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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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dauerte nur wenige Stunden, bis sie das Hoheitsgebiet des symirusischen Reiches hinter sich gelassen hatten.
    Cartier lehnte sich entspannt in seinem Pilotensessel zurück. Larry Strociewsky hatte sich in seiner Kabine hingelegt, und Celia Rutherford war mit ihrer Tochter Claire im nicht benutzten Mannschaftsquartier untergebracht.
    Ein leises Hüsteln von der Tür schreckte ihn hoch.
    Die ehemalige Piratenkapitänin stand verlegen dort und lächelte ihn dankbar an.
    »Darf ich mich auf einen Moment zu Ihnen setzen?«, fragte sie höflich.
    Cartier klopfte einladend auf den Sitz des Copiloten: »Sicher. Nur zu, meine Teuerste.«
    Celia setzte sich neben ihn und schlug die Beine übereinander.
    »Ich wollte Ihnen danken. Dafür, dass Sie mich von Symirus weggeholt haben …«
    »Sie wissen, dass Nnuddz vorhat, sie später wieder bei mir abzuholen«, bremste Cartier ihre Euphorie.
    »Wie ich Mister Gallagher kenne, wird er das zu verhindern wissen«, sagte Celia zuversichtlich.
    Das glaube ich allerdings auch, stimmte Cartier in Gedanken zu.
    »Ich wollte sagen, ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich mit zu sich nehmen und nicht an die Kaffi-Liga ausliefern«, fuhr Celia fort.
    »Ich bin ein kleiner, freier Unternehmer«, sagte Cartier gleichgültig, »kein Kopfgeldjäger. Was soll ich Nnuddz sagen, wenn der Senator wider Erwarten doch vorbeikommt, um Sie abzuholen, und Sie sind nicht mehr da?«
    »Ich dachte …« Celia verstummte.
    »Sie bleiben bei mir, bis jemand kommt und Sie abholt«, sagte Cartier fest, »so lautet die mit mir getroffene Vereinbarung.«
    Als er Celias niedergeschlagenes Gesicht sah, fügte er in vertraulichem Tonfall hinzu: »Ob es nun CeeGee oder Nnuddz ist, der Sie abholen kommt, ist natürlich eine andere Frage. Wir entscheiden dann, was wir machen.«

Kapitel 7: Zwischen den Monden

    Die Buglandekufe eines schwarzen Kampfraumschiffes setzte knirschend auf der staubigen Landepiste auf. Mit einem dumpfen Pfeifgeräusch kamen die mächtigen Triebwerke des Schiffes zum Stillstand. Starafar war auf Oea XII gelandet.
    Er wischte sich mit der verkrüppelten Hand über das Gesicht.
    Schweiß.
    Seit Ewigkeiten war Oea der erste richtige Planet, auf dem er landete. In der letzten Zeit war der Weltraum sein ständiger Aufenthaltsort gewesen, mit immer der gleichen Temperatur in der engen Kanzel. Ab und zu hatte er an einer Raumstation angedockt, um Brennstäbe oder Torpedos nachzuladen, doch wenn er dort das Kanzelfenster geöffnet hatte, war ihm stets die gleiche hundertmal recycelte Atemluft entgegengeschlagen wie in seinem eigenen Cockpit.
    Hier war es anders. Hier gab es eine helle Sommersonne, die durch das Fenster schien – und ihn nach langer Zeit wieder zum Schwitzen brachte. Er ließ die Verriegelungsbolzen des Kanzeldaches aufschnappen, und würzige, warme Morgenluft flutete in seine Lungen.
    Starafar atmete tief ein und versuchte, die vielen Gerüche, die auf ihn einströmten, zu definieren. An einige erinnerte er sich, andere waren planetenspezifisch und ihm gänzlich fremd.
    Er seufzte. Wie es wohl wäre, wieder wie ein normaler Mensch zu leben? Sich aus dem Pilotensitz zu schälen, einfach aus dem Cockpit zu klettern und die Straßen dieses Planeten zu Fuß zu erkunden? Eigentlich konnte er jetzt, wo Gallagher endlich tot war, daran denken, einen fähigen Chirurgen zu finden, der ihn aus seinem Zustand befreite, das verstümmelte Fleisch aus dem Raumschiff herausschnitt und die fehlenden Gliedmaßen durch lebensechte, mikroprozessorgesteuerte Prothesen ersetzte … Die Spezialisten, die ihn bisher behandelt hatten, waren bestenfalls gut ausgebildete Sanitäter oder Ingenieure aus Cartiers Team gewesen. Ihre beschränkten Fähigkeiten hatten lediglich ausgereicht, um die vom Schiff initiierte Symbiose mittels Cyborg-Implantaten zu stabilisieren. Man hatte ihm seinerzeit keine Hoffnungen gemacht, jemals wieder auf zwei Beinen herumlaufen zu können. Starafar hatte sich damit abgefunden und es zeitweise sogar genossen, ein Raumschiff zu sein. Niemand sonst konnte ein Schiff und dessen Waffensysteme mit der Schnelligkeit von bloßen Gedankenimpulsen steuern. Diese Fähigkeit war im Raumkampf durchaus wünschenswert gewesen, und es hatte ihm Genugtuung verschafft, seinem alten Erzfeind Gallagher in dieser Gestalt nachzujagen.
    Und nun war Gallagher tot.
    Es war Zeit für eine Veränderung. Aber diese Veränderung, diese Operation, würde eine Stange Geld kosten. Geld, das Starafar nicht

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