Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop

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Schirm?«
    Trigger ließ ein Kontrollprogramm durch seine Tiefraumsensoren laufen. »Negativ, Flieger. Nur mich, Quint und die anderen achtzehn Bescheuerten, die seinem Kurs folgen. Noch zwei Tage bis Oea … Moment mal!«
    Ein schwaches Echo war an der äußersten Peripherie seines Wahrnehmungsbereiches aufgetaucht. Er wertete die ankommenden Daten aus – und erschrak.
    »Ich habe ein Schiff entdeckt. Etwa eine Lichtwoche hinter uns«, sagte er mit einem Anflug von Nervosität. Er brachte das Bild auf den Bildschirm vor Clou. »Er hält sich streng außerhalb der Reichweite unserer Sensoren. Ich habe ihn nur für einen Sekundenbruchteil orten können, aber ich bin sicher, er ist noch hinter uns.«
    »Auf unserem Kurs?«, fragte Clou misstrauisch.
    »Exakt«, bestätigte Trigger. »Ein Jagdschiff, kerianische Bauart. Aber aus dem Bioprofil des Piloten werde ich nicht schlau. Ein Mensch ist das jedenfalls nicht.«
    Clou fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog. »Du meinst doch nicht etwa …«
    »Ich könnte mich natürlich täuschen, aber die Sensorwerte haben eine verdächtige Ähnlichkeit mit einem Datensatz, den ich noch in meiner Datenbank habe. Du weißt, wen ich meine?«
    Clou schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Wenn Trigger recht hatte – und Clou hatte keinen Anlass, an der Analyse seines Bordcomputers zu zweifeln –, handelte es sich bei dem mysteriösen Verfolger um einen alten Bekannten. Captain Starafar, so hatte ihr früherer Kamerad geheißen, war als junger Kampfflieger mit seinem Schiff in einen Hinterhalt geraten. Clou hatte seinem Partner damals nicht helfen können, was Starafar ihm niemals verziehen hatte.
    Es hatte Wochen gedauert, bis ein Sanitätsschiff den verletzten Starafar im Weltraum aufgelesen hatte, doch er war an seinen schweren Verletzungen nicht gestorben. Die automatischen Sensoren und Schläuche des Lebenserhaltungssystems, die sich sofort heilend auf die klaffenden Wunden gelegt hatten, waren im Laufe des Heilungsprozesses bereits untrennbar mit dem Körper des Piloten verwachsen. Das Beste, was die Ärzte zu diesem Zeitpunkt für ihn hatten tun können, war, seinen Zustand mit Hilfe von kybernetischen Implantaten zu stabilisieren, und das hatten sie sehr sorgfältig getan. Das Ergebnis war ein Cyborg, eine perfekte Symbiose von Mensch und Maschine; ein Pilot, der mit seinem Schiff eine Einheit bildete, es mit der Schnelligkeit eines Gedankenimpulses lenken konnte und seine Waffensysteme und Triebwerke kontrollierte wie seine menschlichen Körperteile.
    Vor zwei Jahren waren Clou und Trigger auf Daneb IV in eine recht zwielichtige Angelegenheit verwickelt worden, und ausgerechnet Starafar hatte den Auftrag gehabt, die beiden zu bewachen. Clou war es gelungen, seinen Aufpasser in ein Gefecht mit einem kerianischen Schlachtkreuzer zu verwickeln und hatte sich ihm entziehen können. Starafar, der im Laufe dieser Auseinandersetzung schwer beschädigt worden war, hatte nach seiner Instandsetzung begonnen, nach Gallagher zu suchen, um sich an ihm zu rächen. Auf dem Weg zur Erde hatte Trigger ihn einige Male auf seinem Schirm gehabt, ihn aber immer wieder verloren. Irgendwann war Clou davon ausgegangen, dass Starafar die Verfolgung abgebrochen hatte.
    Nun war er wieder da.
    Starafar war zurück, und er folgte Quints Geschwader nach Oea.
    »Ist ja wieder mal herrlich«, flüsterte Clou. Er griff nach dem Mikrofon und stellte eine Verbindung zu Quints Schiff her.
    »Gallagher an Quint, bitte kommen.«
    Nach einer kurzen Pause meldete sich der Chef der Söldnertruppe.
    »Hier Quint.« Kein Gruß. Keine Erkundigung, was Clou wollte.
    »Sir, ich habe einen Verfolger auf meinem Schirm. Offenbar ein kerianischer Jäger.« Clou behielt die Information, dass er den Verfolger möglicherweise kannte, vorläufig für sich.
    »Ich habe ihn gesehen, Gallagher. Machen Sie sich keine Gedanken. Wir fliegen nach Oea wie geplant. Der Verfolger ist zu weit weg, als dass er uns gefährlich werden könnte. Sollte er aufholen oder uns sonst wie belästigen, werden sich zwei Schiffe der Nachhut zurückfallen lassen und ihn eliminieren. Quint Ende«, brach der Geschwaderführer den Sprechkontakt ab.
    »Richtig. Vielen herzlichen Dank«, murmelte Clou.
    »Klugscheißer«, quietschte Trigger pikiert, »wenn der wüsste, mit wem er es zu tun hat, wäre er vorsichtiger. Warum hast du es ihm nicht gesagt?«
    »Ihm sagen, dass ich einen irren Killer wie Starafar magisch anziehe und damit eine