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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Licht hielt. Seit sechs Stunden analysierte er in dem kleinen Computerlabor, das Sanderson in Triggers Laderaum eingerichtet hatte, die Bodenproben, die ihm von Debi nach ihrem Rundgang am Mittag mitgebracht worden waren.
    Sand. Er seufzte. Alle Proben hatten größtenteils aus Siliziumdioxid bestanden. Es gab jedoch auch Basalt – und Spuren von Bauxit.
    Mist, dachte Clou frustriert.
    Wenn man auf Torkor tatsächlich Eisenerz und Bauxit fand, würde dieser Planet in absehbarer Zeit als große Nachschubquelle für dringend benötigtes Aluminium ausgeschöpft werden können. Schön für etwaige Kolonisten, schlecht für Clous Personalakte.
    »Und?« fragte Debi. Sie trat von hinten an ihn heran und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken.
    »Sand. Jede Menge Sand. Und Eisen. Und möglicherweise Bauxit«, er ließ die Schultern hängen.
    »Tatsächlich?« Sie hob die Brauen.
    »Tatsächlich«, er rieb sich die Schläfen, »ich schätze, ich war doch zu voreilig. Sanderson hatte recht.«
    »Ich habe noch etwas gefunden«, sagte sie.
    Sie vergrub ihre rechte Hand in der kleinen Tasche, die sie am Gürtel trug. Dann präsentierte sie ihm drei stumpfe, rote Steine. Clou nahm sie entgegen und legte sie auf eine kleine Computerwaage.
    »Jeweils dreißig Gramm«, murmelte er mit einem Blick auf die prompt ausgedruckten Daten. »Kristalline Verbindung, nicht die üblichen Kiesel, die hier überall rumliegen.«
    »Es sind Rubine«, sagte Debi.
    »Bist du sicher?«, fragte er überrascht.
    Debi nickte ernst. »Max war Edelsteinschürfer auf Fulgii VII, als ich ihn kennenlernte. Ich weiß, wie rohe Rubine aussehen.«
    »Aha«, machte Clou kleinlaut und wünschte sich, das Thema nicht angeschnitten zu haben. Er wusste, dass Debi nicht gerne an ihren ersten Mann erinnert wurde. Sie hatte sehr jung geheiratet und schon nach kurzer Zeit ihren Mann verloren, als Max Branigunn von Piraten in einen Hinterhalt gelockt, ausgeraubt und erschossen worden war.
    »Eisen. Aluminium. Rubine. Ich denke, Torkor wird für die Republik Terra zunehmend interessanter«, versuchte Trigger, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
    »Für Symirus aber auch«, gab Clou zu bedenken.
    »Das wissen wir nicht«, widersprach Debi. »Keiner hat gesagt, dass die Symirusen den Planeten wegen seiner Bodenschätze haben wollen.«
    »Weswegen sonst?«, schnarrte Trigger.
    »Und warum wollen die Symirusen Torkor gegen Trellbe tauschen?« Clou ließ die Rubine in seiner geschlossenen Faust wie Würfel gegeneinander klicken. »Fragen wir sie einfach.«

*
    Kerachera saß im Schneidersitz auf dem unbequemen, quietschenden Bett seines Hotelzimmers und reinigte seine Maschinenpistole. Die demontierten Bauteile der Waffe lagen auf einem fleckigen Handtuch zwischen seinen Knien. Mit einem weichen Lappen wischte er überflüssiges Waffenöl aus der feinen Mechanik. Nachdem er das Rohr mit einer Drahtbürste von Pulverrückständen gereinigt hatte, setzte er die Waffe wieder zusammen. Als letztes Einzelteil ließ er die Laser-Suchoptik an der Oberseite der Pistole einrasten. Er beschloss, das Gerät kurz auf seine Funktionstüchtigkeit zu überprüfen, und schaltete es ein.
    Der rote Punkt, der dem Schützen das Ziel markierte, erschien an der gegenüberliegenden Wand des unaufgeräumten Zimmers, wanderte über das in der Wand eingelassene Fernsehgerät, in dem eine populäre symirusische Soap Opera lief, blieb kurz an einem gerahmten Stillleben hängen und zeigte schließlich auf eine dreidimensionale Fotografie von Clou Gallagher, die sich der Kopfgeldjäger an die Badezimmertür geheftet hatte.
    Kerachera grinste und entblößte seine nadelspitzen Zähne.
    »Ich kriege dich, Gallagher«, zischte er und drückte ab.
    Der Schlagbolzen schnappte nach vorne. Hätte der Drobarianer ein volles Magazin eingelegt und durchgeladen, wäre nun ein faustgroßes Loch in der Tür gewesen.
    Der rote Punkt zitterte nicht einmal, als Kerachera abdrückte.
    Er ließ ein Magazin einrasten, steckte die Maschinenpistole in das Schulterhalfter und stand auf. Er zog sich seinen Ledermantel an und verließ das Zimmer, um sich ein wenig in Gllall umzusehen.

*
    Starafar kam mit einem Knirschen vor der zentralen Bestückungsrampe des Raumhafens von Kademes Minor zum Stehen. Er hatte lange warten müssen, bis er endlich an der Reihe war. Seine Brennstäbe waren bereits so gut wie aufgebraucht. Die lange Reise hatte sehr an seinen Kräften gezehrt.
    Ein terranischer Servicetechniker in einer

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