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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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der Admiral.
    »Das steht doch alles in unserer Unabhängigkeitserklärung«, antwortete O’Reilly unwirsch, »hat der König die nicht gelesen?«
    »Oh doch, er hat. Er hat sogar darauf geantwortet. Diese Nachricht scheint bei Ihnen allerdings nicht eingetroffen zu sein, wie ich Ihrer Rede von neulich entnommen habe«, sagte Admiral Boros. »Deshalb bin ich hier, um die Nachricht zu wiederholen.«
    »Benutzt der König jetzt schon seine Admiräle als Postboten?«, fragte O’Reilly mit gespieltem Erstaunen. »Seine Untertanen zahlen offenbar wirklich zu hohe Steuern, wenn er sich so etwas leisten kann.«
    »Ich bin mehr als ein Postbote«, erwiderte Boros kühl. »Wenn Sie in letzter Zeit die SNA-Nachrichten gesehen haben, dann müssten Sie meinen Namen kennen. Ich habe den Aufstand auf Drusa beendet und auf dem Weg hierher die Revolte auf Hokata niedergeschlagen. Wenn Sie Ihren Planeten wirklich lieben und seiner Bevölkerung einen offenen Krieg gegen Kerian ersparen möchten, sollten Sie Ihr Amt niederlegen und die Unabhängigkeitserklärung widerrufen. Ich bin befugt, Ihnen in diesem Fall eine Amnestie zu gewähren.«
    O’Reilly winkte ab. »Sie haben in diesem System keine Befugnisse, weil Sie hier außerhalb des kerianischen Hoheitsgebietes sind. Außerdem haben Sie heute bereits ein Schiff verloren, und wenn ich Sie wäre, würde ich zum Rückzug blasen, ehe General Brant beschließt, unsere getarnten Killersatelliten neu zu gruppieren. Fliegen Sie auf dem gleichen Kurs weg, den Sie hergekommen sind, und es geschieht Ihnen nichts.«
    »Sie machen einen Fehler«, sagte Boros nach einer langen Pause. »Wir kommen wieder. Mit mehr Schiffen.«
    »Bitte, wie Sie wollen. Es sind reichlich Minen da«, sagte O’Reilly und zuckte mit den Achseln. »Sagen Sie Ihrem König, wir wollen nur in Ruhe gelassen werden.« Mit diesen Worten beendete er die Verbindung.
    »Wir hätten ihn als Geisel nehmen können«, murmelte Debi.
    »Wozu das denn?« O’Reilly sah überrascht auf. Er hatte Debis Anwesenheit fast vergessen.
    »Als menschlichen Schutzschild. Mit Geiseln wie ihm auf der Oberfläche des Planeten würde Kerian es nicht wagen, uns anzugreifen«, meinte Debi.
    »Das werden Sie auch so nicht«, winkte Brant ab. »Solange niemand weiß, wie viele Minen da oben herumschwirren, wird sich niemand dem Planeten nähern, der nicht ausdrücklich von uns dazu aufgefordert wird. Und da unsere Minen getarnt sind, kann niemand nachzählen. Wir haben am Stolz des guten Admirals gekratzt, das reicht für heute.«
    »Die Demonstration hat den Admiral eine Fregatte gekostet«, wandte Debi ein, »dreihundertsechsundachtzig Mann Standardbesatzung.«
    »Das war erst der Anfang, Madame Gallagher«, sagte O’Reilly, »das war erst der Anfang.«

Kapitel 5: Notruf von Bulsara

    Dack spähte angestrengt in den Nachthimmel. Der Schneefall, der den ganzen Tag angedauert hatte, hatte endlich nachgelassen. Die Bewölkung über der Stadt hatte aufgelockert und man konnte die Sterne sehen.
    Der Roboter zoomte seine Kameraaugen näher auf einen besonders hellen Stern zu, der sich langsam von Westen nach Osten zu bewegen schien. Ein zweiter, weniger hell strahlender Stern näherte sich ihm. Mit bloßem Augen betrachtet hätte man die beiden schwachen Lichtpunkte glatt für Sternschnuppen halten können, wenn der Nachthimmel zwischen ihnen nicht von gelegentlichen roten und grünen Lichtblitzen erhellt worden wäre.
    »Da sind wieder zwei«, sagte Dack.
    Tonya Delanne, die fröstelnd neben Dack im knöchelhohen Schnee stand, justierte ihr Makrofernglas entsprechend. »Ich seh sie«, sagte sie. Vor ihrem Mund bildete sich eine kleine weiße Wolke. Die Temperatur fiel rapide und lag inzwischen unter dem Gefrierpunkt.
    »Erkennen Sie sie?«, fragte Dack.
    Tonya verzog das Gesicht und merkte, dass ihre Wangen sich taub anfühlten. »Der helle Punkt scheint aber eine kerianische Fregatte zu sein. Ungefähr so erscheinen diese Schiffe einem Betrachter von der Planetenoberfläche. Außerdem sprechen die roten Lichtblitze dafür. Sieht nach Flammstrahlern aus.«
    »Flammstrahler«, echote Dack nachdenklich.
    Tonya schalt sich dafür, bei dem alten Roboter manchmal zu viel als bekannt vorauszusetzen. Sie vergaß manchmal, dass Dack etliche Male älter war als sie selbst und zudem die letzten paar Jahrhunderte auf diesem vergessenen Planeten verbracht hatte. Mit modernen Waffen war er natürlich nicht vertraut.
    »Flammstrahler«, erklärte sie ihm

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