Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Teräer.
»Sammelpunkt Alpha ist der Raumhafen der planetaren Hauptstadt Uo«, wies Quint seine Eskorte an, »ich überspiele Ihnen die Koordinaten.«
Trigger empfing im selben Moment verschlüsselt den Längen- und Breitengrad des Raumhafens von Uo. Er verglich die Daten sofort misstrauisch mit seiner eigenen Radarortung, stellte eine Abweichung von zwei Grad westlicher Länge fest und verbesserte den Kursrechner des Geschwaderführers. Quints Bordcomputer nahm die Korrektur widerwillig zur Kenntnis.
*
Die drei Raumschiffe sanken rasch in die Lufthülle von Oea XII hinab. Trigger flog vor Quints Schiff Trophy her. Esperanzas Maschine, Tracer, folgte ihnen.
»Esperanza, Gallagher«, rief Quint seine Begleiter an, »wir haben Anweisung, auf Landefeld II/A/4c zu landen. Halten Sie die Augen offen.«
Clou und Esperanza bestätigten Quints Befehl.
Die drei Schiffe kreisten einmal über der Anlage, bevor sie landeten. Der Raumhafen von Oea war groß, modern und offensichtlich darauf ausgerichtet, große Mengen von Fracht und Passagieren in äußerst kurzer Zeit abzufertigen. Eine Galeone, die über dreihundert Fluggästen Platz bot, hob gerade ab, als die Söldner zur Landung ansetzten. Clou kreuzte dabei die Flugbahn von zwei gewaltigen Robotfrachtern, die Erz von Xee anlieferten.
Tracer, Trigger und Trophy setzten nebeneinander auf, Quints Schiff in der Mitte. Clou schälte sich aus seinem Pilotensitz, verließ das Cockpit und ging durch die dahinterliegende Wohnkabine zur Luftschleuse.
»Viel Spaß«, rief Trigger ihm mit einem säuerlichen Unterton nach. Wie üblich bedauerte er es, nicht mitgehen und sich die Stadt ansehen zu können. Manchmal wünschte er sich, anstelle eines intelligenten Schiffes ein gewöhnlicher Roboter zu sein, der sich unter Menschen frei bewegen konnte.
Clou öffnete die Schleusentür. Sie glitt mit einem leisen Fauchen auf, und Clou trat auf die Robot-Gangway hinaus, die herangerollt war.
Er trug eine schwarzgrüne Kampfhose, die mit Panzerplatten besetzt war, ein weißes T-Shirt, darüber eine schwarze, ärmellose Lederweste mit einer Kapuze, welche mit Tirkassenskalps gesäumt war, und ein schwarzes Barett der kerianischen Streitkräfte.
An seinem rechten Oberschenkel hing ein Holster mit einem schweren Blaster. Unter seinem linken Arm baumelte in einem weich gefütterten Holster eine kleine Maschinenpistole. Clou war in letzter Zeit dazu übergegangen, mechanische Waffen bei sich zu tragen, da mehr und mehr portable Energieschilde auf den Markt kamen, die ihre Träger vor jeglichem Laserbeschuss schützten. Solide Geschosse hingegen durchschlugen solche Schilde.
Er zog seine Maschinenpistole und nahm sie schussbereit in beide Hände. Esperanzas dunkles Gesicht mit den Hornplatten an Kinn und Wangen spähte unter dem Bug seines Schiffes her. Seine langen, schneeweißen Haare flatterten im Wind. In den Händen hielt er zwei entsicherte Blaster.
»Alles klar?«, rief er Clou zu.
»Sicher«, antwortete dieser. Sie waren völlig allein in diesem Sektor des Hafens. Dass auch die Dächer der umliegenden Gebäude frei von Heckenschützen waren, hatten sie beim Landeanflug bereits festgestellt.
»Gut«, murmelte Esperanza, stellte sich vor Quints Cockpit und gab dem Geschwaderführer ein Handzeichen. Quint nickte, schnallte sich seinen eigenen Waffengurt um und erschien in der Tür.
»Alles sauber«, rief Clou ihm zu. Aber auch kein Empfangskomitee, ergänzte er in Gedanken. Einen Moment später korrigierte er sich, als er in der Ferne eine Hover-Limousine entdeckte, die sich rasch näherte.
»Das wird sich zeigen«, brummte Quint. Er war von Natur aus misstrauisch.
Quint trug eine alte, abgewetzte Uniform der terranischen Handelsmarine. Sein Blaster stammte von Kerian. Er hatte lange für diese große Nation gedient und konnte deren Waffen von allen am besten blind bedienen und reparieren.
Er reckte sich, atmete tief ein und klatschte in die Hände. Seinetwegen konnte es losgehen.
Die Hover-Limousine, die vom Hauptgebäude des Raumhafens auf sie zubrauste, hatte die drei Schiffe fast erreicht. Auf den Kotflügeln flatterten kleine Wimpel mit den Nationalfarben der Kaffi-Liga und denen von Oea.
»Unsere Auftraggeber«, sagte Quint erfreut und stieg die Gangway zur plasphaltierten Landebahn hinunter.
Clou und Esperanza sicherten ihre Waffen und steckten sie weg. Die beiden Söldner bauten sich hinter Quint auf und verschränkten die Arme vor der Brust.
Die Limousine näherte
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