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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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zuckte mit den Achseln. »Die Vermutung war also naheliegend. Wir waren offenbar zu fahrlässig in unserer Planung.«
    »Sie hätten ihm energischer widersprechen müssen! Energischer!«
    »Um mich als Sympathisant oder gar Mitglied der Partei zu outen?« Mmonn schüttelte den Kopf. »Nein, Colonel, das war in dieser Situation nicht möglich, ganz gewiss nicht.«
    »Hm! Vielleicht«, lenkte Rrahnn ein, »ja, vielleicht wäre das zu diesem Zeitpunkt unklug gewesen. Haben die Truskonen eine Spur hinterlassen?«, fragte er besorgt.
    »Nur, was in den Nachrichten berichtet wurde. Sie haben den Verdacht auf Gallagher gelenkt«, bestätigte Mmonn.
    »Hm! Und Gallagher?«
    »Was Gallagher tun wird«, sagte Mmonn ausweichend, »das steht in den Sternen!«

Kapitel 4: Identität

    Er erwachte mit Kopfschmerzen.
    Es war nicht das erste Mal, dass er so erwachte; in den letzten Jahren war er eigentlich meistens mit Kopfschmerzen aufgewacht und die Schmerzen waren umso schlimmer gewesen, je mehr er am Abend vorher getrunken hatte.
    Er kratzte sich am Kopf, wo ihn seine Narbe juckte, und gähnte.
    Streng genommen, überlegte er, wobei sein Schädel noch mehr brummte, hatte er, so lange er zurückdenken konnte, mit Kopfschmerzen den Tag begonnen.
    Wo war er überhaupt?
    Seine Kleidung war feucht. Er erinnerte sich, dass es in der letzten Nacht stark geregnet hatte. Sein Hemd stank säuerlich nach Erbrochenem. Die Hafenkneipe … Die Schlägerei … Der Sheriff …
    Der Schleier vor seinen Augen lichtete sich ein wenig. Er hatte …
    Moment!
    Seine Wahrnehmung kehrte allmählich zurück.
    Seine Glieder schmerzten auch. Er lag auf einer harten, knarrenden, hölzernen Oberfläche und sein Kopf lehnte in einem unbequemen Winkel an einer dunklen, kalten, feuchten Wand aus rohen Steinen.
    Er öffnete vorsichtig die Augen.
    Durch die Gitterstäbe seiner Zellentür sah er eine metallisch schimmernde Gestalt, die eine genau gleich aussehende Figur zu verarzten schien.
    Ihm fielen die Ereignisse der letzten Nacht wieder ein.
    *

    »Der Organik ist aufgewacht«, bemerkte Derek.
    Dacks Kopf drehte sich mit einem leisen Knirschen zu dem Häftling herum. »Du hast recht«, sagte er tonlos.
    Dacks Gefangener murmelte etwas, was die sensiblen Audiosensoren der Sheriffs als »Scheiße« erkannten, und rollte sich auf seiner Pritsche hin und her.
    »Guten Morgen, Bürger Lloyd!«, sagten die beiden Roboter teilnahmslos, während Derek weiter damit beschäftigt war, Dacks rechten Arm wieder an dessen Schulter zu befestigen. Er hatte bereits die wichtigsten Verbindungen wiederhergestellt, nun begannen die Feinarbeiten, damit Dack seinen Arm wieder wie vor seinem Kampf mit dem Fischer würde benutzen können.
    Denham Lloyd setzte sich aufrecht hin, rieb sich die Augen und sah die beiden Roboter durch das Gitter hindurch an.
    Dack und Derek waren Kampfroboter einer alten Baureihe. Ihre Körper waren feingliedrig, aber robust. Ihre Köpfe bestanden zum Großteil aus runden optischen Sensoren und den kleinen, maulkorbähnlichen Vorsprüngen, die die Vocoder enthielten, welche die Stimme der Roboter generierten. In dieser Umgebung – einem finsteren, stickigen, aus Felsen gemauerten Kerkergewölbe, dessen Gefängniszellen äußerst spartanisch eingerichtet waren – wirkten die Sheriffs seltsam fehl am Platze und doch kamen sie Denham seltsam vertraut vor.
    »Ich muss pissen«, verkündete er missmutig.
    »Unter Ihrer Pritsche steht ein Eimer«, informierte ihn Derek nüchtern, ohne von seiner komplizierten Arbeit aufzusehen. Dack schaute dem anderen Roboter interessiert dabei zu, wie er in der offenen Wunde von Kabeln und Relais herumhantierte.
    Dack hörte Lloyd in den hölzernen Eimer urinieren. Seine Speicher assoziierten das Geräusch richtig mit dem Ausscheiden von unverwertbaren Flüssigkeiten aus den Stoffwechseln von Organiks.
    Derek war mit seiner Reparatur beinahe fertig. Mehrere Subsysteme meldeten wiederhergestellte Kontakte zu den Komponenten in seinem rechten Arm.
    »Wie geht’s dem Arm des Gesetzes denn heute?«, fragte Lloyd aus seiner Zelle.
    Dack und Derek drehten sich gleichzeitig zu ihm um. Lloyd lehnte sich matt gegen die vergitterte Tür seiner Zelle und reckte den Hals, um zu sehen, was Derek tat. Die beiden Roboter sahen einander an. Lloyd erwartete fast, dass sie im nächsten Moment mit den Achseln zucken würden.
    »Organiks«, war das Einzige, was die Roboter auf seine Frage antworteten, ehe sie sich wieder in ihre Arbeit

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