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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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nachdenklich über ihren Bauch, der sich in den letzten Tagen bereits sichtlich gewölbt hatte. Sie brannte geradezu darauf, sich von Doktor Takahashi untersuchen zu lassen. Auf Symirus III hatte sie leider keine Gelegenheit mehr gehabt, herausfinden zu lassen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen würde. Nicht, dass es etwas geändert hätte; sie hoffte nur inständig, dass diesmal alles gut gehen würde.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Clou und setzte sich zu ihr ins Cockpit.
    »Es rumort«, sagte sie matt und küsste ihn, als er ihr ein Glas warme Milch reichte.
    »Prima«, sagte er und lächelte sie zufrieden an.
    »Wir haben soeben das System Kademes erreicht«, meldete Trigger.
    »Gab es hinten bei unseren beiden Passagieren was Neues?« erkundigte sich Debi.
    Clou seufzte. »Sie streiten immer häufiger miteinander. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie seit Wochen da zusammengepfercht sind. Jetzt weißt du auch, warum ich früher nie Passagiere mitgenommen habe. Dafür ist Trigger einfach zu klein, und die Reisen dauern zu lange.«
    »Max hatte einmal ein Schiff, das …« Sie nippte an ihrer Milch und verstummte. »Vergiss es. War nicht wichtig.«
    »Du denkst in letzter Zeit oft an ihn, nicht wahr?«, fragte Clou leise.
    Sie nickte stumm und sah abwesend aus dem Kanzelfenster.
    »Es ist wegen unserer Heirat, nicht? Hör mal, wenn du das Gefühl hast, er würde es nicht wollen, dann warten wir –«
    »Er war dir sehr ähnlich«, sagte sie und lächelte ihn traurig an. »Und da liegt das Problem. Es ist so ein Déjà-vu-Gefühl, verstehst du? Ich habe panische Angst, dich auch kurz nach der Hochzeit zu verlieren. Und ich habe noch viel mehr Angst, auch dieses Kind zu verlieren.«
    Clous Blick wanderte zu ihrem Bauch. »Du meinst … du hattest …«
    Sie strich sich mit dem Handrücken über die Augen. »Lass mich mal bitte einen Moment allein.«

*
    Minister Ggdajj setzte sein kompliziertes Namenssymbol unter den Vertrag, rechts neben der schwungvollen Unterschrift von Raymon Cartier. Ggdajj und Cartier standen auf und gaben einander feierlich die Hände. Die zwölfhundert Ingenieure, Politiker und Journalisten, die zu dieser historischen Feierstunde von allen bekannten und einflussreichen Planeten nach Gllall eingeladen worden waren, spendeten den beiden Männern minutenlang Beifall. Ggdajj wuchs vor Stolz einige Zentimeter. Jedenfalls schien es Cartier so.
    Nachdem sich der Applaus etwas gelegt hatte, trat Ggdajj etwas näher an das vor ihnen aufgestellte Mikrofon heran. Als er sprach, war seine Stimme klar und deutlich im hintersten Winkel des Festsaals zu hören.
    »Ich danke Ihnen im Namen der vielen begnadeten Ingenieure unserer großen Nation, die an diesem ehrgeizigen Projekt gearbeitet haben«, sagte Ggdajj bescheiden. »Heute ist mir die Ehre zuteilgeworden, diese Segnung der Technik der zivilisierten Galaxis vorzustellen und zugänglich zu machen. Ich darf Ihnen den Mann vorstellen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, unseren neuartigen Überlichtantrieb über die Grenzen von Symirus hinaus bekannt werden zu lassen. Mister Raymon Alejandro Cartier, Vorsitzender der berühmten Cartier Construction Company.«
    Erneut wurde Beifall laut. Cartier übernahm das Mikrofon. Während er den richtigen Moment abwartete, ließ er seinen Blick durch die Menge vor ihm wandern. Er suchte ein ganz bestimmtes Gesicht.
    Er fand es.
    Larry Strociewsky war seiner Einladung also gefolgt. Sein früherer Freund und Teilhaber war also doch noch daran interessiert, was aus der CCC wurde.
    Vielleicht ließ es sich einrichten, am Rande der Veranstaltung ein importiertes Bier mit dem hageren Ingenieur zu trinken und ihren Streit zu begraben.
    Der Applaus war inzwischen längst wieder verstummt, und die Gäste sahen Cartier erwartungsvoll an.
    Die Worte ›historischer Moment‹ gingen ihm einen Moment lang durch den Kopf.
    Dann war plötzlich alles weg. Sein Konzept für die Rede, am Vorabend stundenlang im Hotelzimmer einstudiert, hatte sich in Sekundenschnelle in Luft aufgelöst! Verzweifelt suchte er nach den richtigen Worten – und fand keine.
    Jetzt half nur noch die Flucht nach vorn. Sein Improvisationstalent war gefragt.
    »Den Worten meines verehrten Vorredners bleibt vonseiten der CCC nichts hinzuzufügen«, sagte er und lächelte nervös. »Was mich persönlich betrifft, so bin ich zuversichtlich, dass der symirusische Überlichtantrieb in der restlichen Galaxis auf deutlich größeres Interesse stoßen

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