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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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aus. CeeGee hatte also einen späten Sieg errungen; die kerianischen Behörden, die den Hohen Lordrichter in seinem Urlaubsdomizil auf Hokata wegen einer dringenden internen Ermittlung hatten erreichen wollen, hatten ihn gefunden, und zwar in Gesellschaft eines ziemlich übel zugerichteten Admirals namens Antonin Weldrak, der bislang für tot gehalten worden war.
    Mittlerweile waren bereits diverse Kommissionen gebildet worden, die klären sollten, ob der Hohe Lordrichter gewusst hatte, dass Weldrak noch am Leben war, und ob das Verschwinden des Admirals vor einem halben Jahr in einem Zusammenhang mit dem aus der Kriegskasse gestohlenen Geld stammte. Damit war das Ansehen des früheren Kriegshelden so ziemlich am Ende, während man allmählich dahinterkam, dass der vermeintliche Kriegsverbrecher Gallagher unschuldig gewesen sein musste. Prinz Dvoria, der Hohe Lordrichter von Kerian, war inzwischen von seinem Bruder, dem König, verstoßen und verbannt worden. In der königlichen Familie war man nicht davon angetan, in derartige Skandale verstrickt zu werden.
    »Zum Wohl, Larry«, sagte Cartier. Er und sein erster Ingenieur stießen die Hälse ihrer Bierflaschen aneinander.
    »Auf Gallagher.« Strociewsky nahm einen großen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Wo er jetzt wohl ist?«
    »Gute Frage.« Cartier schürzte die Lippen. Einen Moment lang dachte er ernsthaft über das Problem nach. Dann grinste er. »Irgendwo am anderen Ende der Galaxis, schätze ich.«

*
    Trigger schwieg betrübt. Clou starrte seit Stunden stumm aus dem Kanzelfenster. Seine Hände spielten mit dem schwarzen Barett, das Tonya bei ihrer ersten Begegnung im Dschungel von Drusa getragen hatte. Das war das einzige Souvenir, welches ihm von ihr geblieben war.
    Clou hatte Tonya rechtzeitig zu einem Arzt bringen können. Er hatte an ihrem Krankenbett gewartet, bis sie aus der Bewusstlosigkeit erwacht war. Er und Tonya hatten lange überlegt und darüber gesprochen, was aus ihnen beiden werden konnte. Sie waren zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht das Beste war, sich für eine Weile nicht mehr zu sehen.
    Trigger wusste zum ersten Mal seit langer Zeit nicht, was er sagen sollte.
    »Es lag nicht nur an dir«, sagte Trigger nach einer weiteren Stunde des Schweigens, weil er fand, es musste gesagt werden.
    Clou schnaubte verdrossen.
    »Und es lag nicht nur an ihr. Es lag an euch beiden«, fuhr das Schiff fort, »und du weißt das. Wenn du dir Vorwürfe machst, ändert das nichts. Ihr seid softwaremäßig nicht kompatibel, das ist alles.«
    »Ich habe alles falsch gemacht.« Clou ließ den Kopf sinken. »Ich hätte mehr auf sie eingehen müssen.«
    »Und dann? Familie, Kinder, ein Haus auf dem Lande?« Trigger wusste, dass er sehr direkt war, aber Clou musste wachgerüttelt werden, bevor er in Schwermut versank. »Es ist besser so. Sie kann jetzt nach Kerian zurückgehen und ihr Leben neu ordnen. Sie ist nett und ich werde sie, glaube ich, auch vermissen, aber ihr Platz ist nicht hier. Du und ich, wir fliegen weiter und warten ab, was der nächste Auftrag bringt. Aber warum um alles im All hast du unbedingt darauf bestehen müssen, ihr das restliche Geld mitzugeben? War das wirklich notwendig?«
    »Sie hat wenigstens etwas bessere Karten, wenn sie nicht ganz mit leeren Händen nach Hause kommt.« Clou stand auf, ging in die Wohnkabine und nahm eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Er öffnete den Verschluss, trank einen großen Schluck aus der Flasche und setzte sich wieder ins Cockpit.
    »Vielleicht hast du sogar recht«, sagte er, nachdem er die Flasche halb geleert hatte.
    »Klar habe ich recht. Wir sollten irgendwo hin, wo du Abstand von der ganzen Sache bekommen kannst«, schlug Trigger vor.
    Weit weg, dachte der Pilot. Am besten ans andere Ende der Galaxis. Zum Beispiel nach … Clou schnippte mit den Fingern.
    »Trigger, wie gut sind deine Brennstäbe?«
    »Recht frisch«, entgegnete das Schiff. »Ich habe doch auf Hokata erst neue bekommen.«
    »Gut. Nehmen wir doch Kurs auf die Erde. Wir schulden Sanderson und seinen Leuten immerhin einen Gefallen.«
    »Bist du verrückt geblieben?«, schrillte Trigger entsetzt. »So weit wollte ich nun auch wieder nicht weg!«
    »Wohin sonst? Bei Mandochira können wir uns auch nicht mehr blicken lassen. Sanderson hat immerhin damals viel für uns riskiert«, erinnerte Clou das Schiff. »Vielleicht können wir es irgendwie wieder gutmachen.«
    »Ist aber ein echt langer Weg«,

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