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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Kurs würde die Schiffe mitten durch das Herz eines Atompilzes führen. Er zog den Steuerknüppel zu sich und der Jäger verließ die dünne Atmosphäre des Mondes fast im rechten Winkel. Erst jetzt atmete Clou auf. Die Gefahr für die herannahende kerianische Flotte war gebannt.
    Im nächsten Moment zuckten Laserstrahlen an ihm vorbei und ließen die Deflektorschilde seines Flügelmannes aufleuchten. Clou sah sich irritiert um und sah fast zu spät den Zerstörer der truskonischen Streitkräfte, der sich jetzt aus dem Schatten des Planeten löste und drohend näher kam.
    »Kundschaft!« Clou flippte mit dem Daumen die Waffenkontrollen auf Dauerfeuer um und drückte ab. Die Schiffe der beiden Geschwader folgten ihm.
    »Rächer eins an alle«, sagte er zwischen zwei Salven, »die Truskonen haben nur zwei größere Schlachtschiffe. Eins davon ist dieses hier. Wenn wir es ein wenig ablenken, hat Admiral Delanne einen angenehmeren Flug hierher.«
    »Rächer zwei an Rächer eins«, meldete sich Captain Mores. »Wie lange noch bis zum Eintreffen der Flotte?«
    Clou sah auf sein Chronometer. Er zeigte auf null. »Ungefähr jetzt.«
    *

    O’Reilly öffnete die oberste Schreibtischschublade und zog eine elegante, kleine Pistole heraus. »Ich werde mich von niemanden um den Sieg bringen lassen, weder von Ihnen noch von jemandem wie Clou Gallagher.«
    »Was haben Sie mit meiner Tochter gemacht?«, fragte Debi. Die Mündung der Pistole, die der Präsident auf sie richtete, ignorierte sie völlig.
    O’Reilly zuckte mit den Achseln. »Warum wollen Sie das wissen? Helfen können Sie ihr eh nicht mehr!«
    »Wo ist sie?«, wiederholte Debi unbeirrt.
    »Noch bei Sethos, glaube ich«, sagte O’Reilly gleichgültig, »falls er sie nicht unterwegs an ein Bordell verscherbelt hat.«
    »Evan«, sagte Jack Dietrich ruhig, »gib mir die Pistole.«
    O’Reilly stand auf und ging zu Pat Brant, der sich wieder zu regen begann. Die Pistole zeigte immer noch auf Debi.
    Debi trat näher, bis der Pistolenlauf fast ihre Brust berührte.
    »Bleiben Sie stehen«, sagte O’Reilly drohend.
    »Gib mir die Pistole, Evan«, sagte Dietrich noch einmal. »Jetzt!«
    »Du hältst dich wohl für besonders schlau, Jack«, spottete O’Reilly. »Aber ich bin schlauer als Ihr. Ich brauche euch nicht, versteht Ihr?«
    Debi machte einen weiteren Schritt. Das kalte Metall des Pistolenlaufes berührte ihren Busen.
    »Sie haben es so gewollt«, zischte O’Reilly und drückte ab.
    »Peng«, sagte Debi.
    O’Reilly sah verständnislos von der Pistole zu Debi, dann wieder auf die Pistole. Er drückte erneut ab.
    »Peng«, sagte Debi noch einmal.
    O’Reilly ließ die Pistole sinken. »Was soll denn …?«
    Weiter kam er nicht. Debi packte ihn an Hemdkragen und Gürtelschnalle und hob ihn hoch. Mit einer Kraft, die man einer so zierlichen Frau nicht zugetraut hätte, schleuderte sie ihn über seinen Schreibtisch und an die dahinterliegende Wand. Dort blieb der Präsident reglos liegen. Debi schwang sich über die Tischkante und kniete neben O’Reilly nieder.
    Im nächsten Moment wurde die Tür des Arbeitszimmer aufgerissen und vier bewaffnete Wachen stürmten herein, vom Lärm der Auseinandersetzung alarmiert.
    »Alles okay«, Jack Dietrich hob die Hände, »keine Panik, Jenkins.«
    »Was ist hier vorgefallen?«, fragte der junge Polizist mit hochrotem Gesicht.
    »Eine Auseinandersetzung zwischen dem Präsidenten und Minister Brant. Der Minister ist dabei handgreiflich geworden«, erklärte Dietrich mit einem bedauernden Tonfall, »ich schlage vor, sie verhaften ihn erst einmal, Jenkins.«
    »Äh, ja.« Jenkins befahl zwei Beamten, den immer noch benommen wirkenden Minister abzuführen. Die beiden kräftig gebauten Polizisten nahmen Brant in ihre Mitte und verließen das Büro.
    »Was ist mit dem Präsidenten?«, fragte Jenkins besorgt. »Soll ich einen Arzt rufen?«
    »Das ist nur ein blauer Fleck«, wehrte Debi mit gespielter Fröhlichkeit ab. »Wir kümmern uns schon um ihn. Sie können gehen, Jenkins.«
    »Ja, Madam.« Jenkins schlug die Hacken zusammen und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Ach, Jenkins?«, rief ihm Dietrich nach. Der Polizist blieb stehen.
    »Geben Sie Brant ein starkes Sedativum. Er hat sich vorhin ziemlich aufgeregt und wirres Zeug geredet. Wir wollen doch nicht, dass er wieder um sich schlägt, oder?« Dietrich kniff ein Auge zu.
    »Gerne, Sir.« Jenkins grinste und schloss die Tür hinter sich.
    Als sie alleine waren, atmete Dietrich auf.

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