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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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riesigen Turm ab. Sein Flügelmann, Captain Horx und zwei weitere Piloten taten es ihm gleich. Eine neue Serie von Explosionen riss einen der Schildgeneratoren aus seinen Verankerungen. Kostbare Atemluft wich zischend aus der geborstenen Außenhülle der Festung und nährte neu aufflackernde Feuer.
    »Begnügt euch nicht damit, Ihnen die Luft abzulassen«, ermahnte Clou seine Piloten, »die Überlichttorpedos können notfalls auch von Trusko VII aus ferngezündet werden.«
    Das Geschwader Rächer drehte ab und Aerions Schiffe gingen wieder zum Angriff über. Das Geschwader König konzentrierte die dritte Angriffswelle auf die Flanke, an der die Schilde der Festung ausgefallen waren. Der Turm wurde von enormen Explosionen geschüttelt. Trümmerteile regneten auf eine der Maschinen nieder; der Pilot verlor die Kontrolle über sein Schiff und zerschellte am Fuße der Festung an einem Felsen.
    »Wir haben König drei verloren«, meldete Aerion über Funk.
    Clou verzog das Gesicht. König drei war Captain Faun gewesen, ein junger, talentierter Geschwaderkommandant. Ein Jammer, das es ausgerechnet ihn erwischt hatte.
    »Meine Sensoren zeigen an, dass die Rebellen ihre Primärwaffe scharf gemacht haben«, meldete sich Captain Mores zu Wort.
    Clou warf einen Seitenblick auf seine Instrumente, während er den Steuerknüppel herumriss und feindlichem Sperrfeuer auswich. Mores hatte recht; die Truskonen hatten in der Tat die Abschussrampe für die überlichtschnellen Torpedos aktiviert. Zwar taugte diese Waffe nicht im Abwehrkampf gegen die angreifenden Raumjäger, aber der gegnerische Kommandant vermutete richtig, dass die beiden Geschwader nur die Vorhut für einen größeren Flottenverband darstellten.
    Clou sah auf sein Chronometer, auf dem unaufhaltsam ein Countdown ablief. Ihnen blieb nicht viel Zeit.
    »Noch einmal«, ermutigte er seine Kameraden, »diesmal schaffen wir es!«
    *

    Debi stürzte sich wie ein wildes Tier auf O’Reilly, ehe Brant oder Dietrich sie festhalten konnten. Ihre Hände schlossen sich um den Hals des Präsidenten und ihre Fingernägel gruben sich tief in sein Fleisch.
    »Wo ist meine Tochter?«, schrie sie und schüttelte ihn.
    »Lassen Sie ihn los!«, schrillte Brant und zerrte an Debis Arm. Debi ließ nicht locker. Dietrich begann seinerseits, Brant von Debi fortzuziehen.
    »Sie tun mir weh«, protestierte Brant. Dietrich verpasste ihm einen rechten Haken. Brant sackte ohne ein weiteres Wort der Beschwerde in sich zusammen.
    »Gnshhh«, gurgelte O’Reilly. Er versuchte verzweifelt, sich aus Debis Würgegriff zu befreien. Es gelang ihm nicht; die nahkampferprobten Hände der jungen Frau hielten ihn wie ein Schraubstock.
    »Äh, Debi«, sagte Dietrich und tippte ihr behutsam auf die Schulter.
    »Was?«, fragte sie gereizt, ohne den zappelnden Präsidenten aus den Augen zu lassen.
    »Wenn du ihn jetzt erwürgst, wird er dir nichts mehr sagen können«, sagte Dietrich ruhig, »und anschließend werden die Wachen draußen vor der Tür uns vermutlich erschießen.«
    Debi dachte über Dietrichs Einwand nach. Er hatte nicht unrecht; sie waren immerhin unbewaffnet und würden bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung nicht viele Chancen haben. Jetzt zahlten sich O’Reillys übertriebenen Sicherheitsvorkehrungen aus. Vielleicht, dachte sie, hatte er in den letzten Tagen vor exakt dieser Konfrontation Angst gehabt.
    »Versprechen Sie, nicht um Hilfe zu rufen, wenn ich Sie jetzt loslasse?«, fragte Debi. Sie kochte vor Wut und konnte ihren Zorn nur mit Mühe wieder unter Kontrolle bekommen.
    O’Reilly nickte hastig, so gut es Debis harter Griff ihm erlaubte.
    Ganz langsam lockerte Debi ihre Finger und O’Reillys Lungen füllten sich pfeifend mit Luft. Er ging japsend in die Knie und rieb sich die schmerzende Kehle.
    »Du bist ein selten dämliches Arschloch, Evan!« Jack Dietrich packte O’Reilly unter den Armen und riss ihn wieder hoch. »Du hättest alles haben können, alles erreichen können … Warum meintest du, uns gegeneinander ausspielen zu müssen?«
    »Von … Katachara gelernt«, röchelte O’Reilly mit erstickter Stimme.
    »Wo ist meine Tochter?« Debi starrte den Präsidenten eisig an.
    O’Reilly ging mit zitternden Knien um seinen Schreibtisch herum und ließ sich schwer in seinen Sessel fallen. Er griff nach dem halbvollen Whiskyglas, das neben der Karaffe auf einem kleinen Seitentischchen stand.
    »Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft«, sagte er heiser, nachdem er einen Schluck

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