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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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künstliche Verknappungen von Gütern herbeiführen, indem sie einfach den Geldhahn zudrehen.«
    »So in etwa«, Goldman lächelte traurig, »Stainless geht es, wie ich schon sagte, nicht um die Expansion in einem bestimmten Marktsegment, um – sagen wir mal – die Nummer eins in der Chemie- oder Pharmabranche zu sein. Stainless unterwandert alle Bereiche der Volkswirtschaft, verknüpft voneinander abhängige Unternehmen, Banken und Versicherungen miteinander und kann mit einer einzigen, richtig koordinierten Pleite eine ganze Kettenreaktion in Gang setzen. Nach allem, was wir wissen, hat Stainless demnächst mehr Macht als die Regierung selbst.«
    »Das darf nicht wahr sein.« Tonya fuhr sich mit den Händen durch die blonden Haare. »Wie konnten wir nur so blind sein?«
    »Wir mussten schnell handeln«, sagte Goldman bitter, »und wir haben die Verstrickungen zwischen den Käufern nicht durchblicken können. Dass fast alle, die sich bei uns bedient haben, zum Stainless-Konzern gehörten, wissen wir erst jetzt. Falls, wie ich eingangs sagte, diese Daten hier korrekt sind.«
    Tonya stand auf und starrte wortlos aus dem Fenster. In der Millionenmetropole dort draußen ging scheinbar noch alles seinen gewohnten Gang. Aber wenn Stainless eines Tages entschied, dass es Zeit war, die Lawine ins Rollen zu bringen, war es mit der Ruhe vorbei.
    »Können Sie sich vorstellen«, flüsterte sie heiser, »was passiert, wenn neunhundertachtundzwanzig Millionen Menschen einen Tag erleben, wie Sie ihn gerade geschildert haben?«
    *

    Die gewaltigen Eisenerzminen waren die einzige Industrie, die sich auf dem kleinen, atmosphärelosen Planeten Xee jemals hatten behaupten können. Die gesamte Bevölkerung war in der einen oder anderen Form vom Bergbau abhängig. Entweder man war selbst Bergmann oder man gehörte zum Wartungspersonal oder zu einem der vielen Zulieferer und Servicebetriebe, die in dem gewaltigen System von Tunneln und Höhlen, welche von den Bergleuten nach Abbau der Erzvorkommen zurückgelassen wurden, ihre Läden eröffnet hatten.
    Der Raumhafen von Xee lag ebenfalls in einer riesigen Höhle, die zur Oberfläche hin offen war und einen fast natürlich wirkenden Krater bildete. Ota Jedrells Raumschiff glitt langsam durch den Energieschild, welcher den Raumhafen vor der Kälte des Alls schützte, dem Höhlenboden entgegen und parkte auf der ihm zugewiesenen Landeplattform.
    Sobald die Formalitäten mit der Hafenmeisterei erledigt waren, schlug er zielstrebig den Weg in das Vergnügungsviertel ein. Die Bordelle, Spielcasinos und Kneipen von Xee hatten einen unerhört schlechten Ruf. Hier trafen hart arbeitende Bergleute und abgebrühte Raumfahrer aller Rassen aufeinander; Streitigkeiten wegen Mädchen, der Qualität der Drinks oder der Vorliebe für bestimmte Sportvereine waren an der Tagesordnung und endeten nicht selten damit, dass mindestens einer der Streithähne den Heimflug in einem Zinnsarg antrat.
    Jedrell hatte seine helle Haut mit schwarzem Pigment getönt und künstliche Hornplättchen aus seinem Make-up-Set an seinem Kinn und seinen Wangen befestigt. Mit seinen von Natur aus schneeweißen Haaren war der junge Verwandlungskünstler von einem Teräer auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden. Ohne Zögern betrat er eine finstere Bar, an deren Tür ein Schild mit der Aufschrift ›Nur für Teräer‹ angebracht war. Jedrell grinste heimlich. Auf vielen Welten fanden sich teräische Gastarbeiter am unteren Ende der sozialen Hackordnung wieder; hier hatten sie den Spieß umgedreht.
    Der Söldner setzte sich auf einen freien Platz an der Theke und bestellte in akzentfreiem Teräisch einen Drink und eine Kleinigkeit zu essen. Wenig später erhielt er ein schäumendes Bier und einen kleinen, künstlich aussehenden Salat.
    »Na, gestern schon«, hörte er den Teräer neben sich sagen, »aber man weiß noch nicht, was die Explosion verursacht hat.«
    Jedrell spitzte die Ohren. Sprachen seine Nachbarn etwa von der Zerstörung des CCC-Asteroiden? Vielleicht bot sich hier eine Gelegenheit, das Gerücht von Clou Gallaghers Tod zu streuen …
    »Und welcher Schacht war das?«, fragte ein anderer Teräer.
    Jedrell wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Bier zu. Fehlanzeige, es ging scheinbar nur um einen Unfall in einem hiesigen Bergwerk.
    Aber warum sollte er nicht selbst die Initiative ergreifen?
    »Wo wir gerade von Explosionen sprechen«, sprach er seinen Nebenmann an, »habt ihr schon von der Cartier Construction

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