Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
öffnete den Knoten wieder, und ihr blondes Haar fiel ihr auf die Schultern.
    Tonya ging zu der kleinen Bordküche und brühte Koffeinkonzentrat auf. Nach dem Frühstück setzte sie sich zu Clou auf die Bettkante und rüttelte ihn wach. »Hey, aufstehen!«
    Clou setzte sich ruckartig auf und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. »Wann ist Weldrak gestorben?«
    Tonya blinzelte überrascht. »Was?«
    »Weldrak. Euer großartiger Nationalheld. Wann ist der alte Sack gestorben, sagtest du?«
    »Vor einem halben Jahr oder so«, sie zuckte mit den Schultern, »warum? Wie kommst du denn jetzt darauf?«
    »Ach, nichts. Nur so ein Gedanke.« Clou stand auf, zog die erbeuteten Speicherkarten aus der Jackentasche und stürmte ins Cockpit hinüber. »Trigger, du hast doch noch den Adapter und die Dechiffriercodes für Disketten der kerianischen Flotte?«
    »Wer wird denn so was wegwerfen?«, konterte Trigger mit gespieltem Vorwurf in der Stimme. Im Instrumentenpult vor Clou öffnete sich ein Diskettenschacht, und mit einem leisen Surren passten sich die Leseköpfe im Inneren des Schachtes dem gewünschten Format an. »Ich bin jetzt kompatibel. Du kannst loslegen, Boss.«
    Clou legte die erste Diskette ein.
    Auf dem Bildschirm erschien das Wappen der kerianischen Flotte. Dann folgten seitenlange Aufzeichnungen aus Weldraks Logbuch.
    »Das liegt weit vor dem Zeitpunkt, an dem er das Geld unterschlagen haben muss«, sagte Clou. »Spul doch mal ein bisschen vor, Trigger.«
    »Hey, ich habe deinen Namen gefunden«, meldete Trigger und zeigte den entsprechenden Datensatz auf dem Bildschirm.
    »Captain Gallagher wird wegen besonderer Tapferkeit vor dem Feind mit der Großen Kerianischen Ehrennadel ausgezeichnet«, las Tonya und tätschelte anerkennend seine Schulter. »Nicht schlecht, mein Lieber.«
    Clou nickte kommentarlos. Das war nicht das, wonach er suchte.
    »Damit endet diese Aufzeichnung«, bemerkte Trigger. »Die nächste Diskette, bitte.«
    Clou kam der Aufforderung nach. Der Bildschirm brachte zuerst wieder einen Moment lang das gewohnte Wappen. Dann wurden wieder Eintragungen aus Weldraks Logbuch aufgelistet. Trigger scannte die Aufzeichnungen im Schnelldurchlauf.
    »Ich bin da auf eine verschlüsselte persönliche Notiz des Admirals gestoßen«, sagte er nach einigen Sekunden. »Und zwar aus der Zeit, die uns interessiert.«
    »Kannst du den Code knacken?«, fragte Clou gespannt.
    »Habe ich schon. Hier kommt's.«
    Clou und Tonya wechselten die Farbe. Weldraks Notizen kamen einem lückenlosen Geständnis gleich. Über Triggers Bildschirm scrollten die Bankverbindungen, über die der Admiral die Gelder seinerzeit abgezweigt hatte, ebenso wie die Konten, auf denen die verschwundenen Millionen umgeleitet wurden, und letztlich die Anlagefonds, in denen sie gewinnbringend investiert worden waren. Außerdem hatte er hier schon den Namen des jungen Offiziers notiert, welcher später der Veruntreuung beschuldigt werden sollte: Clou Gallagher.
    »Was ist das hier für eine Datei?«, fragte Clou und zeigte auf ein blinkendes Symbol am unteren Bildschirmrand.
    »Die ist besonders verschlüsselt. Ich arbeite noch dran, Boss«, meldete Trigger eifrig.
    »Hm«, machte Clou. » Exit ist ein merkwürdiger Name für eine Datei.«
    »Das ganze Ding ist mehr als merkwürdig«, rief Tonya. »Ist dir nicht klar, was das heißt? Das ist der Beweis, dass du unschuldig bist!«
    Clou schüttelte den Kopf. »Denk nach, Tonya. Meines Wissens ist gestohlenes Beweismaterial vor Gericht nicht zulässig. Ich kann mit diesen Disketten nicht einfach zur nächsten Polizeiwache gehen.«
    »Zur Polizei vielleicht nicht«, stimmte sie ihm zu, »aber ich kenne da jemanden, der uns bestimmt zuhören wird.«
    »Und zwar?«
    »Admiral Bryce Gaynor.«
    Clou legte die Stirn in Falten. »Ich glaube, ich habe Gaynor vor Ewigkeiten mal getroffen. Kann man mit ihm vernünftig reden oder schießt er erst und fragt dann?«
    Sie schürzte die Lippen. »Ersteres, würde ich sagen. Er hat mehrmals in Krisengebieten und bei Geiselnahmen recht erfolgreich vermittelt.«
    »Also eher ein diplomatischer Typ«, folgerte Clou.
    Tonya nickte. »Jemand, der uns auch ausreden lässt, bevor er uns dem König präsentiert. Wir haben gute Chancen, unsere Sache vortragen zu können«, versicherte sie ihm.

*
    Admiral Bryce Gaynor lief mit großen Schritten in die Empfangshalle des königlichen Offizierskasinos. Eine lange Jagd hatte ihr Ende gefunden. Gaynor strich sich seine

Weitere Kostenlose Bücher