter. Rose ging nicht mit ihm denselben Weg zurück.
    „Ich denke, du willst nicht, dass dich jeder hier sieht?“
    „Ja, ja, brummte er.“
    Der neue Weg führte sie über eine weitere Treppe. Die verführerische Frau öffnete eine Tür. Sie standen in einem Raum, in dem sich viele Menschen an Kartentischen und Würfeltischen beschäftigten . In einigen Ecken wurden einfache Wettspiele gespielt.
    „Was soll ich hier?“ fragte Frains, „Ich will nach draußen, zu meinem Pferd.“
    „Ja, ich zeige dir den Weg“, sagte Rose, dort hinten, links in der Ecke geht eine Treppe hinter der Tür nach unten, sie bringt dich direkt auf die Place Interieur. Dein Pferd hat Madame ve r sorgen lassen“
    Sie verschwand durch die Tür, durch die sie hereingekommen waren.
    Frains steuerte auf die angedeutete Türe zu. Er drückte sich an einem Kartentisch vorbei. Zwei Louisdor für Monsieur rief ein Tischleiter.
    „Karten für mich“, rief Frains und blieb an dem Tisch stehen.
    „Hier werde ich das und noch mehr wieder zurückbekommen, was mich die kleine Hure geko s tet hat“, schwor sich der starke Held.
    Das Spiel wogte hin-und her. Mal sammelte Frains die Münzen in großen Mengen an seinem Platz, mal versickerte seine Münzensammlung wie in einem trockenen Boden .
    Frains hatte eine Flasche Wein bestellt. Eine junge Frau an seiner Seite beteiligte sich an dem Getränk. Sie schlürfe eifrig mit ihm. Sie bestellte die nächste Flasche. Sie ermunterte ihren ne u en Partner, neue Einsätze zu wagen.
    Frains sah die Welt gegen sich aufstehen. Seine Verluste wurden größer, der Inhalt seiner Sa t teltaschen nahm zusehends ab .
    „Das ist Betrug“, schrie Frains. „Ihr spielt nicht mit ehrlichen Karten. Ich fordere euch zum Duell.“
    „Beruhigt euch“, sagte der Tischleiter, „niemand spielt mit falschen Karten.“ Seine Augen streiften den Blick des Frains. „Bleibt ruhig.“
    Eines konnte der in vielen Kämpfen erprobte Soldat niemals verarbeiten. Das war Arroganz.
    „Ihr spielt falsch“, schrie Frains erneut, „ihr betrügt mich.“
    Diesmal traf ihn sofort und unvermittelt ein Faustschlag ins Gesicht. Er stürzte zu Boden und blutete aus der Nase. Schwankend erhob er sich, ergriff den Tischleiter und streckte ihn mit einem Schlag zu Boden.
    Ein anderer Spieler griff den Frains an seinem Wams und schlug seine Faust mit einem ung e heuren Schlag tief in seinen Bauch. Mit einem gurgelnden Geräusch schlug Frains auf den B o den. Er erhob sich noch einmal. Bevor er jedoch zuschlagen konnte, traf ihn erneut ein Hieb, wie von einem Stier, an der Stirn und ließ ihn zusammen sinken. Frains wachte nicht mehr auf. Die nächsten Stunden lag er auf irgendeinem Bett. Ein altes Weib pflegte ihn. Das konnte er in den wenigen lichten Momenten, die er hatte, erkennen. Sie erneuerte die nassen Tücher auf seiner Stirn.
    Als Frains endgültig zu sich kam und seine Sinne wieder fand , sah er sich in einem fremden Raum.
    „Kommt zu euch. Hier könnt ihr nicht länger bleiben. Das Verfahren wartet bereits auf euch.“
    „Welche s Verfahren?“ fragte der Soldat und blinzelte zwischen den nassen Tüchern auf seinem Gesicht hindurch.
    Da flog die Tür auch schon auf und bewaffnete Soldaten stürmten seine Kammer. Frains wurde gefesselt abgeführt.
    Er stand vor einem Militärgericht. So schien es. Die Anklage lautete:
    „Hurerei im Dienst, Glücksspiel im Dienst, Prügelei mit Ordnungsbehörden und

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