Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop

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herankamen.
    Ein kleiner Vogel suchte sich Keracheras Schulter als geeigneten Ort aus, sein Geschäft zu verrichten.
    Einen Herzschlag später zeigte ein roter Lichtpunkt auf das kleine, bunte Tier.
    Nur wenig vom Körper des Vogels erreichte den Boden. Der Rest wurde von dem Vollmantelgeschoss auf die nächsten Äste versprüht.

*
    Trigger landete zwanzig Meter neben Nnallnes Schiff auf einer kleinen Anhöhe, von der sich Clou und Debi eine umwerfende Sicht auf ein malerisches Tal bot. Das Gras war rot und dicht und knirschte schmatzend unter den Sohlen ihrer weich gefütterten Armeestiefel, als sie ausstiegen.
    »Botschafter Nnallne«, Clou gab ihm die Hand und musterte neugierig die Atemmaske, die sich der bärtige Symiruse aufgesetzt hatte.
    »Der Atemschutz scheint Sie zu überraschen«, stellte Nnallne fest. »Sie haben sich sicherlich schon gefragt, warum wir einen so schönen und fruchtbaren Planeten aufgeben wollen, nicht wahr, Mister Gallagher?«
    »Sie sagen es.«
    »Bakterien?« schlug Debi vor.
    Nnallne schüttelte den Kopf.
    Durch das Sichtfenster seiner Maske sah sie, dass er lächelte. »Nicht ganz, Miss Branigunn. Das Problem sind Schimmelpilze, die sich fast überall hier finden. Aber keine Angst, wir haben die Erfahrung gemacht, dass menschliche Organismen davon nicht geschädigt werden. Leider haben nur wir Symirusen das Pech, uns nicht frei auf dieser Welt bewegen zu können. Daher die Atemmaske.«
    »Ja, tragisch.« Clou stemmte die Fäuste in die Hüften und richtete den Blick in die Ferne.
    »Haben Sie nicht einmal versucht, die Schimmelpilze auszurotten?«, fragte Debi mitfühlend.
    »Ja. Im Labor.« Nnallne sah traurig zu Boden, und seine Fistelstimme wurde eine Spur tiefer. »Dabei stellten wir fest, dass das einzige zuverlässige Gegenmittel bei seiner Anwendung sechsundneunzig Prozent der Vegetation auf dem Testgelände in weniger als einer halben Stunde abtötete. Die Rückstände, die sich auf Jahre hinaus im Trinkwasser ablagern, wären eine noch größere Gefahr als die Schimmelpilze selbst.«
    »Und was dürfen wir erwarten, hier zu finden?«, fragte Clou.
    Nnallne breitete einladend die Arme aus. »So ziemlich alles, was sie zu erwarten hoffen. Eisen, Kohle, Öl, Diamanten. Alles, wovon Symirus genug hat.«
    »Und die Erde zu wenig.«
    »Und die Erde zu wenig, Sie sagen es, Mister Gallagher.«
    »Davon möchte ich mich überzeugen, wenn Sie gestatten.«
    »Gewiss.« Nnallne griff in seine Aktentasche und zog einen Stapel Datenträger heraus. »Ich habe Ihnen die Berichte unserer Forscher auf Standard übersetzen lassen. Sie werden sie sehr interessant finden.«
    »Noch interessanter wäre ein Gespräch mit den Forschern, die diese Berichte verfasst haben.« Debi nahm die Disketten entgegen.
    »Das ist leider nicht mehr möglich. Der letzte von ihnen ist vor etwa zwölf Jahren an den Spätfolgen einer Pilzinfektion gestorben, die er sich hier auf Trellbe zugezogen hat.« Nnallne schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Ist ja wieder mal herrlich«, murmelte Clou halblaut. Alles, was ihm zur Verfügung stand, war ein steinalter Bericht von Symirusen, die längst tot und vergessen waren. Er konnte praktisch von vorne anfangen: Bodenproben, Luftbildaufnahmen, Computerauswertungen, das ganze Programm.
    »Okay, fangen wir an.«

*
    Am ersten Tag erreichten sie bereits erstaunlich viel. Sie statteten drei der acht Kontinente Kurzbesuche ab und nahmen überall dort Proben, wo Nnallne ihnen eine angeblich repräsentative Stelle zeigte.
    Im Labor in Triggers Laderaum stapelten sich nach einigen Stunden Reagenzgläser mit Steinen, Erde, Wasser und Luft.
    Während Debi und Trigger das Kommando im Cockpit hatten und Nnallnes flinkem Schiff folgten, nahm Clou im Labor vorläufige Analysen vor. In fast allen Proben, die er flüchtig durch den Auswerter jagte, fanden sich Spuren der von den Symirusen gefürchteten Schimmelpilze. Außerdem fand er zahlreiche Hinweise auf große Erzvorkommen in geringer Tiefe unter der Oberfläche des Planeten. Der Planet sah vielversprechend aus. Viel zu vielversprechend, um den Tausch, den die Symirusen vorgeschlagen hatten, realistisch erscheinen zu lassen. Clou nahm sich vor, Nnallne bei ihrer nächsten Landung darauf anzusprechen.
    »Na?« Debi stand in der Tür und musterte ihn.
    »Trellbe ist das Beste, was der Republik Terra passieren konnte«, sagte er fröhlich, »noch um Klassen besser als Torkor. Ein Jammer für die Symirusen, dass sie damit nichts anfangen