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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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sich ihnen, wurde langsamer und kam fünf Meter vor ihnen zum Halten. Die hinteren Türen wurden geöffnet, und ein etwa vierzig Jahre alter Regierungsbeamter in einem hellgrünen Flanellanzug stieg aus. Er strich die Sitzfalten seines Anzuges glatt und räusperte sich, bevor er sich mit einem freundlichen Lächeln an die drei Männer wandte.
    »Guten Tag, Gentlemen«, sagte er, »wer von Ihnen ist Quint?«
    »Ich«, der Kommandant trat vor und streckte die Hand aus, »ich bin Quint.«
    »Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Shilai«, sagte der Beamte und schüttelte Quint die Hand. »Ich bin der Beauftragte der Regierung für Pirateriefragen. Darf ich Sie bitten, mir zu folgen?«
    Quint nickte und gab seinen Leibwächtern einen versteckten Wink. Die drei Söldner stiegen zu Shilai in die Limousine. Trigger, Tracer und Trophy verriegelten ihre Schleusentüren und aktivierten ihre Schutzschilde, während der Wagen mit einem leisen Fauchen über den Asphalt davonschwebte und das Gelände des Raumhafens verließ.

*
    »Die Problematik der Piratenüberfälle auf unsere Handelsrouten ist Ihnen bereits bekannt?«, fragte Shilai und lehnte sich in seinem bequemen, großen Ledersessel zurück. Die drei Söldner saßen ihm gegenüber, auf der anderen Seite seines riesigen Schreibtisches, auf Lederstühlen, die nur etwas kleiner waren als seiner.
    Shilais Frage war rein rhetorisch. Natürlich war Quint bestens über das Problem informiert, und Shilai durfte davon ausgehen, dass er seine Leute in die wichtigsten Details eingeweiht hatte.
    »Wo genau fanden die Überfälle denn statt? Im System Oea oder im interstellaren Raum?«, fragte Quint.
    »Ausschließlich innerhalb unseres Sonnensystems. Die exzentrischen Bahnen unserer Planeten und deren Monde machen eine Radarortung nichtregistrierter Schiffe so gut wie unmöglich. Nur, wenn ein Schiff auf dem Flugplan steht, können wir es zuverlässig anpeilen und verfolgen. Alle anderen Objekte bemerken unsere Controller, wenn überhaupt, nur durch Zufall.«
    »Mich würde interessieren, welche Schiffe die Piraten fliegen«, fragte Clou, den scharfen Seitenblick seines Geschwaderführers ignorierend.
    Quint schätzte es scheinbar nicht sonderlich, wenn sein Bodyguard die Führung des Gesprächs an sich riss. Clou nahm sich vor, künftig nicht mehr unaufgefordert den Mund aufzumachen.
    »Hauptsächlich Jagdschiffe, mit denen sie den eigentlichen Angriff durchführen«, seufzte Shilai, »der Abtransport der Beute erfolgt dann mit Schiffen der Kompaktklasse. Man hat sogar schon vereinzelte Galeonen und Korvetten gesehen, die zu den Piraten gehörten. Vielleicht waren diese Schiffe sogar speziell für die jeweiligen Flüge gechartert.«
    »Wenn ich Pirat wäre«, sagte Quint mit einem zweiten, tonnenschweren Seitenblick auf Clou, »würde ich es vermutlich genauso machen.«
    »Vermutlich«, stimmte Clou kleinlaut zu. Er wechselte einen Blick mit Esperanza. Der Teräer schürzte die Lippen, nickte aber.
    »Gibt es Energiemessungen über die Piratenschiffe?«, erkundigte sich Quint.
    »Also«, sagte Shilai bedächtig, »sie haben unsere Frachter mehrmals bei äußerster Geschwindigkeit über beträchtliche Strecken verfolgt und waren dann noch zu intensiven Feuergefechten in der Lage.«
    »Also scheinen sie keine Nachschubprobleme zu haben. Deutet auf einen hohen Organisationsgrad hin. Billige Wegelagerer sind das nicht. Weiß man, wo ihr Schlupfwinkel ist?«
    Shilai zuckte mit den Schultern. »Wenn wir das wüssten, hätten wir Sie nicht zur Bewachung unserer Schiffe angeheuert, sondern zur Ausrottung dieses Gesindels.«
    »Moment«, Quint hob beschwichtigend die Hände, »angeheuert sind wir noch lange nicht. Wir haben lediglich eine Verabredung. Wir haben noch nicht über die Heuer gesprochen, Shilai.«
    Shilai nickte. »Na schön, Sie haben recht. Wir bieten Ihnen zehn Prozent von der Fracht, die durch Ihren Geleitschutz gerettet wird.«
    »Gar nicht mal so schlecht für ein erstes Angebot«, stimmte Quint lächelnd zu, »und für fünfundzwanzig Prozent der von uns geretteten Waren kommen wir sogar ins Geschäft.«
    Einen Moment lang sagte niemand etwas. Clou und Esperanza hielten ungewollt die Luft an.
    »Ließe sich eventuell über fünfzehn Prozent reden?«, fragte Shilai dann vorsichtig.
    »Zwanzig«, sagte Quint fest, »oder kein Geschäft.«
    »Abgemacht«, seufzte Shilai ergeben. Ein Totalverlust der Waren war in jedem Fall entschieden schmerzhafter. »Ich

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