Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Nnuddz fort, »in drei Stunden schließen wir uns meiner Flotte an und starten unverzüglich.«
»Flotte?« Cartier zog eine Augenbraue hoch. Wovon redete Nnuddz?
Der Senator zuckte zusammen. Er hatte scheinbar vergessen, dass seine Pläne Cartier nichts angingen.
»Ich möchte Sie bitten, die Rechnung in meinem Sekretariat zu begleichen«, sagte Nnuddz und drückte Cartier fest die Hand, »und nun entschuldigen Sie mich, ich habe mit Mister Gallagher noch etwas zu besprechen.«
*
»Ist Ihr Freund vertrauenswürdig?«, fragte Nnuddz, als sie zum Haus zurückgingen.
»So vertrauenswürdig, wie die Nacht dunkel ist«, sagte Clou ausweichend. Es gab schließlich auch mondhelle Nächte …
»Ich wollte ihn nämlich bitten, mir einen Gefallen zu tun«, sagte Nnuddz und warf einen Blick über die Schulter. Strociewsky und Cartier hatten bereits den Weg zum Verwaltungstrakt der Werft eingeschlagen.
»Und zwar?«, fragte Clou.
»Sie haben vielleicht bemerkt, dass ich Madame Rutherford sehr zugeneigt bin«, sagte Nnuddz.
Was du nicht sagst, Dickerchen, dachte Clou.
»Wenn es tatsächlich meine politischen Gegner waren, die das kleine Mädchen entführt haben, dann fürchte ich um Madame Rutherfords Sicherheit. Ich möchte, dass sie sich an einem Ort aufhält, wo sie niemand vermutet.«
»Etwa bei Cartier?«, fragte Clou überrascht. Das lief ja besser als erwartet …
»Richtig, bei Mister Cartier. Sein Zuhause ist weit genug weg und liegt, wenn ich richtig informiert bin, exakt zwischen den Grenzen mehrerer großer Nationen«, sagte Nnuddz, »ich denke, das wäre eine gute Lösung. Nachdem mein Feldzug erfolgreich war, wird niemand mehr wagen, Hand an mich oder meine Gäste zu legen. Dann kann ich sie getrost von dort wieder wegholen.«
»Ausgezeichnete Idee«, sagte Clou und meinte es auch so, »ich bin sicher, Cartier wird die gleiche Gastfreundschaft beweisen, die er auch bei Ihnen genossen hat.«
»Wenn Sie es sagen«, Nnuddz zuckte mit den Schultern.
*
»Kommt überhaupt nicht infrage!« Celia schlug mit der linken Hand auf den Tisch.
Nnuddz sah sie mit betretener Miene an. »Bitte, Celia, sei doch vernünftig.«
Celias Gesicht war hochrot. »Ich verlasse dieses Haus nicht, bis ich weiß, was mit meiner Tochter geschehen ist. Nicht einmal du wirst mich dazu bringen!«
Clou Gallagher, der lässig hinter Nnuddz am Türrahmen lehnte, verzog das Gesicht.
»Niemand weiß, was mit deiner Tochter geschehen ist«, sagte Nnuddz heftig.
Clou tippte sich mit dem Daumen auf die Brust und nickte Celia aufmunternd zu.
Sie fing seinen Blick auf und sah Nnuddz prüfend an. Hatte Gallagher etwa eine Ahnung, was Claire betraf? Ob er sie gefunden und vor Nnuddz versteckt hatte, warum auch immer? Er führte etwas im Schilde …
»Wenn Claire entführt worden ist, bist auch du nicht sicher hier. In die Schlacht werde ich dich auf keinen Fall mitnehmen«, sagte Nnuddz ernst, »also gehst du auf Cartiers Schiff.«
Clou nickte hinter dem Rücken des Senators eifrig und gab ihr mit den Fingern das OK-Zeichen. Dann blickte er vielsagend zur Tür.
»Ich hole dich ab, wenn alles vorbei ist. Ich bin sicher, Claire findet sich bis dahin irgendwo wieder ein.« Nnuddz drehte sich abrupt um. Der Söldner hatte Celia im letzten Moment ein stummes »Geh!«, zugerufen und täuschte, als Nnuddz ihn plötzlich ansah, ein Gähnen vor.
Celia seufzte. Gallagher war zwar ein Söldner, aber er war der einzige Mensch auf Symirus III, dem sie vertrauen konnte.
»Ich bin einverstanden«, sagte sie matt und folgte Clou aus dem Zimmer.
Als sie das Haus verlassen hatten und auf den Landeplatz zugingen, klopfte er ihr aufmunternd auf den Rücken.
»Wenn Ihnen unterwegs langweilig wird, gehen Sie doch ein bisschen in den Laderaum 2B. Da ist jemand, der liebend gerne ein wenig mit Ihnen spielen möchte«, flüsterte er ihr zu.
Celia strahlte. »Clou …«
»Keine Umarmungen bitte«, sagte er schnell, »erstens werden wir mit Sicherheit beobachtet, zweitens ist Debi in der Nähe, und drittens würden Sie mir mit Ihrem Gipsarm vermutlich das Kreuz brechen.«
»Sie sind ein Schatz, Clou.«
»Ich weiß, aber behalten Sie das besser für sich, bis Sie in Sicherheit sind, okay?«
*
»Das war das Eine«, sagte Nnuddz zufrieden, als die Cartiera senkrecht in den Himmel stieg und zu einem kleinen Punkt zusammenschrumpfte, »und nun zu dem Anderen.«
Er ging mit Clou, Debi und Quint ins Haus zurück und führte sie in sein Arbeitszimmer.
Die
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