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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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ohne weitere Umwege in Richtung Erde verpisst, ehe dich noch jemand sieht.«
    »Genial«, flötete Trigger beeindruckt. »Echt genial. Der Junge ist brillant, Flieger, findest du nicht auch?«
    »Der Plan ist akzeptiert«, stimmte Clou ihm zu, »mit einer kleinen Einschränkung.«
    »Und die wäre?«
    »Ich treffe mich wie vereinbart mit Cartier, ehe ich zur Erde fliege. Erstens schulde ich ihm was und zweitens ist es vielleicht besser, wenn ich es bin, der ihm die schlechten Nachrichten überbringt«, sagte Clou entschlossen.
    Jedrell dachte eine Weile nach. »Okay«, sagte er dann, »aber pass bloß auf, dass dich niemand außer Cartier sieht. Sonst fliegt mein Bluff sofort auf.«
    »Du kannst dich auf mich verlassen«, versicherte ihm Clou. »Ich schaue kurz nach Cartier, verabschiede mich von ihm und entschuldige mich für den Schlamassel hier, und dann sieht man mich in diesem Teil der Galaxis nie wieder!«
    »Okay. Pass auf dich auf, alter Mann«, sagte Jedrell.
    »Du auf dich auch, Kleiner«, entgegnete Clou. »Danke für alles.«
    »Und wer passt auf mich auf?«, schnarrte Trigger pikiert. »Ist ja wieder mal typisch!«
    Die beiden Schiffe beschleunigten auf ihre jeweilige Reisegeschwindigkeit und verschwanden in entgegengesetzten Richtungen in der sternenübersäten Leere.

Kapitel 8: In der Höhle des Löwen

    »Nun?« Tonya nippte an dem Brandy, den ihr Lisa Goldman eingeschenkt hatte. »Was halten Sie davon?«
    Die kleine, alte Wirtschaftsministerin setzte sich mit langsamen Bewegungen auf das Sofa und schloss die Augen. Neben ihr lag das Datapad, über dessen Anzeigetafel noch immer die Daten scrollten, welche auf der Diskette gespeichert waren, die Tonya mitgebracht hatte. Tonya hatte beschlossen, Goldman ins Vertrauen zu ziehen; schließlich war sie selbst nur eine Offizierin, die ein gewisses diplomatisches Geschick bewiesen hatte. Von den Zusammenhängen einer Volkswirtschaft – insbesondere von komplexen Problemen, wie Cartier sie ihr geschildert hatte – verstand sie, offen gestanden, längst nicht so viel wie Lisa Goldman, die eine Koryphäe auf diesem Gebiet war.
    Goldman nahm die goldgerahmte Lesebrille ab und knabberte eine Weile an einem der Bügel, ehe sie antwortete. »Diese Daten sind – wenn sie korrekt sind – sehr beunruhigend, mein Kind.«
    Tonya schmunzelte bei den Worten der Ministerin. In der Öffentlichkeit nannte Goldman sie immer höflich ›Miss Delanne‹ oder ›Madame Premierminister‹. Hier, in ihren eigenen vier Wänden, taute die knorrige Dame etwas auf und nannte sie in einem beinahe zärtlichen Tonfall ›mein Kind‹. Vielleicht war es der Mutterinstinkt der alten Frau, der sich zu Wort meldete; Tonya hatte gehört, dass Lisa Goldmans Kinder vor vielen Jahren bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt waren. Wenn Tonya richtig informiert war, wäre Goldmans Tochter jetzt ungefähr in ihrem Alter gewesen.
    »Sie wollen mir bestimmt nicht sagen, von wem Sie diese Daten haben?«, fragte Goldman erneut.
    »Von einem Freund«, sagte Tonya leise. »Bitte verstehen Sie, dass ich nicht mehr sagen kann, ohne ihn zu gefährden.«
    »Schade. Ich hätte ihn gerne kennengelernt.« Die alte Dame nippte an ihrem eigenen Brandyglas. »Also, mein Kind, entweder wir haben hier einen Beweis dafür, dass irgendeine fremde Macht dabei ist, einen Putsch vorzubereiten – oder wir beide sind gerade dabei, jemandem gewaltig auf den Leim zu gehen!«
    Tonya schüttelte energisch den Kopf. »Das ist kein Scherz. So viel ist sicher.«
    »Nun gut«, sagte Goldman, »unterstellen wir einmal für einen Moment, dass diese Daten hundertprozentig korrekt sind. Was haben wir dann?«
    »Einen Konzern namens Stainless, der sich nach und nach überall in der Volkswirtschaft breitmacht«, antwortete Tonya.
    »Sehr gut«, lobte sie die Ministerin. »Und warum tut Stainless so etwas?«
    Tonya dachte nicht lange nach. »Um zu expandieren und die eigene Stellung im Markt auszubauen. Das Endziel ist, irgendwann einmal Monopolist zu sein.«
    »Das stand vermutlich ungefähr so in Ihrem Lehrbuch, mein Kind«, sagte Goldman mit einem milden Lächeln, »ist aber völlig realitätsfremd. Monopole haben sich noch nie lange halten können, wie die Geschichte uns lehrt. Was Stainless will, ist etwas anderes.«
    »Und zwar?«, fragte Tonya verwirrt.
    »Kontrolle«, sagte Goldman triumphierend, »Kontrolle über Ressourcen. Der Besitz von Unternehmen und die Übernahme von staatlichen Einrichtungen ist nur Mittel

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