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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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und machte sich daran, die Spuren zu untersuchen.
    *

    Als Alicia Mac Allister ins Polizeipräsidium stürmte, knallte sie die Tür so laut gegen die Wand, dass Dack von seinem Schreibtisch hochfuhr und sofort in Verteidigungsmodus ging, ehe er erkannte, wen er vor sich hatte.
    »Bürgerin Mac Allister«, sagte er und pumpte seine auseinandergefahrenen Schulterblätter wieder in Normalstellung zurück, »guten Morgen!«
    »’n Morgen, Sheriff. Ich habe gehört, Sie waren gestern unten im Dorf?«
    »Es hat einen Zwischenfall in Bürger Prams Gaststätte gegeben«, präzisierte Dack den vermutlichen Anlass des Besuches der jungen Frau.
    »Richtig.« Alicia Mac Allister stützte sich einen Moment lang auf Dacks Pult auf und atmete tief durch. Hohe Pulsfrequenz, gerötete Wangen, stoßweises Atmen, erkannte Dack und schlussfolgerte richtig, dass Bürgerin Mac Allister den ganzen Weg in die Stadt gerannt sein musste.
    »Eigentlich war ich wegen Ihrer Nachricht auf dem Weg zu Ihnen. Sie haben Sheriff Derek und mich wissen lassen, Sie hätten etwas gefunden, was wir unbedingt sehen sollten«, fuhr der Roboter fort.
    »Richtig«, sagte Alicia erneut. Inzwischen war sie wieder zu Atem gekommen. Sie strich mit der rechten Hand ihr langes, kastanienbraunes Haar glatt und zog ein grün-weiß gemustertes Taschentuch aus der Utensilientasche an ihrem Gürtel. Die Utensilientasche bestand wie der Rest ihres schlichten Arbeitsoveralls aus schwarzem Wildleder. Nichts deutete darauf hin, dass die junge Frau zu den wohlhabenden Menschen außerhalb des Rats von Bulsara gehörte. Sie hatte in wenigen Jahren aus den wenigen, mäßig erfolgreichen Fischerbooten der Küstendörfer eine Flotte geschmiedet, die in jeder Saison den Rekordfang des Vorjahres zu übertreffen schien.
    »Als wir heute Morgen einliefen, habe ich von Anjon gehört, was geschehen ist. Ich bin sofort hergelaufen, um mich zu entschuldigen«, sagte Alicia.
    Dack ließ den letzten Satz in seinem neuronalen Netz noch einmal im Playback laufen. »Entschuldigen? Wofür?«
    Alicia lächelte matt. »Ich hatte schon befürchtet, dass Sie ins Dorf kommen könnten, während wir noch auf See waren. Also habe ich meinen Freund an Land zurückgelassen. Er sollte Sie in Empfang nehmen. Was er dann ja auch getan hat.« Sie zuckte mit den Schultern.
    Dack richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Bürger Denham Lloyd.«
    »Genau der.«
    Dack überlegte einen Moment. »Ich war noch nicht damit fertig, ihn zu verhören. Vielleicht möchten Sie mich begleiten, Bürgerin Mac Allister?«
    »Mit dem größten Vergnügen.«
    *

    Das kalte Wasser umspülte ihn, zog ihn in die Tiefe und spuckte ihn wieder aus. Er strampelte halbnackt und benommen in dem nächtlichen, vom Sturm aufgepeitschten Meer, um an der Oberfläche zu bleiben, nicht zu ertrinken. Er durfte nicht sterben, sie warteten auf ihn.
    Wer?
    Ein heftiger Schlag. Holz bohrte sich in seinen Rücken, riss eine schartige Wunde in sein Fleisch, schürfte ihm die Kopfhaut auf und drückte ihn wieder unter Wasser. Er wollte schreien, aber hörte sich selbst nicht rufen, nur das Brausen der Wellen.
    Aus der Ferne hörte er eine Stimme: »Mann über Bord!«
    Wer?
    Der Geschmack seines Blutes, das aus seinen Wunden strömte, mischte sich mit dem Salzgeschmack des Meerwassers auf seinen Lippen. Der Druck des Holzes auf seinem Körper nahm ab, und er trieb wieder an die Oberfläche. Er breitete die Arme aus und rollte sich unter heftigen Schmerzen herum, um nicht mit dem Gesicht nach unten zu treiben.
    »Gehört der zu uns?«
    Ist doch scheißegal! Holt mich hier raus!
    »Ist doch scheißegal! Hol ihn da raus!«
    Hände, die nach ihm griffen. Starke Arme, die ihn aus dem aufgepeitschten Meer zogen. Ein klammes Handtuch, mit dem jemand behutsam seine Wunden abtupfte. Ein Junge, der beim Anblick der Verletzungen unhörbar fluchte. Ein Mann, der ihm aus einer ledernen Feldflasche eine bitter schmeckende Flüssigkeit einflößte, die ihn heftig husten ließ. Eine junge Frau, die seinen schmerzenden Kopf in ihren Schoß nahm und die Wunden verband.
    Sie warteten auf ihn, irgendwo da draußen. Er musste sie wiederfinden. Er bäumte sich auf, doch seine Retter drückten ihn auf die nassen Planken des schaukelnden Bootes zurück.
    »Ruhig, Freund, du kannst jetzt nichts mehr für deine Leute tun, wenn sie noch da draußen sind. Wir warten, bis der Sturm sich legt, dann kehren wir nach Bulsara zurück. Ruh dich aus.«
    Bulsara?
    Wo war

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