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Galileis Freundin (German Edition)

Galileis Freundin (German Edition)

Titel: Galileis Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
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ihrem Gesicht stand das Entsetzen geschrieben.
    "Nun, das wäre später besser gewesen, dann hätten wir lachen und scherzen können. Doch verzeiht, Caterina, mir ist jetzt nicht zu l achen."
    Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz.
    "Was ist geschehen, Datini, wer hat euch so zugerichtet? Und vor allen Dingen, warum?"
    "Es bleibt mir verborgen, und es wird euch verborgen bleiben", flüsterte der Schmied beinahe.
    "Gestattet mir, darüber zu schweigen. Es ist meine Pflicht, zu schweigen. Es ist auch mein L e ben, zu schweigen."
    "So schweigt denn Datini, wenn ihr es müsst . So schweige jeder auf dieser Welt, damit die sich Gehör verschaffen, die sich an keine Regeln halten, es sei denn an ihre eigenen."
    Datini wandte sich seinen Werkzeugen zu. Er wollte nicht über die vorgefallenen Ereignisse sprechen. Etwas Geheimnisvolles umrankte die Geschehnisse. War er doch schuldig? Hatte die Inquisition Recht , ihn zu verhören, ihn zu foltern?
    "Wenn ihr schweigt, so ist das ein Zeichen dafür, dass ihr schuldig seid", blieb sie hartnäckig. Sie blickte den Mann zornig an.
    Datini hatte für sie nur einen finsteren Blick übrig.
    "So lasst mich doch in Ruhe", erwiderte er wütend. "Was wisst ihr von den Geschehnissen, wie sie unter der Erde in San Gimignano herrschen?"
    Dann bemerkte er, dass er schon zuviel erzählt hatte und schwieg aufs Neue . Er nahm seinen Hammer in die Hand, holte ein Eisen aus dem Feuer und schlug unkonzentriert auf dem gl ü henden Stück Metall herum. Er beachtete ihre Anwesenheit nicht, als wollte er ihr signalisieren, dass sie gehen sollte. Dennoch wagte er es nicht, die junge Herrin direkt aufzufordern, seine Werkstatt zu verlassen. Sie schaute ihm eine Weile zu, bis sie von neuem begann.
    "Nur, wer etwas zu verbergen hat, der spricht nicht. Es wird euch nicht gut bekommen, zu schweigen. Oder glaubt ihr, das Geschehene würde dann ungeschehen?"
    "Gräfin, wenn ihr ein wenig Verständnis für mich hättet, so würdet ihr mich jetzt in Ruhe la s sen. Fahrt nach Hause, widmet euch euren Studien, lernt Sprachen, die Musik und die Kunst. Ihr helft mir, wenn ich nicht mit euch rede."
    Der Schmied flehte sie an.
    Dafür erst recht hatte sie kein Verständnis.
    "Wie kann ich euch helfen, wenn ich nicht mit euch rede? Wie kann ich euch unterstützen, wenn ich mich abwende. Ich denke, ich kann euch helfen, wenn ihr mir sagt, was geschehen ist."
    "Caterina, Gräfin, noch nicht einmal euer Vater hat die Macht, mir zu helfen. Wenn die Inquis i tion ein Vorgehen für richtig erachtet, dann ist es richtig. Keine Macht in Florenz ist stark g e nug, sich dagegen zu stellen. Die Inquisition ist das Mächtigste dieser Welt. Es ist besser, mit ihr nichts zu tun zu haben. Es ist gescheiter, sein Leben so zu gestalten, dass die Inquisition keinen Anlass zur Klage oder zu Nachforschungen hat.
    "Bei euch hatte die Inquisition Anlass zu Klagen?" forschte sie provozierend.
    Der Schmied schaute zwischen zwei Hammerschlägen entsetzt zu ihr auf.
    "Wie kommt ihr darauf? Wie könnt ihr so etwas behaupten? Ich habe stets so gelebt, dass ich keinen Anlass zu Klagen gegeben habe."
    "Ist das der Grund, warum sie euch geholt haben?"
    Datini hatte sich in eine Falle hineingeredet. Es wäre das Beste , nicht über seine Lage zu reden. Es wäre auch zu gefährlich. Konnte er dem Mädchen trauen? Die Wunden nicht neu entstehen zu lassen, dafür zu sorgen, dass niemand einen Grund zur Klage hätte. Doch das war auch vorher so gewesen. Und dennoch war er vor die Inquisition zitiert worden.
    "Hört zu, " , hörte er sich selber sagen, "g eht jetzt hinaus, dass jeder sehen kann, dass ihr hinaus gegangen seid. Macht einen großen Bogen und kommt durch den Hintereingang wieder herein. Dann können wir reden."
    Sie verließ, ohne zu grüßen, die Werkstatt. Dann schlenderte sie gemütlich über die Straßen, machte einen Bogen und erschien unbemerkt im Hintereingang des Hauses von Datini. Die Tür stand offen.
    Die Frau des Schmiedes schaute das Mädchen sorgenvoll an.
    Was hatte ihr Mann, dass er dieser kleinen Person sein Leben anvertraute?
    Sie verschwand verständnislos in den oberen Schlafräumen.
    "Es gibt Dinge auf dieser Welt, die sind so grausam, dass man sie nicht schildern kann", begann der Schmied hastig mit seiner Erzählung.
    Es trieb ihn wie den Sünder, der bei der Beichte erst zögert und dann überstürzt alle Sünden seines Lebens loswerden wollte, obwohl er nicht so recht wusste , ob sein Beichtvater ihn übe r haupt

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