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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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sich gebracht. Von hier oben begriff Clou auch, was geschehen war.
    »Siehst Du, was ich sehe?«, fragte Trigger ungläubig.
    »Hm«, Clou nickte.
    Ein Drittel des Raumhafens hatte aufgehört zu existieren. Wo vor wenigen Minuten noch die Meiler des Kraftwerkes gestanden hatten, welche die Anlagen mit Energie versorgten, klaffte jetzt ein riesiger Krater. Trümmerstücke regneten auf die Erde herab. Die Flammen griffen in Windeseile auf den Militärsektor über und setzten die alte, massive Festung im Westen des Rollfeldes in Brand. Die Luftturbulenzen warfen Trigger herum wie ein Spielzeug. Tonya und Clou schnallten sich hastig an.
    Das Schiff bockte wie ein Wildesel. Endlich erreichte es eine ruhigere Zone.
    »Wenn meine Informationen richtig sind, können wir Kerian unbehelligt verlassen«, sagte Trigger.
    »Hat man uns auch gesagt«, grinste Clou.
    Das Schiff raste durch die Atmosphäre des Planeten und erreichte nach wenigen Minuten den luftleeren Raum. Vor ihnen ragte drohend der Bug eines Schlachtkreuzers auf. Trigger raste nur wenige Kilometer an ihm vorbei, trotzdem fiel nicht einmal ein Warnschuss. Das Schlachtschiff hing bewegungslos am Himmel. Der Kommandant des Kreuzers musste einem Nervenzusammenbruch nahe sein. Wenn Sandersons Informationen stimmten, saßen der Kommandant und seine Crew jetzt vor unbrauchbaren Instrumenten. Kein Schuss, kein Manöver würde in den nächsten Minuten möglich sein.
    Clou grinste bei dem Gedanken schadenfroh.
    Sie passierten auf dem Weg aus dem kerianischen System noch fünf weitere Schlachtschiffe, die ebenso hilflos an ihnen vorbeitrieben wie ihr Schwesterschiff im Orbit um Kerian.
    »Was ist eigentlich passiert?«, fragte Trigger.
    »Weldrak hatte Protektion von oben«, sagte Clou mit einem Schulterzucken.
    »Von ganz oben?«
    »Von ganz oben«, bekräftigte Tonya, »vom Hohen Lordrichter von Kerian, dem Bruder des Königs. Viel höher geht es wohl kaum.«
    »So ein verdammter Mist! Es gibt nur zwei Leute, die meine Unschuld beweisen könnten. Der eine will mich umbringen, und der andere ist – oder vielmehr war – Weldrak.«
    Trigger räusperte sich leise. »Du solltest jetzt vielleicht mal einen Blick in diese verschlüsselte Datei von neulich werfen. Ich hatte mir davon eine Kopie gemacht und in der Zwischenzeit den Code geknackt.«
    Clou wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    Trigger hatte die letzten Daten tatsächlich dechiffriert.
    Er überflog den Inhalt der Datei und stieß einen leisen Pfiff aus. »Diese alte Ratte …«
    Tonya sah ihm über die Schulter. »Von wem redest du?«
    »Von Weldrak. Er ist gar nicht tot! Er hat seinen Unfall nur vorgetäuscht und lebt jetzt mit seiner Frau auf Hokata!« Clou ballte die Fäuste. »Es ist alles hier: ein Maklerbüro auf Hokata. Eine neue Identität. Eine exklusive Privatklinik für plastische Chirurgie. Ein Kaufvertrag für eine Villa am Strand. Unser guter Admiral hat also alles nur inszeniert, um seinen Ruhestand ein wenig luxuriöser zu gestalten!«
    »So ist das also«, murmelte Tonya nachdenklich.
    Clou trommelte mit den Fingerspitzen auf die Armlehne seines Sessels. Es war ihm anzusehen, dass es in ihm brodelte. Am liebsten hätte er laut geschrieen und irgendetwas kaputtgemacht, um sich Luft zu verschaffen. »Weldrak also war der geheimnisvolle Mitverschwörer, den Sanderson vorhin meinte. Wenn ich den in die Finger kriege«, zischte er.
    Tonya strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Für wie wahrscheinlich hältst du das?«
    Clou funkelte sie zornig an. Traute sie ihm etwa nicht zu, Weldrak aufzuspüren, selbst mit neuem Namen und neuem Gesicht? »Das wirst du gleich sehen. Trigger, Kurs auf Hokata.«

*
    Nur wenige Sekunden, nachdem Trigger Kerian hinter sich gelassen hatte, flimmerte in der unmittelbaren Nähe der Kriegsschiffe, welche den Planeten umkreisten, das All. Bei dem Schiff, welches soeben von Überlichtgeschwindigkeit auf Normalantrieb heruntergeschaltet hatte, handelte es sich um einen schwarzen Abfangjäger der Marke Terrkel, der offenbar vor Kurzem in ein heftiges Gefecht verwickelt gewesen war.
    In der Tat war es Starafar nur mit Mühe gelungen, überhaupt bis Kerian zu kommen. Er hatte Tage damit verbracht, seine Systeme nach der Kollision mit dem Schlachtkreuzer Effegon wieder instand zu setzen und seine organischen Komponenten halbwegs zu regenerieren. Sobald er sich wieder einsatzfähig fühlte, hatte er beschlossen, nach Kerian zu fliegen, um den Kerianern die Wahrheit über die

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