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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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den Auslöser des Schleudersitzes nur um Millimeter.
    »Halte dich nicht für unersetzlich«, entgegnete O’Reilly kühl, »also provoziere mich nicht. Aber ich versichere dir, dass ich auf deiner Seite bin. Wir haben die Kerianer an einer empfindlichen Stelle getroffen: Sie müssen bis auf Weiteres ohne ihr Kriegsministerium auskommen. Schlecht, wenn man gerade dabei ist, Krieg zu führen, findest du nicht?«
    »Wir hätten niemals Tralenal R nehmen dürfen«, schnaubte Clou, »niemals! Evan, es gab eine Schule und ein Einkaufszentrum direkt neben dem Hotel. Unseretwegen sind Zivilisten gestorben.«
    »Hokata, Drusa, Bulsara«, sagte O’Reilly tonlos. »Die Kerianer haben nicht solche Skrupel wie du.«
    Clou schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Zweck, mit O’Reilly darüber zu argumentieren. Evan wollte nicht zuhören. Es war ja auch Clou, der nun einige Nächte lang von den Opfern der Explosion träumen musste.
    »Was ist aus Cartier geworden?«, fragte O’Reilly. »In den Nachrichten hieß es, das Shuttle, mit dem er zum Hotel hätte fliegen sollen, wäre leer nördlich der Hauptstadt aufgefunden worden.«
    Clou nickte. »Das waren wir. Wir sind mit ihm in letzter Minute entkommen. Wir, damit meine ich Jedrell und mich. Myers hat’s nicht geschafft.«
    »Wo ist Cartier jetzt?«
    »Nachdem wir gelandet sind, hat der Pilot des Shuttles versucht, uns zu erschießen. Jedrell war aber schneller. Ray hat einen Streifschuss abbekommen und ist im Moment in ärztlicher Behandlung. Jedrell ist bei ihm.«
    O’Reilly nickte. »Ich verstehe.«
    An der Kommunikationskonsole in Clous Cockpit blinkte ein rotes Licht auf. Clou runzelte die Stirn. Wer kannte denn außer O’Reilly die Nummer dieses Anschlusses? »Hör zu, Evan, ich bekomme gerade ein zweites Gespräch. Ich ruf dich wieder an, wenn Cartier in Sicherheit ist.«
    Er unterbrach die Verbindung, ohne O’Reillys Antwort abzuwarten. Der Bildschirm zeigte einen Moment lang Statik, dann kam Debi ins Bild.
    Clou sah seiner Frau auf den ersten Blick an, dass etwas nicht in Ordnung war.
    »Hallo Schatz«, sagte er, »wie geht’s?«
    »Schlecht«, sagte Debi und blinzelte eine Träne weg, »wir wissen, nicht, wo Becky steckt.«
    »Was heißt das?« Clous Magen krampfte sich zusammen. Als hätte ich noch nicht genug Probleme, dachte er finster.
    »Als ich sie heute von der Schule abholen wollte, habe ich mich verspätet. Jack und ich hatten heute eine Inspektion in einer Waffenfabrik draußen auf dem Land und auf dem Rückweg ist unsere Limousine explodiert. Jack sagt, es war ein Sprengsatz«, sagte Debi mit tränenerstickter Stimme.
    Sethos, dachte Clou, das klingt nach Sethos.
    »Als ich dann endlich an der Schule war, war es schon spät am Abend und Becky war nicht da. Ich dachte erst, sie wäre alleine nach Hause gegangen, aber da war sie auch nicht. Ich bin also zurück zur Schule gefahren und habe ein paar Leute gefragt, die dort wohnen, ob jemand sie gesehen hat.«
    »Und?«, fragte Clou. Er stellte fest, dass seine Hände zitterten.
    »Jemand hat gesehen, wie sie in einer schwarzen Limousine weggefahren ist«, fuhr Debi fort. »Der Fahrer war ein Teräer und er hat ein Bein nachgezogen.«
    »Sethos.« Clous Mund war trocken wie Sandpapier. Seine Becky war in den Händen dieses wahnsinnigen Auftragskillers? Das konnte nicht wahr sein!
    Tränen rollten über Debis Gesicht. Trotzig wischte sie sie weg. »Ich habe Jack gebeten, bei der Suche nach Sethos zu helfen. Ich hoffe nur, wir werden sie finden, bevor … Ich hoffe nur, Becky passiert nichts.«
    »Becky wird nichts geschehen«, sagte Clou mit improvisierten Optimismus, »ich bin sicher, er will sie als Druckmittel gegen mich benutzen. Ich nehme an, er oder vielmehr sein Auftraggeber wollen mich zwingen, meine Mission auf Kerian abzubrechen.«
    »Aber das kannst du doch nicht«, wandte Debi ein. »Du darfst dich doch nicht erpressen lassen! O’Reilly wird dafür kein Verständnis haben.«
    »Da könntest du recht haben.«
    »Ach Clou, was sollen wir denn jetzt bloß tun?«, rief Debi verzweifelt.
    Clou wünschte sich nichts mehr, als in diesem Moment bei ihr zu sein, sie in den Arm nehmen und ihr Trost spenden zu können. »Wir können nur hoffen und warten. Wenn er mich wirklich erpressen will, wird er mit mir oder dir in Verbindung treten. Dann wissen wir mehr.«
    Wenige Sekunden später blinkte erneut die Rufleuchte der Kommunikationskonsole. Clou runzelte die Stirn. Vermutlich O’Reilly, der etwas

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