Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg
Company gehört?«
Die beiden Teräer neben ihm drehten sich überrascht zu ihm um. »Die SNA hat eine völlige Nachrichtensperre über den Vorfall verhängt«, wisperte der eine leise. »Was weißt du denn davon?«
Eine Nachrichtensperre? Jedrell merkte sich die Information für später. Was führten diese Verbrecher denn nun schon wieder im Schilde? »Nicht viel«, sagte er vorsichtig, »außer, dass ich dabei war und gesehen habe, wie der Asteroid zur Sonne wurde.«
»Tatsächlich«, sagte der größere der beiden Teräer und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
»Eine Handvoll Piraten hat die Werft angegriffen«, berichtete Jedrell wahrheitsgemäß. »Vielleicht hatten sie gehört, dass Gallagher dort war und wollten ihn aus dem Verkehr ziehen.«
»Vielleicht auch nicht«, wandte eine in eine weiten Umhang gehüllte Gestalt ein, die hinter den beiden Teräern an der Theke saß. Das Gesicht der Gestalt war in den Tiefen einer dunklen Kapuze verborgen. »Vielleicht waren sie auch nur von jemandem angeheuert worden, um Cartier einen Denkzettel zu verpassen. Vielleicht waren diese armen Schweine genau so überrascht wie alle anderen, als der Asteroid plötzlich hochging.«
Die Gestalt stand von ihrem Barhocker auf und näherte sich Jedrell, während die beiden Teräer sie wie Leibwächter flankierten. »Du musst mir unbedingt alles von dem Vorfall erzählen. Ich war nämlich auch da, weißt du. Und ich habe eine Menge guter Leute bei der Aktion verloren.«
Jedrell konnte jetzt sehen, dass das Gesicht in der Kapuze nicht einem Teräer, sondern einem Menschen gehörte. Und er kannte das Gesicht von vielen Steckbriefen.
»Slayer Crook«, stieß Jedrell hervor.
*
»Die gewünschte Verbindung kann nicht hergestellt werden. Der gewählte Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar«, säuselte die Computerstimme aus der Kommunikationskonsole in Raymon Cartiers Yacht. »Die gewünschte Verbindung kann nicht hergestellt werden. Der gewählte Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar. Die gewünschte Verbindung …«
»Ach, Scheiße!« Cartiers Faust sauste wie ein Hammer auf die Aus-Taste nieder und der Bildschirm erlosch. Frustriert stand er auf und ging ratlos in der geschmackvoll eingerichteten Kabine seines Privatraumschiffs auf und ab.
Was zum Teufel war nur los in der Werft? Schon den ganzen Tag versuchte er vergeblich, eine Verbindung zu seinem Asteroiden herzustellen. Das letzte Gespräch, das er geführt hatte, war überraschenderweise nicht von Uullus Irw, sondern von ›Mad‹ Ota Jedrell angenommen worden. Seitdem hatte Cartier es nicht mehr geschafft, sein Büro zu kontaktieren.
Allmählich wurde er unruhig. Ein Stromausfall oder ein defekter Satellit konnte natürlich nicht ausgeschlossen werden – aber dass so ein Störfall tagelang nicht repariert wurde, konnte Cartier sich beim besten Willen nicht vorstellen. Hier draußen, fernab von allen bewohnten Planeten und in unmittelbarer Nähe der drobarianischen Grenze, kam er sich ohne gelegentliche Funkverbindung nach Hause ziemlich verlassen vor.
»Dann eben nicht«, brummte er.
Er setzte sich erneut an die Kommunikationskonsole und wählte zur Abwechslung den Anschluss von Pherson Kalep. Schon nach wenigen Minuten wurde der Bildschirm hell und der verschlafen aussehende Anwalt erschien.
»Raymon?« Kalep gähnte herzhaft. »Hast du eine Ahnung, wie spät es hier ist?«
»Danke, gut. Selbst auch?« Der Ingenieur grinste schief. »Sag mal, was ist eigentlich mit meinem Asteroiden los?«
»Was soll damit sein?«, fragte Kalep verwundert. »Stimmt was nicht?«
»Ich hatte gehofft, das könntest du mir sagen«, knurrte Cartier. »Ich versuche schon den ganzen Tag, Uullus anzurufen. Entweder hat der beknackte Teräer den Stecker aus seiner Kommunikationskonsole gezogen oder mit einem der Relaissatelliten zwischen hier und der Werft stimmt was nicht.«
»Warte mal, das lässt sich kontrollieren. Ich versuche mal eben, ihn auf dem anderen Apparat zu erreichen. Wenn es von Kerian aus geht, dann liegt es wirklich an einem der Satelliten …« Der Anwalt verschwand kurz und erschien nach wenigen Sekunden wieder auf dem Bildschirm. »Der Ruf geht zwar raus, aber es antwortet noch keiner. Ich warte mal ein paar Minuten. Übrigens, weißt du, von wo ich gerade komme?«
»Aus dem Bett?«, mutmaßte Cartier.
»Ja, aber vorher«, sagte Kalep ungeduldig, »vorher war ich zu einer Privataudienz bei der Premierministerin.«
»Tonya?« Cartiers
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