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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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–«
    Sie kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu führen. Zu überrascht war sie von dem plötzlichen Frontalangriff des mysteriösen schwarzen Abfangjägers, der auf sie zugerast kam.
    »Schilde!«, bellte Vanderbylt.
    »Sind hoch«, bestätige Renecky.
    »Waffenleitstand, nehmen Sie den Kerl ins Visier!«
    »Schon dabei, Sir …«
    Die Brücke der Effegon erzitterte unter dem Beschuss der Jagdmaschine.
    »Schilde halten.« In Reneckys Stimme lag Erleichterung. Dann stutzte er. »Aber Gallaghers Schiff dreht ab, Admiral!«
    »Okay«, Tonya verschränkte die Arme vor der Brust. »Captain, Gallagher darf uns auf keinen Fall entkommen. Hindern Sie ihn daran, auf Überlichtgeschwindigkeit zu gehen.« Wieder erzitterte das Kriegsschiff unter einem Treffer. »Und sehen Sie zu, dass diese Jagdmaschine abgeschossen wird.«
    Vanderbylt gab seiner Crew die entsprechenden Befehle. »Ihr habt den Admiral gehört, Leute.« Zu Tonya gewandt fuhr er mit leiser Stimme fort: »Ich glaube nicht, dass Gallagher in den Hyperraum fliehen will. Sehen Sie, er nimmt Kurs auf Drusa. Im Masseschatten eines Planeten kann er nicht auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigen, dazu bräuchte er mehr Abstand.«
    Tonya sah ihre Fehleinschätzung ein. Dass Gallagher nicht floh, sondern weiterhin unbeirrt den Planeten ansteuerte, war ein klares Indiz dafür, dass er tatsächlich seinen hier verborgenen Schatz heben wollte. »Ich weiß«, murmelte sie.
    »Wir hätten Verstärkung anfordern sollen«, fügte Vanderbylt hinzu.
    Tonya warf ihm einen strafenden Blick zu. »Wir hatten keinen Grund zu der Annahme, Gallagher könnte in Begleitung anderer Schiffe reisen.«
    Insgeheim musste sie allerdings zugeben, dass ihr wohler gewesen wäre, wenn die Effegon ein Geschwader Jagdmaschinen zur Unterstützung dabei gehabt hätte. Auf den zusätzlichen Ballast hatte man jedoch zugunsten von höherer Geschwindigkeit und Reichweite verzichtet. Lediglich eine leicht bewaffnete Raumfähre befand sich noch im Hangar des Raumkreuzers.
    Erneut wurde das Schiff von einem Treffer durchgeschüttelt.
    »Schafft mir diese verdammte Zecke vom Hals!«, bellte Vanderbylt, während die Effegon Fahrt aufnahm und dem kleinen blauen Frachter nach Drusa folgte.

*
    »Worauf wartest du noch? Nichts wie weg hier, das ist die Gelegenheit!«, zirpte Trigger aufgeregt, als Starafar aus der Formation ausbrach und sich im Alleingang auf das kerianische Kriegsschiff stürzte.
    »Moment«, sagte Clou, »das muss ich mir ansehen.«
    »Bitte?«, schrillte das Schiff. »Der Typ hat sie nicht alle. Sich als Jagdmaschine auf so einen Kreuzer zu stürzen – das hat nichts mit Mut zu tun. Viel mehr mit Selbstmord. Und wenn du mich fragst, ist es das Beste, was uns passieren konnte.«
    »Ja, schon … aber trotzdem …« Clou übernahm die Steuerung und legte einen neuen Kurs an, welcher ihn an dem Kampf der ungleichen Kontrahenten vorbei in Richtung Drusa bringen würde. Die Heckkameras ließ er dabei auf die Effegon gerichtet, sodass er die Auseinandersetzung weiterhin auf dem Sekundärmonitor verfolgen konnte.
    Trigger stutzte, als er die neuen Koordinaten verifizierte. »Was heißt das denn jetzt schon wieder? Du willst wirklich nach Drusa?«
    »Ich will abwarten, wer den Kampf gewinnt«, entgegnete Clou ausweichend. »Berufliche Neugier.«
    Der Bordcomputer stöhnte gequält. »Ich geb's auf.«

*
    Starafar fühlte sich ganz in seinem Element. In Augenblicken wie diesen fühlte er sich nicht mehr als Krüppel, ganz im Gegenteil. Er genoss die einzigartige Symbiose, die er mit seinem Schiff vor so langer Zeit eingegangen war, und kostete dieses Gefühl voll und ganz aus. Niemand, absolut niemand war ihm ebenbürtig. Er war ein Gott des Krieges, unaufhaltbar, unverwundbar, unzerstörbar.
    Für die Kanoniere der Effegon, die ihn mit ihren armseligen Zielerfassungsgeräten anvisierten und ihm einen endlosen Regen aus scharf gebündelten Laserstrahlen entgegenfeuerten, hatte er nur ein müdes Lächeln übrig. Kaum einer der Schüsse kam auch nur in seine Nähe, so schnell schlängelte er sich zwischen den todbringenden Strahlen hindurch. Seine eigenen Feuerstöße hingegen hämmerten erbarmungslos auf die Schilde des Kreuzers ein.
    Schneller als jeder Mensch oder Computer analysierte er die Schildstruktur der Effegon. Und noch ehe die Besatzung des Kreuzers es selbst wusste, hatte er schon erkannt, an welchen Stellen das Gewebe der Deflektorschilde am ehesten geknackt werden konnte.
    Ungerührt

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