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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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hier!«
    Taylor wirbelte herum und richtete seine Maschinenpistole auf Clou. »Du verdammter Hurensohn –«
    Fluchen kostet Zeit, lautete eine Weisheit, die jeder kannte, der sich einmal duelliert hatte. Clou wusste das. Taylor offenbar nicht. Noch während der Soldat sich zu ihm umdrehte, hatte Clou bereits geschossen. Der Laserstrahl aus Clous Blaster traf Taylors Maschinenpistole und zerschmolz ihren Lauf zu einem unförmigen Klumpen Metall. Einen Herzschlag später explodierte die überhitzte Munition im Magazin und zerriss die Waffe.
    Und den Mann, der sie hielt.
    Die davonspritzenden Splitter der Maschinenpistole bohrten sich tief in Taylors Arme und seinen Brustkorb. Taylor gab ein gurgelndes Geräusch von sich und brach blutüberströmt zusammen.
    Clous Blaster steckte bereits wieder in seinem Holster, als sei nichts geschehen.
    Jana ließ die Schultern hängen und trottete niedergeschlagen zu ihm zurück, um sich seinem Urteil zu stellen.
    »Taylor hat seinen vorgesetzten Offizier mit der Waffe bedroht und wurde in einem Akt der Selbstverteidigung getötet«, sagte Clou ungerührt. »Und das vor Zeugen.«
    »Und was soll jetzt aus uns werden?«, fragte Jana zerknirscht.
    Clou unterdrückte einen Fluch. Er konnte es nicht mit dem gesamten Kommando Equus aufnehmen und jede Befehlsverweigerung mit dem Blaster ahnden. Allerdings musste er sich darauf verlassen können, dass sein Unteroffizier auf seiner Seite war und ihm dabei half, die Truppe zu managen. Andernfalls war Anarchie die Folge. »Unsere Meinungsverschiedenheit von vorhin werde ich als solche auf sich beruhen lassen und nicht als Befehlsverweigerung ins Missionsprotokoll aufnehmen. Ich hoffe, wir haben uns verstanden, Sergeant. «
    »Ja, Sir«, antwortete sie steif. »Und danke, Sir.«
    Clou atmete auf. Jana schien sich wieder im Griff zu haben. Damit war die Situation fürs Erste entschärft. »Okay. Suchen wir weiter nach dem Thronsaal. Dafür sind wir schließlich hier.«

*
    Das trübe Tageslicht unter der permanenten Wolkendecke war beinahe völlig der Dunkelheit der Nacht gewichen, als sie den Thronsaal endlich lokalisiert hatten. Eine weitere Stunde verging, in der die Marines den Schutt fortschafften, um eine ungefähre Vorstellung von den Abmessungen der Halle zu bekommen.
    »Das ist er also«, stellte Caspar fest und stützte sich auf Elmstroems Schulter.
    Elmstroem nickte.
    »Der Thronsaal.«
    »Es ist jedenfalls die größte zusammenhängende Bodenfläche, die nicht von Mauerresten unterbrochen ist. Stattdessen sehen Sie dort, dort und dort«, Nnallne zeigte auf dunkle Schatten auf dem Steinboden, »die Fundamente von Säulenreihen.«
    Clou gähnte herzhaft.
    »Im Moment kann man so gut wie gar nichts mehr sehen. Es ist zu dunkel geworden. Wir sollten zurück zu den Schiffen gehen und uns ein paar Stunden hinlegen. Morgen können Sie dann hier so viele Kaiser krönen, wie Sie wollen.«
    Nnallne seufzte. »Das ist eine sehr gute Idee, Mister Gallagher.«
    »Vamos.« Alvarez schulterte seine Waffe und wollte schon gehen, als er plötzlich erstarrte. »Jefe, sehen Sie!«
    Clou war mit einem Satz neben ihm. Dann sah er es auch. In unregelmäßigen Abständen leuchteten gleißend helle, grüne Lichter zwischen den Moosbüscheln und Schutthaufen. Auf den ersten Blick sahen sie wie Glühwürmchen aus.
    »Nnallne, was ist das jetzt wieder?« fragte Clou.
    Nnallne lächelte verschmitzt. »Das müssen die Killersensoren sein. Im Dunkeln kann man sie offenbar sehen. Das erleichtert uns den Rückweg.«
    »Da bietet sich auch an, uns die morgige Rückkehr zu erleichtern, okay?« Sonic nahm ihre Maschinenpistole von der Schulter und richtete sie auf das ihr am nächsten gelegene grüne Licht.
    »Ich denke, es spricht nichts dagegen.« Jana zuckte mit den Schultern.
    »Ich täte das nicht«, murmelte Clou, aber Sonic hatte schon abgedrückt.
    Die Kugel durchschlug die kleine Kristalllinse an der Oberseite des Sensors. Der Mechanismus darunter explodierte mit einem trockenen Knall – und wo eben noch ein münzgroßes, grünliches Licht im Moos geleuchtet hatte, gähnte jetzt ein Krater mit einem Durchmesser von einem Meter.
    »Mierda!« Alvarez sah Nnallne mit großen Augen an. »Das sollten wir vielleicht doch besser bleiben lassen. Ihre Vorfahren waren ganz schön gerissen, Botschafter.«
    »Ja«, Nnallne seufzte theatralisch. »Ich glaube, so etwas in der Richtung sagte ich bereits.«
    »Okay, Leute. Aufgepasst.« Clou klatschte in die Hände.

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